Bereits beim Branchentreffen des ZKF in Wolfsburg votierte die Mitgliederversammlung für den Antrag zur Mitgliedschaft im ZDK und läutete damit eine neue Dimension der Zusammenarbeit der beiden Verbände ein.
Neue Strategien im Branchenumbruch
"Wir werden uns in Zukunft gemeinsam besser aufstellen", zeigte sich ZKF-Präsident Peter Börner überzeugt. "Die Bewältigung neuer Herausforderungen wird nur gelingen, wenn wir zusammenarbeiten mit den Gleichgesinnten in unserer Branche – und das ist der ZDK." Börner betont, dass es darum gehe, zu kooperieren sowie Synergien zu erkennen und zu nutzen. So werde die Schlagkraft, insbesondere bei der verbandspolitischen Arbeit in Berlin und Brüssel, zugunsten der Betriebe deutlich erhöht. ZKF-Präsident Peter Börner sowie ZDK-Vizepräsident und Bundesinnungsmeister Wilhelm Hülsdonk sind überzeugt, dass die dafür maßgeblichen Eckpunkte definiert und entscheidungsreif seien.
Peter Börner skizziert, dass sich bereits heute Herausforderungen für Mitgliedsbetriebe und die gesamte Branche abzeichnen. Neue technische Entwicklungen, wie die zunehmende Digitalisierung der Fahrzeuge und sich stark verändernde Mobilitätskonzepte würden dafür sorgen, dass sich auch das Berufsbild im Reparatur- und Kfz-Gewerbe noch stärker verändern wird. Hinzu komme ein dauerhafter allgegenwärtiger Fachkräftemangel. Gleichzeitig steigere der anhaltende Preiskampf in der Versicherungswirtschaft den Kostendruck weiter erheblich und immer neue gesetzliche Vorgaben schränkten den Handlungsspielraum der Unternehmer ein.
"Diese dramatischen Veränderungen lassen sich besser gemeinsam bewältigen", erklärte Börner. "Mit Einsatz und Engagement" werde es "gelingen, im ZDK als vollwertiges, aber eigenständiges Mitglied die Interessen der ZKF-Mitglieder zu vertreten".
"Müssen auf den Bildschirm des Fahrzeugs"
Eine zentrale Aufgabe für die Zukunft wird die Telemetrie und die daraus entstehenden neuen Serviceleistungen rund um das Fahrzeug. "Uns im ZKF wird es alleine nicht gelingen, eine Telemetrie-Datenbank aufzubauen, in welche per Gesetzgebung alle Fahrzeuge ihre Zustands- und Bewegungsdaten einspielen", betonte der ZKF-Präsident. "Gemeinsam müssen wir erreichen, dass wir auf den Bildschirm des Fahrzeuges kommen." Auch dafür sei der Schulterschluss mit dem ZDK besonders wichtig, um politischen Einfluss auf die EU-Gesetzgebung zu nehmen und technische Lösungen zu entwickeln.
"Seit einigen Jahren haben wir bereits mit dem ZDK viele erfolgreiche Lösungen für unsere Mitgliedbetriebe geschaffen", unterstreicht Peter Börner. Dazu zählte er gemeinsame Aktivitäten wie zum Beispiel die Interessengemeinschaft für Fahrzeugtechnik und Lackierung (IFL), die Arbeit des Kraftfahrzeugtechnischen Institutes (KTI) sowie die Gemeinschaftsentwicklung des Multimarken-Diagnosegerätes EuroDFT. Diese Zusammenarbeit lasse sich künftig weiter ausbauen.
Karpinski: "Kooperation ist wichtig"
Für ZDK-Präsident Jürgen Karpinski ist die angestrebte Mitgliedschaft ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer engeren Kooperation der beiden Fachverbände. In Zeiten großer Herausforderungen, wie etwa durch Digitalisierung und Vernetzung, aber auch vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Fachkräftemangels speziell im Bereich Karosserietechnik könnten ZDK und ZKF gemeinsam mehr erreichen, indem Kompetenzen gebündelt würden.
Aukamm: "Zusätzliche Leistungen auf beiden Seiten"
ZKF-Hauptgeschäftsführer Thomas Aukamm betont: "Der ZKF bleibt in seiner Struktur mit seinen Referaten und der Geschäftsstelle in Friedberg weiterhin souverän, eigenständig und unabhängig. Jedoch wird der ZKF durch diese Mitgliedschaft beim ZDK in der Branche noch besser vernetzt und gewinnt wesentliche Informationen hinzu. Hierdurch wird ein reger Wissensaustausch zwischen den unterschiedlichen Schwerpunkten beider Verbände möglich sein. Ebenso profitieren die ZDK- und ZKF-Mitglieder durch inhaltliche Synergien und zusätzlichen Leistungen."
Zwei Verbände mit 498.000 Beschäftigten in 41.000 Betrieben
Der ZDK in Bonn und Berlin vertritt die berufsständischen Interessen von 37.500 Kfz-Meisterbetrieben mit rund 450.000 Beschäftigten Die Betriebe sind in 235 Innungen und 14 Landesverbänden sowie 36 Fabrikatsverbänden organisiert. Das Kfz-Gewerbe gilt mit rund 92.100 Auszubildenden als Nummer 1 bei der Ausbildung im Handwerk.
Der ZKF in Friedberg (Hessen) ist der Berufs- und Wirtschaftsverband für die Unternehmen des Karosserie- und Fahrzeugbaus mit 3.500 Betrieben, ca. 48.000 Beschäftigten und über 4.000 Auszubildenden. (wkp)