Kühl kalkulierend, knallhart verhandelnd und konsequent bei enttäuschten Erwartungen – so treten Frauen mittlerweile im Autohaus auf. Laut einer geschlechterspezifischen Auswertung der Studie "Trends beim Autokauf", die Aral zuletzt 2013 aufgelegt hat, hat sich das Rollenverhalten in diesem Bereich in den vergangenen zehn Jahren umgekehrt. Erfüllt ein Fahrzeug die Anforderungen nicht, wechselt über die Hälfte der weiblichen Interessenten einfach die Marke.
Wie wichtig die Zielgruppe für die Händler mittlerweile ist, zeigen auch folgende Ergebnisse: 26 Prozent der befragten Frauen wollen sich in absehbarer Zeit ein anderes Auto zulegen. Damit stieg dieser Anteil binnen vier Jahren um acht Prozentpunkte und liegt damit auf Augenhöhe mit den Männern. Bei den Neuwagen-Interessentinnen verdoppelte sich der Anteil sogar auf jetzt zehn Prozent, während bei den Männern das konkrete Kaufvorhaben stagnierte.
An der Spitze der Prioritätenliste der Frauen steht die Wirtschaftlichkeit. Für 67 Prozent ist das Preis-Leistungsverhältnis wichtig, 50 Prozent achten besonders auf den Verbrauch und 48 Prozent auf den Anschaffungspreis. Generell erwarten sie einen Rabatt von 13 Prozent auf den Listenpreis.
Traumauto: kleiner, schwarzer VW mit Benziner
Als Antrieb präferieren fast zwei von drei Frauen einen Benzinmotor, bei den Männern ist es nur knapp die Hälfte. Günstige Kleinwagen mit verlässlicher Technik stehen bei 38 Prozent der Kundinnen ganz hoch im Kurs. Top-Automarke der weiblichen Autokäufer ist VW mit 18 Prozent. Jeweils 13 Prozent wollen sich für einen Opel oder ein französischen Importwagen entscheiden.
Im Schnitt sind Frauen bereit, 18.200 Euro für ihren nächsten Pkw auszugeben. Männer zeigen sich mit rund 24.000 Euro deutlich spendabler. Sie interessieren sich auch stärker für Premiummodelle von BMW (zehn Prozent) und Mercedes-Benz (neun Prozent) als Frauen (vier Prozent).
Bei der Wahl der beliebtesten Farbe sind sich die Geschlechter mal einig: Für 26 Prozent der Frauen muss das Auto schwarz lackiert sein. Auf Platz zwei kommt aber bereits Rot (19 Prozent). Zum Vergleich: Die traditionelle Ferrari-Farbe wollen nur vier Prozent der Männer. (rp)