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Höhepunkte der IAA: Architektur und Zukunft

11.09.2023 15:23 Uhr | Lesezeit: 4 min
Mercedes setzte in München ein bauliches Messehighlight in der Signalfarbe Rot.
© Foto: Mercedes-Benz

Die zweite Münchner IAA profitierte nicht zuletzt vom Kaiserwetter. Das klappte aber nur, weil sie auch abseits vom wolkenlosen Himmel etwas zu bieten hatte.

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Die Automesse IAA hat einen brachialen Wandel hinter sich. Ob sie als Mobilitätsmesse in der aktuellen Form eine Zukunft hat, wird sich zeigen. Ein paar Argumente sprechen aber durchaus dafür. Fünf Beispiele. 

Die Stände auf den Open Spaces: Was den eher zurückhaltend ausstaffierten Hersteller-Immobilien in den Messehallen an Flair fehlte, kam in der Innenstadt in voller Opulenz zur Entfaltung. Einige Marken fuhren architektonisch schwer auf, um die wandelnde Zielkundschaft zuverlässig zu den ausgestellten Fahrzeugen zu lotsen. Porsche etwa hatte eine Zelt-Halle im der ikonischen 911er-Form errichtet, Cupra übertrug seinen schrillen Markenauftritt in einen schreiend bunten Glitzer-Stand und auch Mercedes setzte mit frischem Magenta-Rot zwischen historischer Bausubstanz auf Signalwirkung. Vergleichsweise zurückhalten trat VW auf – die offene Bauhaus-Architektur mit großen Glasflächen passte aber durchaus zur Rolle als Volumenmarke für Jedermann. 

Die gute Spätsommer-Stimmung in der Innenstadt: Die ganze IAA-Woche hindurch zeigte sich allenfalls mal ein schneeweißes Wölkchen am tiefblauen Himmel – und die Sonne sorgte für Sommerfestival-Feeling. Das war ein Glück für die Veranstalter, denn die Messe mitten in der Stadt lebte auch davon, dass Menschen über sie bummelten, die eigentlich einfach nur zum Shoppen in die City gefahren waren – und zwischen einer Maß Bier, Weißwürsten oder der Suche nach der neuen Wiesn-Tracht dann auch ein wenig Autos schauen wollten. Alle Ausstellungsstände in der Stadt waren auch dieses Jahr wieder gratis zu besuchen – und Corona-Beschränkungen wie noch 2021 gab es nicht mehr. 


IAA Mobility 2023 - Beeindruckende Messestände

IAA 2023 Open Space VW-Stand Bildergalerie

Der Blick in die Zukunft: Die deutschen Hersteller haben die E-Mobilität verschlafen, sagen Kritiker. Selbst wenn an diesem harten Urteil etwas dran ist – mittlerweile sind sie aufgewacht, zumindest was die formalen Qualitäten angeht. Mit Studien wie dem Mercedes-Benz CLA, dem Opel Experimental, der BMW Vision Neue Klasse und dem VW GTI Concept zeigen sie, dass sie auch in Zukunft emotionale, originelle und begehrenswerte Fahrzeuge bauen wollen. In dem aktuell eher durch Gesichtslosigkeit und Gleichförmigkeit geprägten Design-Stil – man stelle nur einmal die vielen chinesischen Kompakt-SUV nebeneinander – könnte das ein wichtiges Argument im Kampf um Marktanteile werden. 

Technik für die Zukunft: Auch wenn Verkehrsminister Volker Wissing am Rande der IAA mit überschaubarem Erfolg ein Strohfeuer für E-Fuels abbrannte (die eigens einberufene internationale Konferenz konnte sich noch nicht einmal auf eine gemeinsame Abschlusserklärung zur Zukunft des Designer-Sprits einigen): Die technische Entwicklung der E-Mobilität schritt auch in München weiter voran. ZF etwa zeigte neue E-Motoren, von denen einige ohne Seltene Erden auskommen, Bosch trieb die 800-Volt-Technik voran und Mahle optimierte im Detail an der Batterie-Kühlung herum. Dazu kamen Dutzende chinesische Batteriehersteller, die mit extremen Reichweiten und rasanten Ladegeschwindigkeiten warben – allen voran Branchenprimus CATL. 


IAA Mobility 2023 - Impressionen Pressetag/Eröffnung

IAA 2023 VW Bildergalerie

Die "Neuen": Die chinesischen Hersteller lieferten in München beeindruckend ab. BYD etwa stellte in den Messehallen mit seinem maritim gestalteten Riesen-Stand sämtliche westliche Hersteller in den Schatten – und vermied trotz schwimmender Video-Wall-Delphine und Walhaie die Kitsch-Falle, in die die Marken aus Fernost auf westlichen Auto-Shows früher gerne mal tappten. Auch die anderen Hersteller wie Leapmotor, Xpeng, Seres, Forthing und Avatr zeigten sich im Auftritt durchaus selbstbewusst und auf der Höhe – auch wenn Informationen zu den Fahrzeugen und den Vertriebsplänen in einigen Fällen schwer zu bekommen waren. Echte Kaufinteressenten mussten sowohl auf der Messe als auch auf den Open Spaces noch viel eigene Recherchearbeit leisten. Zu den Neulingen zählte außer den Chinesen gewissermaßen auch der US-E-Autohersteller Tesla, der bislang, wenn überhaupt mit maximaler Lustlosigkeit auf internationalen Pkw-Messen aufgetreten ist. Diesmal gab es einen so seriösen wie zurückhaltend-selbstbewussten Auftritt. Die relativ kleinen und nüchternen Stände drinnen und draußen zählten zu den am stärksten besuchten auf der Messe und in der Innenstadt. 


Faszinierende Fundstücke von der IAA 2023

XEV Yoyo auf der IAA Bildergalerie

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