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Corona-Krise: Versicherungsbranche gefordert wie nie zuvor

19.04.2020 15:24 Uhr
Corona-Krise: Versicherungsbranche gefordert wie nie zuvor
GDV-Präsident Wolfgang Weiler sieht aktuell Empathie gefragt: „Wir müssen abwägen, mitfühlen und entscheiden."
© Foto: GDV

GDV-Präsident Wolfgang Weiler sieht die Assekuranz in der Veranwortung in Zeiten, die Unternehmen und Arbeitsnehmer gleichermaßen unverschuldet in existenzielle Nöte bringen.

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Die Gesellschaften stehen aktuell laut Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Um ihre Mitarbeiter vor Ansteckung zu schützen, wurde Arbeit aus dem Home Office realisiert, um direkten Kontakt auf das Allernötigste zu beschränken. Gleichzeitig bemühe man sich mehr denn je darum, "den Geschäftsbetrieb am Laufen zu halten und für die Kunden da zu sein", so GDV-Präsident Wolfgang Weiler.

Erhalten statt Wiederaufbau

Immerhin sehe man sich momentan mit ganz anderen Sorgen konfrontiert als normalerweise: "Fahrzeuge können nicht umgemeldet werden, da die Zulassungsstelle geschlossen ist. Es melden sich Menschen, die urplötzlich und unverschuldet ihre Einkommensbasis verloren haben, die in Kurzarbeit sind oder deren Betrieb auf einmal stillsteht. Die um ihre Existenz bangen und nicht wissen, wie sie ihre Versicherungsbeiträge bezahlen sollen", fasst Weiler zusammen. Hilfe zu leisten sei für Versicherer jedoch selbstverständlich – Katastrophen gehören zum Geschäftsmodell, so der GDV-Präsident. Und doch sei die Lage eine andere, da alle Mitgliedsunternehmen unabhängig von Größe, Region und Sparte gefragt seien: "Es geht zur Zeit weniger um den Wiederaufbau nach einem Hochwasser, Brand oder Sturm. Es geht um den Erhalt des Bestehenden, das Hinüberretten von Existenzen in eine halbwegs normale Zeit nach Corona", so Weiler.

Empathie geht vor Kleingedrucktes

"Die Betroffenen verlangen von ihren Versicherungen schnelle, pragmatische Lösungen. Statt auf vertragliche Ansprüche zu pochen sollte gefragt werden, was den Kunden am ehesten hilft. Wir müssen Rechtspositionen in jedem Einzelfall mit Klugheit und Empathie abwägen", betont der GDV-Präsident. Die Assekuranzen "stunden deshalb Beiträge, lassen den Versicherungsschutz zeitweise Ruhen oder erweitern den Leistungsumfang und Beitragserhöhung. Sie gewähren Liquiditätshilfen." Niemand könne aber von der Branche erwarten, wirtschaftliche Schäden zu übernehmen, die nicht versichert sind: "Wir haben eine Verantwortung auch gegenüber anderen, den Mitarbeitern, den Vertriebspartnern, den Eigentümern und vor allem den übrigen Kunden. Sie müssen sich darauf verlassen können, dass die Versicherer auch in Zukunft ihre berechtigten Ansprüche jederzeit erfüllen. In einer Zeit nach dieser für uns alle so schwierigen Lage, die die Bundeskanzlerin zurecht als größte Herausforderung für unser Land seit dem Zweiten Weltkrieg bezeichnet hat." (kt)

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