Schwacke sieht auch für das kommende Jahr ein hohes Niveau an Besitzumschreibungen, warnt aber gleichzeitig vor dem zu großen Anteil an taktischen Zulassungen der Hersteller im Neuwagengeschäft. Dieser bewege sich auf Rekordniveau, sagte Geschäftsführer Michael Bergmann jetzt laut Mitteilung. "Eine Änderung dieser Vertriebspolitik scheint für das nächste Jahr nicht in Sicht."
Nach einem insgesamt zufriedenstellenden 2014 spreche aus wirtschaftlicher Sicht vieles für einen stabilen Verlauf im kommenden Jahr, so der Marktbeobachter. Den schwachen Steigerungs-Aussichten für das Brutto-Inlandsprodukt und den zuletzt deutlich gefallenen Wirtschafts-Indikatoren stünden gute Export-Aussichten, der längerfristig niedrige Ölpreis, der stabile Arbeitsmarkt und die geringe Inflationsrate als belebende Wirtschafts-Faktoren entgegen.
Vor diesem Hintergrund erwartet Schwacke einen nur leichten Rückgang der Besitzumschreibungen auf 6,9 Millionen Einheiten. Die aktuelle Prognose für 2014 liegt bei 7,0 Millionen Gebrauchten.
Restwerte stabil, taktische Zulassungen zu hoch
Nachdem sich die Restwertentwicklung inzwischen auf einem relativ niedrigen Niveau stabilisiert hat, gehen die Experten von einem konstanten bis leicht steigenden Werte-Niveau im kommenden Jahr aus. Rückläufige Restwerte erwartet Schwacke bei Kleinst- und Kleinwagen sowie bei den Vans, während sich SUV geringfügig positiv entwickeln werden. In den übrigen Fahrzeugklassen soll das Niveau stabil bleiben.
Kritisch bleibe jedoch weiterhin der sehr hohe Anteil an taktischen Zulassungen der Hersteller, warnt Schwacke. Mehr als 40 Prozent aller Neuzulassungen bestehen aus von den Autobauern selbst initiierten Händlerzulassungen, Mietwagengeschäften und direkten Zulassungen auf die Hersteller. Diese stehen sowohl in Konkurrenz zu den Neuwagen, als auch zu jüngeren Gebrauchtwagen.
GW-Markt bringt zuverlässige Rendite
Insgesamt sieht Schwacke den Gebrauchtwagenmarkt 2015 in Deutschland "auf einem guten, soliden Weg". "Der Handel mit Pkw aus Vorbesitz wird auch im nächsten Jahr ein zuverlässiger Renditebringer für Autohäuser sein, welche das Gebrauchtwagengeschäft professionell betreiben", sagte Bergmann.
Fast alle Gebrauchtwagen würden heute im Internet gehandelt. Dies bedeute aber nicht automatisch mehr Transparenz oder Wissen. Bergman n rät: "Durch Big-Data-Applikationen können Händler ihre Bestände und Preise besser in den Griff kriegen und schneller auf Änderungen im Markt agieren." (se)