Smart schickt Mercedes in die Verlustzone

28.04.2005 17:04 Uhr

Sanierung der Kleinwagenmarke belastet Quartals-Ergebnis mit fast einer Milliarde Euro / Auch Konzern-Gewinn schrumpft / Neue Mercedes-Modelle sollen Wende bringen

Durch die Sanierung der Kleinwagenmarke Smart hat die Mercedes Car Group (Mercedes-Benz, Smart, Maybach) im ersten Quartal 2005 fast eine Mrd. Euro Verlust gemacht. Hunderte Mio. Euro kostete auch die Rückrufaktion zur Beseitigung von Qualitätsmängeln. Damit schrieb die Marke mit dem Stern erstmals seit über zehn Jahren rote Zahlen. Wie DaimlerChrysler am Donnerstag mitteilte, lag der operative Verlust bei 954 Mio. Euro, nachdem im Vergleichsquartal noch ein Gewinn von 639 Mio. Euro erzielt worden war. Rund 800 Mio. der 1,2 Mrd. Euro Sanierungskosten für Smart wurden wie angekündigt im ersten Quartal verbucht. Die Beseitigung der Qualitätsmängel bei Mercedes-Benz soll rund 500 Mio. Euro gekostet haben. Damit seien alle Kosten für die großen Rückrufaktionen abgedeckt und keine nennenswerten Belastungen mehr zu erwarten, sagte Finanzvorstand Bodo Uebber. Für einen Großteil der Rückruf-Aufwendungen wolle man aber die Zulieferer in Regress nehmen, schrieb der Autokonzern in seinem Zwischenbericht zum ersten Quartal. Der Absatz der Mercedes-Gruppe sank – auch wegen der Modellwechsel – um sieben Prozent auf 247.000 Fahrzeuge. Für das Gesamtjahr wird allerdings ein leichter Anstieg der Absatzzahlen erwartet, nachdem neue Modelle wie die B-Klasse, die M- und R-Klasse und die S-Klasse auf den Markt gekommen sind. Die Gruppe sieht den Wendepunkt in der Profitabilität bereits im zweiten Quartal. Im Gesamtkonzern ging der operative Gewinn von 1,5 Mrd. Euro auf 628 Mio. zurück. Das Konzernergebnis sank von 412 Mio. Euro auf 288 Mio. Euro. Der Fahrzeugabsatz stieg leicht um ein Prozent auf 1,1 Mio. Fahrzeuge. Der Daimler-Umsatz ging vor allem währungsbedingt um zwei Prozent auf 31,7 Mrd. Euro zurück. Für 2005 erwartet DaimlerChrysler dennoch einen höheren Absatz und Umsatz. Der operative Gewinn des Vorjahres (5,7 Mrd. Euro) wird wegen der Sanierung der Kleinwagenmarke nicht erreicht. Ohne die Smart-Belastungen würde er leicht höher ausfallen, hieß es. Chrysler kann nicht an Vorjahresleistungen anknüpfen Die Chrysler-Gruppe konnte den positiven Trend nicht fortsetzen und musste beim operativen Gewinn Einbußen von 17 Prozent auf 252 Mio. Euro hinnehmen. Der Absatz an die Händler ging um drei Prozent auf 666.700 Fahrzeuge zurück. Der Umsatz sank auch währungsbedingt um elf Prozent auf 10,7 Mrd. Euro. Die Nutzfahrzeugsparte profitierte vom Boom bei schweren Lastwagen und konnte den Absatz in den ersten drei Monaten um 34 Prozent auf 179.400 Mio. Einheiten steigern. Der Gewinn legte um 166 Prozent auf 714 Mio. Euro zu. Darin sind allerdings Ausgleichszahlungen von Mitsubishi Motors wegen der vertuschten früheren Pannen beim Lkw-Hertseller Fuso enthalten. (dpa)

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