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Normverbrauch vs. Realität: Die Effizienz-Lücke wächst

11.11.2014 06:40 Uhr
Normverbrauch vs. Realität: Die Effizienz-Lücke wächst
Normverbrauch und tatsächlicher Spritdurst von Pkw weichen immer stärker voneinander ab.
© Foto: Sandor Jackal/Fotolia

Laut der europäischen Umweltschutzorganisation "Transport & Environment (T&E)" benötigen Autos aktuell im Schnitt 31 Prozent mehr Kraftstoff als vom Hersteller versprochen.

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Normverbrauch und tatsächlicher Spritdurst von Pkw weichen immer stärker voneinander ab. Aktuell benötigen Autos im Schnitt 31 Prozent mehr Kraftstoff als vom Hersteller versprochen, hat die europäische Umweltschutzorganisation "Transport & Environment (T&E)" ermittelt. 2001 lag die Differenz noch bei acht Prozent. Als Basis dienten Daten der Verbrauchsvergleichs-Webseite "Spritmonitor.de", auf der Autofahrer ihrer tatsächlich herausgefahrenen Werte melden können.

Besonders starke sind der Studie zufolge die Abweichungen bei Mercedes-Modellen, sie überschreiten im Alltag die Prospektangaben um nahezu 40 Prozent. Auch bei BMW und Ford liegen die Werte um mehr als 30 Prozent zu hoch. Knapp unter Branchenschnitt liegen die Autos von Opel/Vauxhall und die Modelle von VW. Relativ geringe Abweichungen zeigen hingegen Pkw von Renault, Fiat, Peugeot/Citroen und Toyota. Dort habend die Umweltschützer eine Differenz von rund 25 Prozent zum Normverbrauch festgestellt.

Die Umweltschützer machen vor allem kreative Tricks bei den Normverbrauchs-Messungen im Labor für die Abweichungen verantwortlich. Die Hersteller würden die Spielräume und Schlupflöcher vor dem Hintergrund strenger werdender Grenzwerte immer konsequenter ausnutzen. Von den in den vergangenen fünf Jahren reklamierten offiziellen Verbrauchseinsparungen haben der Organisation zufolge nur Bruchteile die reale Straße erreicht.

Hoffnungen setzt T&E in den neuen weltweiten WLTP-Test, der künftig den als realitätsfern kritisierten europäischen NEFZ-Test ersetzen soll. Allerdings verzögert sich die Einführung der Organisation zufolge vom zunächst gesetzten Termin 2017 voraussichtlich bis 2022. (sp-x)

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KOMMENTARE


Christian S

11.11.2014 - 14:19 Uhr

Der ach so tolle WLTP-Test wird uns allen Steuererhöhungen bringen und den Herstellern Millionen Strafzahlungen, da Sie die angestrebten Co2-Ziele nicht erreichen. Dann werden wir feststellen, dass die unrealistischen Verbrauchsangaben heute gar nicht so schlecht für alle sind. Aber da sich in letzter Zeit ähnliche Artikel häufen, ist diese Änderung wohl politisch gesteuert, da die Aussicht einer Steuererhöhung, bei der nicht die Politiker verantwortlich gemacht werden, sehr verlockend ist.


UE

11.11.2014 - 14:48 Uhr

Die Frage ist doch: was genau ist die "Realität"?ICH schaffe, wenn ich es will, den angegebenen Verbrauch locker zu unterbieten.Dazu muss ich mir nicht mal Mühe geben. Ich muss nur "vernünftig" fahren.Ebenso "schaffe" ich es, den Verbrauch deutlich zu überschreiten.Das ist ebenso leicht, ich muss halt nur fahren wie jemand, dem das Basecap verkehrt herum auf dem Kopf angewachsen ist... ;-)Was von beidem ist jetzt "real"?Ich weiß es nicht.Den Herstellern die Schuld zu geben ist, sorry dafür, geistiger Dünnsch*ß.Nicht die Hersteller geben den Verbrauch falsch an!Die Hersteller halten sich an die von der Politik vorgegebenen Messmethoden und kommen so zu "falschen" Ergebnissen...


Goscinny

11.11.2014 - 17:42 Uhr

Ich schließe mich UE an, denn ich kann mich nicht daran erinnern, wann mir das letzte Mal ein Renault, Fiat, Peugeot/Citroen oder Toyota auf der linken Spur bei über 160 an der hinteren Stoßstange geklebt hat. Nicht, dass es da keine Modelle gäbe, die dazu nicht geeignet wären. Stattdessen ist meine ganz persönliche Schlussfolgerung, dass es unter den Fahrern von Fahrzeugen dieser Marken überdurchschnittlich viele gibt, die eher defensiv unterwegs sind.


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