Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) lehnt eine Verkürzung der Intervalle für die Hauptuntersuchung bei älteren Autos auf ein Jahr ab. Er halte davon gar nichts, sagte Ramsauer der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag). In Deutschland gebe es bei Untersuchungen durch TÜV oder andere Organisationen hohe Standards.
"Unsere Prüfpraxis ist seit langem bewährt und kann anderen EU- Ländern hilfreiche Orientierung sein", betonte Ramsauer. Überlegungen in der EU-Kommission für jährliche Prüfungen statt des in Deutschland üblichen Zwei-Jahres-Takts bedeuteten für viele Fahrer nur mehr Bürokratie und höhere Kosten.
Medien hatten am Wochenende über einen vertraulichen Entwurf aus dem Haus von EU-Verkehrskommissar Siim Kallas berichtet, Fahrzeuge ab dem siebten Jahr oder ab einem bestimmten Kilometerstand jährlich zum TÜV zu schicken. In Deutschland ist die Untersuchung erstmals drei Jahre nach der Erstzulassung vorgeschrieben, danach alle zwei Jahre.
Auch der ADAC lehnt kürzere Prüfintervalle ab. Dies hätte keinen größeren Nutzen für die Verkehrssicherheit. Eine jährliche Kontrolle beträfe mehr als die Hälfte der 43 Millionen Pkw in Deutschland. Bei Prüfgebühren von im Schnitt etwa 60 Euro ergäben sich Mehrkosten von 1,2 Milliarden Euro pro Jahr. (dpa)