Die EU-Kommission will die schwächelnde europäische Autoindustrie stärken. Dazu stellt Industriekommissar Antonio Tajani am Donnerstag einen Aktionsplan vor. In Europas Automobilbranche arbeiten etwa zwölf Millionen Menschen.
Das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtete am Wochenende, Tajani wolle beispielsweise die Entwicklungsabteilungen von Autokonzernen aus dem EU-Forschungsbudget bezuschussen. Die Kommission schlägt für die Forschungspolitik für die Jahre 2014 bis 2020 einen Topf von insgesamt 80 Milliarden Euro vor.
Spitzenvertreter der Autoindustrie hatten die Brüsseler Behörde im Juli im mehr Hilfen für Forschung und Entwicklung gebeten. In bestimmten Bereichen wie Batterien und Hybridtechnologie sei Europa aber nicht führend und müsse besser werden.
Die Branche brauche deswegen "verstärkte Unterstützung für Forschung und Entwicklung" auf europäischer und nationaler Ebene, hieß es damals im Bericht der "Cars21"-Gruppe aus Industrie, Politik und Gewerkschaften. Industriekommissar Tajani wird sich in seinem Aktionsplan am Donnerstag auf die Empfehlungen der Gruppe stützen.
Weitere Maßnahmen geplant
Nach Informationen des "Focus" will die Kommission zudem zusagen, die Industrie bei neuen Klimaschutzauflagen für Autos künftig umfassend einzubinden. Sie wolle außerdem Werksschließungen mit Hilfsprogrammen sozial flankieren.
Die europäische Autoindustrie leidet unter einer Absatzkrise. Nach Einschätzung der EU-Kommission wird sie im kommenden Jahrzehnt noch stärker unter Druck geraten, zum Beispiel durch steigende Ölpreise und härteren weltweiten Wettbewerb. (dpa)