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Rettung: Opelaner schultern Milliardenbeitrag

21.05.2010 15:57 Uhr
Die Mitarbeiter von Opel sind zu Milliardenopfern bereit, um ihr Unternehmen zu retten.

Ob Magna oder General Motors: Die Beschäftigten des Rüsselsheimer Autobauers beteiligen sich am Überlebenskampf. Nun sind Bund und Länder an der Reihe, über die gewünschte Bürgschaft zu entscheiden.

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Die Mitarbeiter von Opel sind zu Milliardenopfern bereit, um ihr Unternehmen zu retten. Die Arbeitnehmer verpflichten sich in einem am Freitag vorgestellten Abkommen mit dem Unternehmen zu Sanierungsbeiträgen von jährlich 265 Millionen Euro bis ins Jahr 2014. Mit 176,8 Millionen tragen die deutschen Opelmitarbeiter dabei den Löwenanteil. Sie erhalten im Gegenzug Investitionszusagen für die einzelnen Werke, eine Gewinnbeteiligung und den Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen über das bislang bekannte Maß hinaus. Die Sparbeiträge sollen zudem über einen Treuhänder abgesichert werden.

Opel-Chef Nick Reilly sieht mit der Rahmenvereinbarung und der Festlegung auf ein Kreditkonsortium alle Voraussetzungen für eine staatliche Milliardenbürgschaft gegeben. Er rechne bis Anfang Juni mit einer positiven Entscheidung des Bundes und der Bundesländer mit Opel-Standorten, sagte er in Rüsselsheim. Opel will von der öffentlichen Hand in Deutschland Garantien über rund eine Milliarde Euro erhalten, um so günstiger an Kredite für neue Produktionsanlagen zu kommen. Als Konsortialführerin soll die Deutsche Bank bereitstehen, was das Institut aber nicht kommentieren wollte.

Der Betriebsratsvorsitzende Klaus Franz appellierte an die Politik, ihren Beitrag zu leisten, nachdem die Opelaner Milliarden in die Zukunft ihres Unternehmens investierten. "Es geht um tausende Arbeitsplätze in der realen Wirtschaft mit richtigen Gesichtern." Die Vereinbarung hänge auch nicht an der Zustimmung zur Bürgschaft, sondern sei unumkehrbar. GM könne auf dieser Grundlage nicht die Schließung eines weiteren Werks verlangen, falls die öffentliche Unterstützung ausbleibe, meinte Franz. Allerdings werde die Situation in diesem Fall "sehr viel komplizierter". Die Gewinnbeteiligung und die Modalitäten der Absicherung sollen nach seinen Worten bis September in separaten Tarifverträgen vereinbart werden.

Reilly sagte, dass Opel mit der Bürgschaft nichts Ungewöhnliches verlange. Vielen anderen Unternehmen sei mit ähnlichen Mitteln geholfen worden. Die jüngst wieder erstarkte US-Mutter GM benötige ihre in den übrigen Regionen erwirtschafteten Gewinne zur eigenen Sanierung und sei zudem bereit, selbst 1,9 Milliarden Euro in die Restrukturierung ihres Europageschäfts zu stecken. Dafür sei Opel sehr dankbar.

In Deutschland verzichtet die Belegschaft unter anderem auf die Hälfte ihres Urlaubs- und Weihnachtsgeldes für die Jahre 2010 und 2011, eine vereinbarte Tariferhöhung wird aufgeschoben. Ähnliche Vereinbarungen sind an den anderen europäischen Opel-Standorten getroffen worden oder werden wie in Österreich noch angestrebt.

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