Dazu sagte gestern der Vorstandsvorsitzende des BVdP, Reinhard Beyer, in seiner Begründung zu dieser Maßnahme wörtlich: "Leider hat es der Berliner Dienstleister Audatex nicht geschafft, dem BVdP und seinen teilnehmenden Werkstätten eine durchgängige Lösung für QualiCheck auf Basis der Plattform AudaNet zu liefern." Bereits die erste Entwicklungsstufe, die im Januar 2016 startete und die Kommunikation mit dem Schadensteuerer riparo per Mail sowie einen als PDF-Datei angehängten Kostenvoranschlag (KVA) beinhaltete, habe bis zur Markteinführung am 1. Oktober 2017 eindreiviertel Jahre gedauert.
Entscheidung "schweren Herzens"
In der zweiten Entwicklungsstufe sollte der elektronische Transport des geprüften Kostenvoranschlages samt Prüfsiegel auch auf dem GDV-Weg funktionieren. Die "Tatsache, dass diese Funktionalität bis heute nicht implementiert werden konnte" und eine Fertigstellung nicht absehbar war, habe den BVdP im Rahmen einer Strategieteamsitzung dazu bewegt, die "Reißleine zu ziehen und das Projekt schweren Herzens zu beenden".
In der Zeit von Oktober 2017 bis heute habe dagegen der Leipziger Prüfdienstleister ClaimsControlling mit seinem Sachverständigenteam "eine hervorragende Arbeit geleistet und damit sehr zur Akzeptanz von QualiCheck bei den Werkstätten und dem Steuerer riparo, mit dem wir QualiCheck erfolgreich einführen durften, beigetragen“, bemerkt Michael Pinto, Leiter Research und Support.
Projekt noch nicht endgültig abgeschrieben
Projektleiter Marco Senger merkt dabei an: "Im Gegensatz zu Audatex lief die Zusammenarbeit mit dem Datenanbieter DAT (Deutsche Automobil Treuhand) nahezu reibungslos. Mit dem für den BVdP entwickelten Template in MyClaim bewies das Unternehmen aus Ostfildern Kompetenz, Flexibilität und Zuverlässigkeit."
Ob das Projekt QualiCheck zu einem späteren Zeitpunkt wieder fortgesetzt werden kann, hänge in erster Linie davon ab, "ob es gelingt, die wegweisenden Vorteile von QualiCheck umzusetzen, ohne Audatex einbinden zu müssen". Derzeit sei nicht abzusehen, wie oder wann das möglich ist, heißt es in der gestrigen Presseverlautbarung weiter.
Freie Ressourcen jetzt bei m.o.r.e gebündelt
Deshalb sei parallel dazu beschlossen worden, "die frei werdenden Ressourcen für das Projekt m.o.r.e zu nutzen, um die vom BVdP geschaffene Leistungsmarke weiter auszubauen und mit Leben zu füllen". Dazu werde man zukünftig noch intensivere Gespräche mit Steuerern, Versicherern und Werkstätten führen.
Der BVdP bedankte sich in seinem Statement ausdrücklich bei allen Mitarbeitern und Verantwortlichen der am Projekt beteiligten Unternehmen ClaimsControlling, riparo, DEVK und Provinzial Rheinland sowie bei allen Werkstätten, die den BVdP bei den entsprechenden Pilotphasen unterstützt haben. (wkp)