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15. AUTOHAUS-Schadenforum: Fußball-Manager-Legende Willi Lemke live in Potsdam

16.09.2019 06:07 Uhr
Willi Lemke (l.) war nicht nur erfolgreicher Manager des SV Werder Bremen, sondern auch persönlicher Berater von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon. Eine enge Freundschaft verbindet die Beiden bis heute.
© Foto: UN by Paulo Filgueiras/Wiennie Schmitz

Er führte Werder Bremen zu den größten Erfolgen der Vereinsgeschichte, hatte mit Bayern München und Uli Hoeneß eine jahrzehntelange Dauerfehde. Er war Politiker, persönlicher Berater von Ban Ki-moon, dem bis 2016 amtierenden UN-Generalsekretär, kennt Barack Obama persönlich und bewegt bis heute weltweit viel Positives: Willi Lemke. Im Oktober spricht er auf dem AUTOHAUS-Schadenforum.

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Trotz seiner 73 Lenze ist Lemke körperlich und geistig ein echter Jungbrunnen. Wie zu besten Werder-Zeiten steckt er noch immer voller Tatendrang! Was er nach wie vor alles bewegt und neu anstößt, konnte man sich erst kürzlich am 12. August (das war übrigens genau eine Woche vor seinem Geburtstag) in einer NDR-Sendung anschauen und anhören. Moderiert von Hinnerk Baumgarten erzählte Lemke viel aus seiner Zeit als persönlicher Berater des Generalsekretärs der Vereinten Nationen. Für Ban Ki-moon, der von 2007 bis 2016 achter UN-Generalsekretär war, arbeitete er direkt. Natürlich kannte er auch dessen Vorgänger Kofi Annan und den vormaligen Präsidenten der USA, Barack Obama, persönlich.

Mit den Mächtigsten für die Ärmsten

In diesem Umfeld traf er die mächtigsten Politiker der Welt und war rund um den Globus unterwegs, um Frieden und Sport zu fördern. Dabei ging es um Belange der FIFA und die Fußball-Weltmeisterschaften genauso wie um persönliche Einsätze für ausgegrenzte Kinder von HIV-positiven Müttern, um Projekte in China oder auch Uganda, wo Lemke die Slums in der kenianischen Hauptstadt Nairobi kennenlernte und den Menschen mit Sportarten wie Volleyball, Tischtennis, aber auch Bildungsprogrammen neue Lebensfreude, -qualität und Aussicht auf ein besseres, selbstbestimmtes Leben brachte.

Bildung statt Prostitution

Vor zwei Jahren schied er bei der UN aus, wie er in der "Das!“-Sendung bei Hinnerk Baumgarten berichtete. Zu Ende ist sein Engagement in Sachen humanitärer Förderungen deshalb aber noch längst nicht. Aktuell setzt er sich beispielsweise in Simbabwe (Rhodesien) dafür ein, dass finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, um junge Mädchen bis zur Hochschulreife oder sogar durch ein Studium zu führen. Sein Ziel: So viel Bildung für junge Frauen wie nur irgend möglich, um nicht als Prostituierte ihren Lebensunterhalt bestreiten zu müssen.

"Bildung ist das Wichtigste", sagt Willi Lemke aus tiefster Überzeugung. "Und selbst wenn viele nach ein paar Jahren abbrechen, so haben sie bis dahin immerhin Rechnen und Schreiben gelernt und können zumindest an der Kasse eines Supermarktes arbeiten." Bemerkenswert: Auch Uli Hoeneß, seit 40 Jahren amtierender Manager des FC Bayern, der vor kurzem in München seinen Rückzug aus dem aktiven Geschäft angekündigt hat, unterstützt heute seinen langjährigen Widersacher Lemke bei dem Simbabwe-Projekt.

Legendär: Die Dauerfehde mit dem FC Bayern und Uli Hoeneß

Apropos Fußball: Dieser Aspekt kam in der NDR-Sendung deutlich zu kurz. Das war insofern schade, als die deutsche Nation, wenn sie den Namen Willi Lemke hört, zuallererst an den SV Werder Bremen und dessen überaus erfolgreichen Manager in der Zeit von 1981 bis 1999 denkt. Bremen war über Jahre hinweg der Haupt-Konkurrent des FC Bayern im Kampf um die deutsche Meisterschaft und die verbalen Wortgefechte auf der Nord-Süd-Achse Bremen-München waren legendär wie die Manager beider Vereine. Das Kriegsbeil haben beide inzwischen aber längst begraben.

Die großen Erfolge mit Otto Rehhagel

Mit Otto Rehhagel als Trainer (von 1981 bis 1995) holte Lemke zwei Deutsche Meisterschaften an die Weser, wurde drei Mal DFB-Pokalsieger und einmal Sieger beim Europapokal der Pokalsieger. Insgesamt sechs Mal wurde der SV Werder Bremen in Lemke’s Zeit als Manager und Aufsichtsrat (bis 2016) auch Deutscher Vizemeister.

Der in Ostholstein (Pönitz) geborene Lemke wollte ursprünglich Lehrer werden: Nach seinem Abitur absolvierte er ein Lehramtsstudium der Erziehungs- und Sportwissenschaft an der Uni Hamburg. Danach war er von 1971 bis 1974 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Bremen tätig, wo er bis heute wohnt. Früh trat er in die SPD ein und übernahm 1974 auch die Geschäftsführung des SPD-Landesverbandes Bremen.

Politiker und Geheimagent

Offen spricht er heute selbst über seine Zeit als Doppelagent für den russischen KGB und den deutschen Verfassungsschutz. 1971 hatte ihn über den Sportverband der DDR der russische Geheimdienst unvermittelt angesprochen, man wollte ihn zum "Perspektivagenten“ aufbauen, wie er vor kurzem in der NDR-Sendung sagte. "Tags darauf ging ich zum deutschen Verfassungsschutz, der sehr froh war, dass ich mich gemeldet hatte. Ich wurde dann überredet, als eine Art Doppelagent zu arbeiten.“ Die Verdienste von russischer Seite habe er, so Lemke, seinerzeit sogar gegenüber dem deutschen Verfassungsschutz lückenlos offen gelegt – "allerdings in der Hoffnung, dass das dort auch geheim bleibt".

Ganz geheim blieb diese Tätigkeit schlussendlich nicht, weil der ehemalige Präsident des Verfassungsschutzes in Hamburg, Hans Josef Horchem, in einem 1994 von ihm veröffentlichten Buch etwas nachlässig über "eine Person" schrieb, "die in jungen Jahren nach Bremen gewechselt ist und dort Karriere gemacht hat".

Familie und Verdienst

Lemke ist zum zweiten Mal verheiratet und hat vier Kinder. Seine Nichte, die Grünen-Politikerin Eveline Lemke, war stellvertretende Ministerpräsidentin in Rheinland/Pfalz.

Bei der UN hat Willi Lemke nach eigenem Bekunden für ein symbolisches Jahresgehalt von einem US-Dollar pro Jahr gearbeitet. Ohne den Fußball und das Geld, das er als erfolgreicher Manager verdient hatte, hätte er ein solches Engagement über Jahre allerdings niemals leisten können.

Es wäre ein Leichtes, hier noch lange über Leben, Wirken und insbesondere den unermüdlichen Einsatz von Willi Lemke in den Dritte-Welt-Staaten, in denen es ihm um die Linderung der Not armer Menschen und deren Förderung für ein besseres Leben geht, zu berichten.

22. Oktober 2019: Dabei sein und "Willi" erleben!

Aber freuen wir uns doch am besten auf ihn selbst: Am 22. Oktober 2019 wird um 10.20 Uhr im Hotel Dorint Sanssouci sein großer Auftritt sein. Eine der ganz großen Persönlichkeiten Deutschlands gibt uns allen die Ehre! Willi Lemke wird mit seinem lebensnahen Vortrag nahtlos an seinen Vorredner Andreas Keller anschließen, der sich dem Thema Fachkräftemangel widmet und ebenfalls Lösungen für Autohäuser und K&L Betriebe aufzeigen wird. Walter K. Pfauntsch


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