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Spritpreis-Rekordhoch: Zwei-Euro-Marke übertroffen

08.03.2022 12:12 Uhr | Lesezeit: 4 min
Tankstelle; Tanken; Zapfsäule; Benzin; Diesel; Spritpreis; Benzinpreis
Die Tankstellenpreise für Benzin und Diesel sind in Deutschland erstmals über die Grenze von 2 Euro pro Liter gestiegen.
© Foto: Sandor Jackal/Fotolia

Noch vor kurzem galt ein Spritpreis von mehr zwei Euro als unwahrscheinlich, jetzt ist er erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik Realität. Und es geht bereits kräftig weiter nach oben.

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Der Ukraine-Krieg hat die Spritpreise erstmals über die Schwelle von zwei Euro steigen lassen. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Montags kostete Superbenzin der Sorte E10 2,008 Euro je Liter, bei Diesel waren es 2,032 Euro, wie der ADAC am Dienstag in München mitteilte. Und damit ist wohl noch nicht das Ende erreicht: Der nächste kräftige Anstieg zeichnete sich am Dienstag bereits ab.

"Aktuell beobachten wir einen weiteren Preisschub", sagte ADAC Kraftstoffmarkt-Experte Jürgen Albrecht. "Am Dienstagmittag war Benzin rund zehn Cent teurer als am Montag, Diesel sogar zwölf Cent. Es ist daher zu befürchten, dass auch der Tagesdurchschnitt deutlich anziehen wird. Da Ölpreis und Dollar am Dienstag bis zum Mittag relativ stabil waren, können sie nicht als Rechtfertigung für diesen drastischen Anstieg dienen."

Haupttreiber des bisherigen Anstiegs an der Zapfsäule waren die Ölpreise, die im Zuge des Konflikts in der Ukraine nach oben schossen. Am Montag hatte die für Europa wichtige Sorte Brent zwischenzeitlich bis zu 139 Dollar pro Fass (159 Liter) gekostet, bis zum Abend schmolz ein großer Teil der Preissprungs wieder ab. Bis Dienstagmittag hatten sich die Ölpreise nach den heftigen Anstiegen der Vortage zunächst stabilisiert, am späteren Nachmittag zogen sie allerdings wieder deutlich an.

Der momentan starke Dollar verstärkt den Effekt der steigenden Ölpreise noch einmal, da Öl in Dollar gehandelt wird und deutsche Käufer in Euro bezahlen. Hinzu kommt, dass der Dieselpreis durch eine hohe Nachfrage nach dem ähnlichen Heizöl weiter angetrieben wird und Importeure die Einfuhr von Diesel aus Russland zurückfahren.

Gewaltiger Anstieg

Dass derzeit so extreme Spritpreis-Rekorde erreicht werden, liegt auch daran, dass der Effekt durch den Krieg in der Ukraine auf bereits erreichte Rekordniveaus der vergangenen Monate aufsetzt. Auf Jahressicht ist der Anstieg gewaltig: Im Durchschnitt des März 2021 hatte Diesel noch 1,315 Euro pro Liter gekostet, bei Super E10 waren es 1,454 Euro.

Die Entwicklung treibt auch die Debatte um Entlastungen. ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand forderte zusätzliche Hilfen für die Verbraucher. "Kurzfristig sollte die Bundesregierung eine befristete Mehrwertsteuersenkung auf Kraftstoffe und Heizöl prüfen", sagte er. "Diese könnten unmittelbar wirken und eine breite Entlastungswirkung erzielen."

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KOMMENTARE


mein name

09.03.2022 - 09:49 Uhr

Die Forderung von Herrn Hillebrand ist gelinde gesagt lächerlich, da zwar die MwSt. sich auf den gesamten Preis einschließlich aller vorher darin enthaltenen Steuern berechnet, aber vielleicht wäre es sinnvoll, wenn der gierige Staat die Steuerlast gerade bei Benzin und Diesel grundsätzlich auf Null senkt. Hier wird bewusst - und unterstützt durch die Industrie - verteufelt und extrem und nicht nachvollziehbar verteuert, was zumindest funktioniert. Ich bin gespannt auf Blackouts oder Brownouts - ich hoffe die Elektroschrott-Strahlungskarren sind wenigstens zum bidirektionalen Laden in der Lage und könnten so als Puffer dienen. Bei den aktuellen Benzin- und Dieselpreisen scheint die Spekulationsblase bzw. das Vorwegnehmen der Zukunft (so hieß es ja immer für die Börse) den aktuellen Preis zu gestalten, denn die aktuellen Preise sind faktisch durch nichts gerechtfertigt. Ich beobachte das ganze Spiel schon seit Jahrzehnten und muss immer mehr schmunzeln. Interessant ist hierbei vor allem, dass der Preis an den Zapfsäulen direkt steigt, wenn der Ölpreis steigt, obwohl die Raffinerien und Tankstellen mit Öl arbeiten, was längst gekauft und bezahlt wurde. Umgekehrt sinkt der Ölpreis dauert dies Tage bis es an den Zapfsäulen umgesetzt wurde. Gier scheint hier eher die Grundlage zu sein - oder aber heute auch die staatlich grüne Ideologie???


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