Die Allianz Gruppe hat die schwierige wirtschaftliche Lage gut überstanden. Gestern legte Europas größter Versicherungskonzern das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2009 in München vor: Auf Basis vorläufiger Zahlen stieg der Gesamtumsatz auf 97,4 Milliarden Euro (+ 5,2 Prozent). Das operative Ergebnis lag bei 7,2 Milliarden Euro (- 147 Millionen Euro). "Die operativen Geschäftsfelder des Unternehmens bewältigten in den ersten zwei Quartalen eine der schwankungsreichsten Marktsituationen der Geschichte und verzeichneten ein positives Wachstum sowie eine dynamische Ergebnisentwicklung in der zweiten Jahreshälfte", hieß es in einer Unternehmensmeldung. Die anhaltende Ertragskraft der operativen Segmente, unterstützt durch geringere Abschreibungen im Zuge der Erholung an den Kapitalmärkten, hätten zu einem Jahresüberschuss aus fortgeführten Aktivitäten von 4,7 Milliarden Euro beigetragen. Dies entspreche einem Anstieg um 13,2 Prozent (gegenüber 4,2 Milliarden Euro im Jahr 2008). Zum Ende des Geschäftsjahres 2009 weise die Allianz nach Dividendenabgrenzung eine verbesserte Solvabilitätsquote von 164 Prozent aus. Dies entspreche einem Anstieg um 7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Michael Diekmann, Vorsitzender des Vorstands der Allianz SE, sagte: "2009 war ein wichtiges und erfolgreiches Jahr für die Allianz Gruppe. Die Finanzkrise hat ohne Zweifel unser Ergebnis beeinflusst." Dennoch sei es gelungen, Quartal für Quartal eine sehr solide und stabile Leistung zu zeigen. Verbesserte Schaden-Kosten-Quote im zweiten Halbjahr Im Segment Schaden- und Unfallversicherung sei der Umsatz durch das stagnierende wirtschaftliche Umfeld so belastet worden, dass die Bruttoprämieneinnahmen um 2 Prozent auf 42,5 Milliarden Euro gesunken seien. Dennoch habe der Versicherungskonzern sein Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft in Australien, der Region Asien-Pazifik, Südamerika und Großbritannien mit attraktiven Margen ausbauen können. Das operative Ergebnis beläuft sich nach den vorläufigen Ergebnissen auf 4,1 Milliarden Euro, was einem Rückgang um 28 Prozent gegenüber 5,6 Milliarden Euro im Jahr 2008 entspreche. Die beiden wesentlichen Faktoren hierfür seien: ein um 0,6 Milliarden Euro niedrigeres operatives Anlageergebnis sowie ein um 0,7 Milliarden Euro geringeres technisches Ergebnis. Die Schaden-Kosten-Quote betrage 97,4 Prozent und liege damit 2,0 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. "In der ersten Jahreshälfte standen wir vor außerordentlichen Herausforderungen", sagte Oliver Bäte, Mitglied des Vorstands der Allianz SE. Dennoch sei das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft gut aufgestellt, um 2010 von einer Verbesserung zu profitieren, nachdem das operative Ergebnis eine positive Entwicklung in den letzten beiden Quartalen des Jahres verzeichnet habe. Der Blick nach vorn "Hinsichtlich der Kennzahlen im Geschäftsjahr 2010 wollen wir wieder an das operative Ergebnisniveau von 2009 anschließen", gab Diekmann einen Ausblick für 2010. Wegen des weiterhin volatilen Marktumfelds könne es aber keine Punktprognose geben. "Allein die Veränderung unserer Schaden-Kosten-Quote um einen Prozentpunkt beeinflusst unser operatives Ergebnis um rund 400 Millionen Euro", betonte der Vorstandsvorsitzende. Entsprechend aufmerksam werde das Management deshalb auch in diesem Jahr neben der Anlagepolitik die Schaden-Kosten-Quote im Fokus haben. (sn)
Bilanz: Allianz kommt gut durchs Jahr 2009

Im Jahr 2009 steigert die Allianz Gruppe nach vorläufigen Berechnungen ihren Jahresüberschuss um 13 Prozent auf 4,7 Milliarden und zeigt sich damit in schwierigen Zeiten stark. Die Schaden-Kosten-Quote betrug 97,4 Prozent. Der Geschäftsbericht 2009 wird am 19. März veröffentlicht.