Die eingeladenen Pressevertreter, darunter drei Kollegen aus der SchadenBusiness-Redaktion von AUTOHAUS, nahmen konkret an dem Webinar "Auftragsannahme und Versand eines Kostenvoranschlags an die SPN" teil, das ansonsten die SPN-Werkstattpartner im Rahmen des Rollouts absolvieren. Diese Online-Schulung ist quasi Voraussetzung dafür, dass man die schlanken Prozesse versteht und im Werkstattalltag auch beherrscht. Immerhin ist es Zielsetzung der elektronischen Abwicklung, dass dadurch zwischen Werkstattbetrieb und Schadensteuerer auf beiden Seiten eine höhere Prozesssicherheit und deutliche Effizienzvorteile gegeben sind.
C@risma kann SPN
Nach der Benachrichtigung der Werkstatt via E-Mail kann diese den zugesteuerten Auftrag im SPN-Portal abrufen, dort akzeptieren und die entsprechende Schadensakte über AudaPadWeb nach C@risma übertragen. Im Managementsystem selbst kann der vermittelte Schaden dann in einen neuen Auftrag überführt oder mit einem bestehenden Auftrag verbunden werden. Anschließend erstellt die Werkstatt einen Kostenvoranschlag unter Berücksichtigung aller notwendigen Schritte und sendet diesen an das SPN-Portal zurück.
Persönliche Kommunikation stärkt Zusammenarbeit
Durch eine erste automatisierte Regelprüfung, die beispielsweise bei einer zu geringen Anzahl übermittelter Schadenbilder greift, werden bereits an diesem Prozesspunkt zeitverzögernde Störungen bei der Schadenabwicklung vermieden.
Sollten sich anschließend weitere Abweichungen vom Regelwerk ergeben, wandert der Kostenvoranschlag in den Claims Check, einer Tiefenprüfung, die in der Regel ein Allianz-Innendienstsachverständiger, in wenigen Fällen auch ein Sachverständiger des Prüfdienstleisters ICAM vornimmt. In jedem Fall wird eine Regelabweichung in direkter Kommunikation zeitnah mit den Werkstattpartnern offen und lösungsorientiert diskutiert.
Sollte im Rahmen der Klärung eine Änderung des Kostenvoranschlags notwendig werden, kann der Sachverständige diese unmittelbar vornehmen und den modifizierten KVA quasi als Angebot an die Werkstatt zurücksenden. Diese wiederum kann die vorgenommenen Änderungen nochmals prüfen und den Auftrag jetzt annehmen. Dabei ist auch der direkte Vergleich des ursprünglichen Kostenvoranschlags mit der "Claims Check-Variante" möglich.
Vertrauen statt Kontrolle
Im "OK-Fall", sprich der erste Kostenvoranschlag wird akzeptiert, kann die Reparaturfreigabe und gegebenenfalls der Reparaturstart noch am selben Tag erfolgen. Da dies laut SPN bei der deutlichen Mehrheit der übermittelten Kostenvoranschläge der Fall sein soll – Zielvorgabe sind ca. 85 % aller Fälle –, werde gleichzeitig ein deutliches Geschwindigkeitsplus und ein weniger aufwändiger Prozess für die Werkstätten realisiert.
Aber selbst im Fall einer zu klärenden Regelabweichung erwartet man sich seitens SPN durch die direkte Abstimmung zwischen Werkstattpartner und prüfendem Sachverständigen einen unkomplizierten Regulierungsprozess und eine schnelle technische Reparaturfreigabe sowie eine zeitnahe RKÜ. Nach erfolgter Reparatur übermittelt die Werkstatt ihre Rechnung über das Portal an SPN. Die Zahlung der freigegeben Reparaturkosten erfolge dann meist nach 3 bis 5 Tagen. In den Fällen, in denen eine automatisierte Auszahlung möglich ist, erfolge diese unmittelbar nach Rechnungseingang.
Allianz Cloud Prozess zu 60 % ausgerollt
Dem Vernehmen nach sind derzeit bereits um die 600 der rund 1.000 SPN-Werkstattpartner an den Allianz-Cloud-Prozess angeschlossen. Darunter fallen nicht nur Audatex-Anwender, sondern auch die Kunden anderer Anbieter von Kalkulationsdaten und Managementsystemen. Fazit: Nachdem der Allianz-Cloud-Prozess über das SPN-Portal im Frühjahr noch in unruhiges Fahrwasser geraten und einiger Kritik ausgesetzt war, sollen die vorgenommenen Justierungen nun vor allem den Werkstätten tatsächliche Prozessvorteile sichern und das Vertrauen in die Zusammenarbeit mit SPN und der Allianz wieder nachhaltig stärken. (se)