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Unfallforschung: ESP verhinderte 200.000 Unfälle und 6.000 Verkehrstote

05.05.2015 21:51 Uhr
Unfallforschung: ESP verhinderte 200.000 Unfälle und 6.000 Verkehrstote
Den Schleuderschutz ESP gibt es seit nunmehr 20 Jahren. Aus diesem Anlass legen die Unfallforscher der Versicherungswirtschaft konkrete Zahlen vor: "200.000 weniger Unfälle und insgesamt rund 6.000 weniger Verkehrstote alleine in den Jahren 2000 bis 2013."
© Foto: UDV / fotolia_40735423_s

Rund 200.000 Unfälle mit Verletzten konnten nach Angaben der Unfallforschung der Versicherer (UDV) allein in den Jahren 2000 bis 2013 durch den Schleuderschutz verhindert werden. Rund 6.000 Menschen wurden im gleichen Zeitraum vor dem Unfalltod bewahrt.

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"Das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) ist nach Gurt und Airbag das wichtigste Sicherheitssystem für Autos und eine Erfolgsgeschichte der Verkehrssicherheit", sagt Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV). Gleichzeitig lässt er nicht unerwähnt, dass dieses Fahrerassistenzsystem ursprünglich einen recht "zähen  Start" hatte.

ESP im Mai 1995 erstmals serienmäßig im Einsatz

Vor 20 Jahren, im Mai 1995, wurde ESP erstmals serienmäßig in ein Luxus-Coupé eingebaut, danach in weitere Oberklassefahrzeuge. Doch erst der sogenannte Elchtest brachte 1997 den Durchbruch, weil Mercedes sich daraufhin entschloss, die A-Klasse und später auch den Smart serienmäßig mit ESP auszurüsten. Somit war das Sicherheits-Extra, das – innerhalb der physikalischen Grenzen – das Schleudern nicht nur beim Ausweichen verhindert, auch in den unteren Fahrzeugklassen angekommen.

Dennoch hatte nach zehn Jahren, im Jahr 2005, erst knapp 25 Prozent des Fahrzeugbestandes in Deutschland ESP an Bord. Siegfried Brockmann erinnert sich: "Anfangs war es gar nicht so leicht, Automobilindustrie und Autofahrer zu überzeugen, in das Sicherheitsplus durch ESP zu investieren." Schon früh hatten Unfallforscher gefordert, ESP in alle Fahrzeugklassen serienmäßig einzubauen.

"Abwrackprämie war ein Rückschlag"

Um auch die Autofahrer zu überzeugen, startete die UDV die Kampagne "Schutzengel – ESP" und unterstützte potentielle Autokäufer mit einer Datenbank, die die Verfügbarkeit von ESP in Neuwagen recherchierbar machte. Für ältere Fahrzeuge gab es eine Liste, die es auch Käufern von Gebrauchtwagen ermöglichte, festzustellen, ab wann welches Modell mit dem Anti-Schleuder-System ausgerüstet war.

Bei Neufahrzeugen stieg mit den Jahren die Ausstattungsrate zwar stetig an, aber es gab auch Rückschläge. Beispielsweise 2009, als durch die sogenannte Abwrackprämie viele billige Kleinwagen oft ohne ESP verkauft wurden. Seit 1. November 2011 müssen alle neuen Fahrzeugmodellreihen in Deutschland mit ESP ausgestattet sein und seit November 2014 generell alle Neufahrzeuge.

Brockmann: "ESP in jedem Auto serienmäßig verbauen!"

Dennoch sind auch heute noch rund 15 Prozent aller Autos auf Deutschlands Straßen ohne ESP unterwegs. Das gelte vor allem für "Fahranfänger, die oft Käufer von billigen Gebrauchtwagen sind", so Siegfried Brockmann. Von daher hält er es für "wichtig, aus Sicherheitsgründen ein ESP-Fahrzeug zu erwerben". Die ESP-Datenbank ist deshalb auch weiterhin unter www.udv.de/esp abrufbar.

Angesichts neuer Fahrerassistenzsysteme, wie die automatische Notbremse, der Abbiegeassistent oder der Spurverlassenswarner, fordert Siegfried Brockmann die Automobilindustrie auf – noch schneller als beim ESP –, moderne Sicherheitssysteme serienmäßig in allen Fahrzeugklassen anzubieten. "Der Autokäufer erkennt das Sicherheitsplus anfänglich oft nicht und zögert, wenn es einen Aufpreis kostet."   (wkp)

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KOMMENTARE


Hans Sachs

07.05.2015 - 17:38 Uhr

Schade, dass man sich so beim ESP festlegt. Ich bin mir sicher, dass es mit CPS+ noch weniger Unfälle gäbe. Schade nur, dass dieses wirklich sinnvoll arbeitende System nicht von der Industrie eingesetzt wird.


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