Der von Ford im Januar angekündigte Sanierungsplan ist neuen Belastungen ausgesetzt. Dies hat Ford-Konzernchef Bill Ford gegenüber dem "Wall Street Journal Europe" (Freitagsausgabe) eingeräumt. Ford wies jedoch nach Darstellung der Zeitung Spekulationen um eine drohende Insolvenz zurück. "Dies ist keine Option", erklärte er dem Blatt. Nach einem Bericht der Onlineausgabe der "New York Times" vom Freitag wird Ford nicht das Ziel erreichen, bis 2010 jährlich 250.000 Hybrid-Modelle zu verkaufen. Stattdessen wolle sich Ford auf flexible Fahrzeuge konzentrieren, die Benzin und andere Treibstoffe wie Ethanol verwenden können. Ford wolle weiter an Hybrid-Lösungen festhalten, jedoch auch in andere Technologien investieren. Ford rechnet damit, dass in diesem Jahr 12.000 Arbeiter ausscheiden werden, überwiegend durch Abfindungen. Damit würde der Konzern beim Stellenabbau besser liegen als geplant. Der Autohersteller will im Rahmen seines Sanierungsplans bis 2012 insgesamt 30.000 Stellen streichen und mehr als ein Dutzend nordamerikanische Werke schließen. Kunden zeigen SUV die kalte Schulter Die mangelnde Nachfrage nach Geländewagen wie dem Ford Explorer wegen hoher Benzinpreise hat Ford überrascht. Der Sanierungsplan habe zwar einen Trendwechsel hin zu kleineren Pkw einkalkuliert, doch erfolge dieser rascher als erwartet. Falls dies mit dieser Geschwindigkeit weiter gehe, werde es schwer, betonte der Konzernchef im "Wall Street Journal Europe". Ford, General Motors und Chrysler verdienen nach Darstellung amerikanischer Autoexperten mit ihren Geländewagen, Pickups und Minivans viel mehr als mit Pkw, weshalb der durch die hohen Treibstoffpreise angetriebene Wechsel hin zu kleineren Pkws für die Hersteller sehr kostspielig ist. Ford hatte im vergangenen Jahr mit dem Autogeschäft in Nordamerika 1,6 Mrd. US-Dollar und im ersten Quartal 2006 rund 457 Mio. US-Dollar verloren, schrieb die Zeitung. Ford wollte im Rahmen seines Sanierungsplans 2008 wieder schwarze Zahlen schreiben. (dpa)
Ford-Chef weist Spekulationen um Insolvenz zurück
"Dies ist keine Option" / Neue Belastungen für Sanierungsplan