Auf dem automobilen Krisenmarkt Italien hat sich Volkswagen im vergangenen Jahr auf Platz zwei im Markenranking geschoben. Trotz eines Verkaufsrückgangs um 18 Prozent konnten sich die Wolfsburger mit 113.514 Neuzulassungen um eine Position verbessern und liegen damit jetzt hinter Branchenführer Fiat. Sie überholten den Rivalen Ford, der 32,6 Prozent auf nur noch 98.997 Einheiten einbüßte. Im gleichen Maße verlor die Nummer vier in Italien, Opel (78.889 Fahrzeuge). Das geht aus aktuellen Zahlen des nationalen Herstellerverbands ANFIA hervor.
Insgesamt kamen 2012 rund 1,4 Millionen neue Autos in den italienischen Straßenverkehr – ein Minus von 19,9 Prozent. Es war das fünfte Negativjahr in Folge. Seit dem letzten Verkaufshoch von 2007 sind die Verkäufe um 43,8 Prozent eingebrochen.
Als Gründe für den neuerlichen Rückgang gelten neben der Wirtschaftskrise vor allem die Verteuerungen bei den Kraftstoffen und Kfz-Versicherungen sowie die durch eine höhere Steuerbelastung bedingte Schwächung der allgemeinen Kaufkraft. Die Nachfrage durch private Haushalte sei um 23 Prozent auf 900.000 Neuwagen geschrumpft, hieß es.
Die Fiat-Gruppe verkaufte 2012 auf ihrem Heimatmarkt 414.918 Fahrzeuge. Das waren 19,4 Prozent weniger als im Jahr davor. Ähnlich schlecht lief es für das deutsche Premium-Quartett Audi (minus 15,8 Prozent), BMW (minus 16,3 Prozent), Mercedes (minus 17,2 Prozent) und Porsche (minus 21,8 Prozent). Große Zuwächse wiesen lediglich Kia (plus 39 Prozent) und Land Rover (plus 38,3 Prozent) aus. Dacia und Hyundai konnten ihren Absatz immerhin stabilisieren.
Gasantrieb auf dem Vormarsch
Auffallend war die Positivbilanz bei den Fahrzeugen mit Gasantrieb: Mit 129.325 Verkaufseinheiten erhöhte sich der Marktanteil der mit Autogas betriebenen Modelle von 3,2 auf 9,2 Prozent und der mit Erdgas betriebenen Fahrzeuge von 2,2 auf 3,8 Prozent. (rp/mid/ju)