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Konjunkturspritze: Russland führt Abwrackprämie wieder ein

28.08.2014 12:46 Uhr
Russland führt von September bis Ende des Jahres die Abwrackprämie wieder ein.

Die Abwrackprämie nach deutschem Vorbild soll den russischen Automarkt wieder in Schwung bringen. Mehr als 170.000 Neukäufe in Russland produzierter Wagen will Moskau bis Jahresende fördern.

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Nach einem Absatzeinbruch auf dem russischen Automarkt setzt die Regierung in Moskau erneut auf die Abwrackprämie nach deutschem Vorbild. Für die Verschrottung alter Fahrzeuge beim Kauf eines in Russland produzierten Neuwagens stelle die Regierung von September bis Ende 2014 zehn Milliarden Rubel (etwa 207 Millionen Euro) bereit, sagte Industrieminister Denis Manturow am Donnerstag in Moskau. 40.000 Rubel (etwa 825 Euro) gibt es für den Austausch eines Kleinwagens, bis zu 350.000 Rubel (rund 7.200 Euro) für Transportfahrzeuge.

Kay Lindemann vom Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) kritisierte die Abwrackprämie auf der Moskauer Messe Interauto als Protektionismus. Die deutsche Automobilindustrie wünsche sich in Russland einen verlässlichen Partner, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. 2012 exportierten deutsche Konzerne nach Angaben des VDA mehr als 156 000 Autos nach Russland, 2013 waren es etwa 132.000. Zugleich haben deutsche Hersteller auch eigene Werke in Russland. 2013 wurden 183.000 Fahrzeuge deutscher Marken direkt in Russland produziert.

Der Gesamtabsatz von Neuwagen in Russland sank dem VDA zufolge zwischen Januar und Juli um zehn Prozent auf 1,41 Millionen Kleinfahrzeuge. Mit minus 23 Prozent war der Einbruch im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat besonders groß. Die Probleme spüren auch die deutschen Autohersteller. Zwischen Januar und Juli ging der Absatz deutscher Neuwagen in Russland nach Informationen des VDA um 14 Prozent zurück, der Marktanteil liegt aber weiter bei 20 Prozent.

Allgemein hätten sich die Hoffnungen der deutschen Hersteller nicht erfüllt, sagte Lindemann. "Russland ruft sein Potenzial nicht ab", betonte er. Strukturelle Probleme wie der schwache Rubel und ein rückläufiger Binnenkonsum würden nun durch politische Risiken verstärkt. EU und USA haben Russland wegen seiner Haltung im Ukraine-Konflikt mit Sanktionen belegt, Politiker in Moskau fordern nun Strafmaßnahmen gegen die westliche Autoindustrie.

Damit rechnet Lindemann aber nicht. "Der Schaden für beide Seiten wäre zu groß", sagte er. Trotz der schwierigen Lage sei die starke Präsenz der deutschen Autokonzerne und Zulieferer bei der Interauto ein Signal der Hoffnung in den russischen Markt. (dpa)

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KOMMENTARE


Michael Kühn

28.08.2014 - 19:20 Uhr

... hier kann Herr Kay Lindemann kritisieren bis er umfällt. Der "Westen" mit seinen Sanktionen hätte sich die z.Zt. gegebenen Auswirkungen auf die Wirtschaft denken können ! - Putin ist beileibe nicht Irgendwer, sondern ein Staatlenker eines großen ernstzunehmenden Landes. Nicht zu vergessen, wie eng z.B. China + Russland miteinander verbunden sind. - Man sollte sich vorher überlegen, ob nicht Diplomatie besser angebracht ist, als Drohungen von einer höchst zweifelhaften Position heraus... - wie schaut denn nun unsere zukünftige Gasversorgung aus ?? - Fracking = Flammen aus dem Wasserhahn, siehe erste Erfahrungen von amerikanischen (einfachen) Bürgern in ländlichen Gebieten ?? - BEDENKE: Wirtschaftliche Gewaltanwendung ist die "waffenlose" Kriegsführung gegen eine Nation und das läßt sich Russland eben nicht so einfach gefallen. (arme deutsche Autobauer + andere exportorientierte Unternehmen, da hat es wohl mit dem Lobbyismus doch scheinbar nicht so geklappt ??? (Fiesta für den russischen Markt?) - Grüßle MK (PS: Ein "von der Tapete bis zur Wand denken"...muäh :D )


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