"Um viele Autos zu bauen, braucht man auch 2030 noch viele Menschen in der Produktion. Und viele werden ziemlich ähnliche Tätigkeiten ausüben wie heute." Es könne automatisierter sein, aber "bleibt im Wesentlichen Produktion".
Das müsse dem gleichzeitigen Aufbau vor allem von mehr IT-Kompetenzen gar nicht widersprechen, sagte Diess. "Natürlich werden wir im Bereich Software wachsen mit neuen Mitarbeitern", stellte er klar. "Aber anders als in schnellen Branchen braucht der Wandel in der Autoindustrie viel Zeit."
Er warnte davor, die sicher beträchtlichen Umwälzungen für die Arbeitsplätze hier allzu düster zu sehen. Wie in anderen Wirtschaftszweigen hat bei den Angestellten zuletzt zudem Homeoffice zugenommen. VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo will aber auch in wichtigen Bereichen der Fertigung "agilere" Arbeits- und Schichtmodelle verankert sehen. Gleichzeitig wünschen sich viele Beschäftigen wieder mehr persönliche Kontakte am Arbeitsplatz.
"Corona hat die Digitalisierung deutlich gepusht", sagte Diess. "Wir haben auch gelernt, ein bisschen verteilter zu arbeiten, mit sehr viel mehr Heimarbeit. Auf der anderen Seite bin ich einer derjenigen, die sagen: Die Welt wird nach Corona ziemlich ähnlich sein zu der vorher, mit einigen Beschleunigungen." Soziale Kontakte ließen sich nicht nur über Videoschalten aufrechterhalten.