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Elektro-Mobilität: Kleinserien können gemäß TÜV-Süd Sicherheitsrisiken bergen

18.09.2009 13:52 Uhr
Stepken
Dr. Axel Stepken, Vorstandsvorsitzender TÜV-Süd
© Foto: Presse + PR Pfauntsch

TÜV Süd forderte auf der IAA verbindliche internationale Sicherheitsstandards, die für alle Fahrzeuge gelten – unabhängig von Seriengröße und Antriebskonzept.

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Elektro-Mobilität wird in den nächsten Jahren spürbar an Bedeutung gewinnen – darin sind sich die Branchenexperten einig. Allerdings werde man gerade in der Startphase dieser neuen Motorisierung "das Aufkommen von Kleinserienfahrzeugen erleben", erläuterte Dr. Axel Stepken, Vorstandsvorsitzender TÜV-Süd, am Mittwoch auf der IAA in Frankfurt. Nach seinen Ausführungen werden E-Modelle in zahlreichen Ländern der Welt und zudem auch von "neuen Markteilnehmern, die nicht aus der Automobilindustrie kommen", vielfach in Kleinserien entwickelt. Hierin sieht Dr. Axel Stepken eine mögliche Gefahr für die Verkehrsicherheit: "In Europa müssen Großserienfahrzeuge Anforderungen hinsichtlich Front- und Seitencrash erfüllen. Kleinserienfahrzeuge bis 1.000 Stück pro Jahr sind hier ausgenommen", erläuterte er vor Fachpublikum. Es bestehe das Risiko, dass Modelle auf die Straße kommen, die zwar die Vorschriften für Kleinserienfahrzeuge erfüllen, aber "umfassenderen Sicherheitsanforderungen nicht genügen". Um dies auszuschließen, brauche es mit Blick auf Zulassungs- und Importbestimmungen klar formulierte und verbindliche internationale Sicherheitsstandards, die für alle Fahrzeuge gelten – unabhängig von der Seriengröße. Prüfnormen für Elektro- und Hybridfahrzeugen noch lückenhaft "Und zu diesen für alle geltenden Regeln muss der Heck-Crash gehören", fügte der TÜV-Süd-Vorstandsvorsitzende an. Schließlich werde bei vielen E-Mobilen der Einsatz der Batterien im Fahrzeug-Heck geplant. Dabei machte Dr. Stepken nochmals mit Nachdruck deutlich, dass die Normungs- und Prüflage für Batterien erhebliche Lücken aufweise. "Es gibt zwar Abnahmekriterien für Batterie-Crash-Tests hinsichtlich der Brand- und Explosionsgefahr, aber: Toxische, ätzende und kanzerogene Stoffe sind nicht berücksichtigt", sagte Dr. Stepken. Neben der Einführung eines Heck-Crashtests gelte es zudem auch, Standards für die Unterbringung und Befestigung von Batterien zu definieren. Zudem seien auch die Kriterien für die wiederkehrende Sicherheitsprüfungen an Elektro- und Hybridfahrzeugen aktuell nur lückenhaft. "Wie unsere Experten im Zusammenhang mit der Umrüstung von Fahrzeugen auf Elektro-Antrieb feststellen mussten, ist auch die aktualisierte Fassung der Prüfregelung ECE-R100, die im Frühjahr 2010 in Kraft treten soll und nach der wir heute schon prüfen, so lückenhaft, dass selbst bei genauer Anwendung unter Umständen bereits eine falsche Handhabung zu Unfällen mit schwersten Folgen führen kann", erläuterte Dr. Stepken. Um die Sicherheit für Fahrzeuginsassen und andere Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten gebe es hierzu Nachholbedarf. (am)

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