Harman International hat eine verbindliche Vereinbarung zum Erwerb der Geschäftseinheit Advanced Driver Assistance Systems (ADAS) des deutschen Automobilzulieferers ZF geschlossen. Der Kaufpreis beträgt 1,5 Milliarden Euro.
"Mit Harman haben wir den idealen Partner gefunden, um das Wachstums- und Innovationspotenzial unseres Fahrerassistenz-Geschäfts für Pkw voll zu entfalten", sagte ZF-Vorstandschef Mathias Miedreich am Dienstag laut einer Mitteilung. Zugleich ermögliche die Transaktion, die Ressourcen stärker auf jene Technologien zu konzentrieren, in denen ZF global führend sei.
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Harman ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Samsung Electronics. Der Abschluss der Transaktion wird – vorbehaltlich der erforderlichen behördlichen Genehmigungen – für die zweite Jahreshälfte 2026 erwartet. Mit der Veräußerung will sich ZF stärker auf andere Kernbereiche konzentrieren und zugleich seine Verbindlichkeiten reduzieren.
Harman sieht in der Übernahme einen strategischen Schritt im Hinblick auf softwaredefinierte Fahrzeuge. Die ADAS-Fähigkeiten von ZF sollen in die zentrale Rechen- und Digital-Cockpit-Roadmap des Unternehmens integriert werden, um stärker integrierte Fahrzeugarchitekturen zu ermöglichen. "Die Branche befindet sich an einem Wendepunkt, an dem Sicherheit, Intelligenz und das Fahrerlebnis im Innenraum durch eine einheitliche Computerarchitektur miteinander verbunden werden müssen", sagte Christian Sobottka, Chief Executive Officer und President der Automotive Division von Harman.
Im Zuge der Übernahme sollen voraussichtlich rund 3.750 Beschäftigte in Europa, Amerika und Asien von ZF zu Harman wechseln. Beide Unternehmen erklärten, bestehende Programme weiterhin zu unterstützen. Nach dem Abschluss der Transaktion wollen Harman und ZF ihre Entwicklungs- und Engineering-Teams eng abstimmen, um Programme für künftige Fahrzeuggenerationen voranzutreiben.