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Automarke Wolga: "Ich will, dass das Steuer russisch ist"

27.05.2024 15:52 Uhr | Lesezeit: 3 min
Präsentation der neuen Volga-Modelle K30 und K40
Die neuen Volga-Modelle basieren auf chinesischen Produkten der Marke Changan.
© Foto: picture alliance / Sipa USA | Kommersant Photo Agency

Westliche Konzerne sind weg, der Automobilbau in Russland in der Krise. Nun wurden drei neue Modelle der Sowjet-Limousine Wolga präsentiert: Doch selbst dem Regierungschef sind sie zu chinesisch.

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Russland hat die einstige sowjetische Automarke Wolga wiederbelebt und bei einer Industriemesse drei neue Modelle des Fahrzeugs präsentiert. In den Aufbau der Serienproduktion, die noch in diesem Jahr beginnen soll, würden mehr als 60 Milliarden Rubel (gut 600 Millionen Euro) investiert, berichteten russische Medien unter Berufung auf das Unternehmen.

Die Fahrzeuge sollen demnach beim bekannten Fahrzeugbauer Gorkowski Awtomobilny Sawod (Gaz) in Nischni Nowgorod vom Band laufen, aber offiziell von der unbekannten Firma PLA (die Abkürzung steht für: Produktion von Pkw) gebaut werden. Deren Eintrag im Firmenregister ist erst wenige Tage alt.

Sogar das Lenkrad wurde in China gefertigt

Von der Präsentation ging ein Video mit Regierungschef Michail Mischustin viral, als dieser bemängelte, dass sogar das Lenkrad in China gefertigt worden sei. "Ich will, dass das Steuer russisch ist. Das ist doch nicht so schwer, wie die Produktion des Getriebes und andere Elemente zu lokalisieren", kritisierte er. Tatsächlich handelt es sich bei den neuen Wolgas trotz des prominent platzierten Firmenlogos von Gaz nur um die Montage von Fahrzeugen der chinesischen Automarke Changan. Einzig Frontstoßstange und Kühlergrill sind demnach eigenes Design.

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Nach dem Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat der Westen Sanktionen gegen Russland verhängt. Im Zuge dessen haben praktisch alle westlichen Automobilkonzerne ihre teilweise schon stark im Land lokalisierte Produktion eingestellt. In den Produktionsstätten von Gaz in Nischni Nowgorod liefen beispielsweise bis zum Kriegsbeginn Modelle von VW und Skoda vom Band.

Produktionszahlen stark eingebrochen

Versuche, den Weggang der westlichen Autos mit Eigenproduktionen zu ersetzen, sind fehlgeschlagen. So entpuppte sich bereits im vergangenen Jahr der von Staatsmedien gefeierte Neustart der sowjetischen Marke Moskwitsch letztlich als Kopie des chinesischen Kleinwagens JAC JS4.

Insgesamt sind die Produktionszahlen nach Kriegsbeginn stark eingebrochen. Wurden 2021 in Russland immerhin noch rund 1,5 Millionen Pkw produziert, waren es im vergangenen Jahr nur noch 720.000 Fahrzeuge.


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