Ausgabe 07/2009: Weit-Blicke 2030

Weit-Blicke 2030Shell Pkw-Szenarien E Die aktuelle Studie zeigt Auswirkungen des demografischen Wandels und zwei mögliche Szenarien für den technologischen Wandel. Der Verbrennungsmotor wird demnach auch auf lange Sicht primäres Antriebsaggregat bleiben. von Sabine TilpAuch wenn das Thema alternative Antriebe in aller Munde ist – die aktuellen Shell-Pkw-Szenarien sehen auch im Jahr 2030 den Verbrennungsmotor als primäres Antriebsaggregat. Das Trend-Szenario „Automobile Anpassung“, das von einer Trend-Fortschreibung bisheriger Entwicklungen und Verhaltensmuster ausgeht und einen nur sehr allmählichen technologischen Wandel zugrunde legt, unterscheidet sich dabei deutlich vom Alternativ-Szenario „Auto-Mobilität im Wandel“, das von einer zielstrebigen Verkehrs-, Energie- und Klimapolitik und damit einhergehend von einem beschleunigten technologischen Wandel ausgeht.Trend-Szenario „Automobile Anpassung“In diesem Szenario dominieren die heutigen Antriebs- und Kraftstoff-Technologien auch weiterhin, die „Verdieselung“ der Pkw-Flotte hält in abgeschwächter Form weiter an, der Diesel-Anteil am Pkw-Bestand steigt bei anhaltend hohen Neuzulassungen von heute 24 auf knapp 40 Prozent im Jahr 2030. Bio-Kraftstoffe legen nur wenig zu, ihr Anteil wächst von heute 4 Prozent auf 10 Prozent in 2030. Die alternativen Kraftstoffe und Antriebe können in diesem Szenario ihre „spezifische Nische“ erweitern, jedoch lediglich Fahrzeuge mit Hybrid-Antrieb erreichen mit etwa 20 Prozent wirklich substanzielle Anteile an den Neuzulassungen. Rund drei Viertel aller Fahrzeuge werden dann immer noch mit einem klassischen Verbrennungsmotor ausgestattet sein, unter Einbeziehung der Hybridfahrzeuge sogar über 90 Prozent. Der spezifische Kraftstoffverbrauch des Pkw-Bestandes wird von heute 7,8 auf 6,1 l/100 km zurückgehen, der Kraftstoffverbrauch insgesamt sinkt von 35,1 Mio. Tonnen in 2005 um etwa ein Fünftel auf 28,1 Mio. Tonnen. Die CO2-Emissionen aller Pkw gehen unter Berücksichtigung aller alternativen Kraftstoffe bis 2020 um 14 Prozent und bis 2030 um 23 Prozent gegenüber 2005 zurück.Alternativ-Szenario „Auto-Mobilität im Wandel“Gemäß diesem Szenario, das einen beschleunigten technologischen Wandel zugrunde legt, setzen sich alternative Kraftstoffe und Antriebe schneller im Pkw-Bestand durch, bis 2030 werden rund die Hälfte aller Neuzulassungen Hybrid-Fahrzeuge sein und damit über einen höheren Anteil als reine Otto- und Diesel-Antriebe (17,0 und 17,5 Prozent) zusammen verfügen. Durch den beschleunigten technologischen Fortschritt der konventionellen Antriebe sinken die spezifischen Kraftstoffverbräuche schneller – von 7,8 l/100 km in 2005 auf 5,2 l/100 km in 2030. Die CO2-Emissionen sinken bis 2020 um 21 Prozent und bis 2030 um 38 Prozent gegenüber 2005. Biokraftstoffe erreichen in diesem Szenario in 2030 einen Anteil von rund 15 Prozent an konventionellen Flüssigkraftstoffen. Elektro-Fahrzeuge machen in 2030 rund zehn Prozent der Neuzulassungen aus, rund 2 Mio. Elektrofahrzeuge wird es bis dahin im Gesamt-Pkw-Bestand ge-ben. Auch wenn Pkw mit ausschließlich konventionellem Otto-/Dieselmotor nur rund ein Drittel der Neuzulassungen ausmachen, werden unter Einbeziehung der Hybrid-Fahrzeuge auch 2030 noch rund 85 Prozent über einen Verbrennungs-motor als primäres Antriebsaggregat verfügen.Demografischer WandelDie Veränderungen der Bevölkerungsstruktur werden sich auch auf die Pkw-Mobilität niederschlagen. Die Einwohnerzahl geht bis 2030 voraussichtlich um knapp 3,7 Mio. auf 78,5 Mio. Einwohner zurück, gleichzeitig steigt der Anteil der über 65-Jährigen von heute 20 auf 28 Prozent. Frauen werden gemäß der aktuellen Shell-Studie immer „automobiler“ – während heute etwa 340 Pkw auf 1.000 Frauen kommen, werden es in 2030 gut 430 sein, vor allem in der Altersklasse über 50 Jahre wird die Motorisierung der Frauen deutlich zulegen. Die Motorisierung der Männer steigt von heute 700 nur geringfügig auf 715 Pkw in 2030 an. Der gesamte Pkw-Bestand steigt von heute 47 Mio. Fahrzeugen auf 49,5 Mio. in 2030, gegenüber heute 570 Pkw kommen dann rund 630 Pkw auf 1.000 Einwohner. Um diesen Motorisierungsgrad zu erreichen, bedarf es laut Shell pro Jahr zwischen gut 3 und knapp 3,5 Mio. Neuzulassungen pro Jahr. Der deutsche Pkw-Markt werde der volumenstärkste in der EU bleiben, auch wenn die Zahl der jährlichen Neuzulassungen kaum noch wachse. Das schließe nicht aus, dass der wertmäßige Absatz wie in der Vergangenheit auch weiter zulege, Einkommen und Vermögen, sich automobile Wünsche zu erfüllen, seien vorhanden. zLesen SIe hier...... welche Folgen der demografische Wandel auf die künftige Auto-Mobilität in Deutschland haben wird und wie sich die wichtigsten Trends rund ums Automobil entwickeln.KurzfassungUnter dem Titel „Fakten, Trends und Handlungsoptionen für nachhaltige Mobilität“ veröffentlichte Shell zum nunmehr 25. Mal seine Pkw-Szenarien. Im Mittelpunkt der aktuellen Studie, die einen Blick ins Jahr 2030 wagt, stehen der demografische Wandel und seine möglichen Auswirkungen auf die Auto-Mobilität in Deutschland sowie zwei Szenarien zur automobilen Nachhaltigkeit und den damit verbundenen Auswirkungen auf Kraftstoffverbrauch, Emissionen und technologische Veränderungen.Die Ergebnisse: Der Anteil älterer Autofahrer nimmt zu, ebenso werden die Frauen immer „automobiler“. Der Gesamtfahrzeugbestand in Deutschland wird von heute 47 Mio. Fahrzeugen auf 49,5 Mio. im Jahr 2030 steigen.Der Verbrennungsmotor wird gemäß der Shell-Studie auch im Jahr 2030 die Hauptantriebsart sein, je nach Szenario werden (unter Einbeziehung der Hybridfahrzeuge) bis zu rund 90 Prozent der Fahrzeuge über einen Verbrennungsmotor als primäres Antriebsaggregat verfügen.Download der vollständigen Fassung der Shell-Pkw-Szenarien: www.shell.de/pkwszenarien bevölkerung deutschlands...... nach Altersklassen2000 2005 2010 2020 2030neuzulassungen...... nach Antriebsarten im Trend-Szenario2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030neuzulassungen...... nach Antriebsarten im Alternativ-Szenario2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030motorisierung der weibl. und männl. bevölkerung bis 2030 Pkw je 1.000 Frauen/Männer Frauen- zu Männer-Motorisierung in %1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030

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