Ausgabe 19/2013: Leistungsversprechen

Mit der IAA versüßt sich die Service-Branche im Grunde lediglich die Wartezeit bis zur nächsten Automechanika, die im September 2014 wieder in Frankfurt stattfinden wird. Bald bereits blicken die Augen gebannt nach Frankfurt, wenn die Verantwortlichen stückchenweise Vorab-Messehäppchen und -neuheiten vermelden. AUTOHAUS wollte nicht mehr warten und bat den Brandmanager Automechanika, Michael Johannes, zum Interview.AH: Herr Johannes, die IAA ist seit ein paar Tagen vorbei. Für Kenner heißt das: Im nächsten Jahr findet an gleichem Ort die Automechanika statt. Wie steht es mit den Vorbereitungen, wie viele Aussteller-Anmeldungen gibt es bereits?M. Johannes: Bis Ende August konnten unsere Kunden zum Frühbucherpreis buchen. Viele haben diese Chance wahrgenommen, d. h. wir können zu diesem Zeitpunkt sagen, zwei Drittel der Fläche sind gebucht, das ist vergleichbar mit dem Anmeldestand zum gleichen Zeitpunkt in 2011. So haben alle großen Hersteller aus dem Car Wash Business zugesagt. Wir freuen uns über dieses Signal von Seiten der Aussteller und hoffen auf eine ähnlich erfolgreiche Messe wie 2012.AH: 1971 hat die erste Automechanika stattgefunden, inzwischen sind es global 13 Veranstaltungen. Wie führt man eine Messemarke wie die Automechanika?M. Johannes: Wir stehen für ein klares Leistungsversprechen unseren Kunden gegenüber. Hinter der Messemarke Automechanika stehen 13.000 Aussteller und eine halbe Million Besucher. Sie alle erwarten von uns neue Kontakte, internationale Netzwerke, Kompetenz in der Automobilwirtschaft und eine Transparenz, mit welchen Besuchernationen sie auf den einzelnen Automechanika-Messen rechnen können. Außerdem erwarten sie Professionalität in Organisation und Marketing, Kontinuität und eine hohe Servicequalität. Das alles versuchen wir mit unseren Partnern und Kollegen, die uns eine Präsenz in über 150 Ländern ermöglichen, zu erfüllen. Auf allen 13 Automechanika-Messen weltweit führen wir seit einigen Jahren Besucher- und Ausstellerbefragungen durch. Das hilft uns, die Bedürfnisse und Wünschen unserer Kunden zu erfahren - auch was neue Veranstaltungsorte angeht.Truck CompetenceAH: Mit Truck Competence haben Sie im vergangenen Jahr gezielt auf das Thema Nutzfahrzeuge gesetzt. Wie wurde die "Themenführung" angenommen und wird diese 2014 fortgesetzt?M. Johannes: Seit jeher steckt in der Automechanika sehr viel Truck Competence. Viele Hersteller von Autoteilen oder -werkzeug bieten Lösungen für Pkw und Lkw an. Wir haben dieses Angebot nur nie transparent gemacht! Auf der Automechanika 2012 haben wir für Besucher wie z. B. Fuhrparkbetreiber, Speditionen, Behörden oder Spezialwerkstätten im Nfz-Bereich erstmalig einen Besucherführer ausgelegt. Er zeigte auf einen Blick, welcher Aussteller in welcher Halle Teile, Werkzeuge oder Werkstattausrüstung für Nutzfahrzeuge im Angebot hat. Es waren über 650 Aussteller! Auch online konnte man diese Aussteller finden und z. B. nach Hallen oder Produktgruppen, die einen interessierten, sortieren. In 2014 rechnen wir mit deutlich mehr Ausstellern, die unser Angebot nutzen werden. Ein neues orangenes Truck Competence-Piktogramm an den Ständen der Aussteller wird zusätzlich für Aufmerksamkeit sorgen.AH: Die Nachwuchssuche ist eines der wichtigsten Themen in der gesamten Automobilbranche. Nutzen die Aussteller die Messe, um Nachwuchs anzusprechen?M. Johannes: Ja, immer mehr Aussteller nutzen die Automechanika, um den Nachwuchs direkt anzusprechen. Der Rahmen dafür ist ja auch ideal: Schließlich gibt es keine andere Messe weltweit, die so viele Berufe aus der Automobilwirtschaft abbildet wie die Automechanika! Der VREI, Verein Freier Ersatzteilemarkt e.V., veranstaltete zuletzt mit seinen Mitgliedern die Career Days, an denen kompetente Ansprechpartner für Gespräche zur Verfügung standen. Auch andere Verbände wie der ZDK und ZKF engagieren sich schon lange stark dafür, und ich bin sicher, noch mehr Aussteller werden auf den Zug aufspringen und sich genau überlegen, wie sie den Nachwuchs an ihre Stände locken können.Waschen und PflegenAH: Was gibt es Neues bei Car Wash City?M. Johannes: Der gesamte Themenkomplex Waschen und Pflegen wird künftig zusammengefasst und auf dem Freigelände Südwest präsentiert. So haben künftig auch Aussteller, die bislang mit kleineren Ständen in der Halle 10.0 ausstellten, die Möglichkeit, auf dem Freigelände Südwest aufzutreten. Für diese Gruppe wird eine neue Leichtbauhalle mit Präsentationsmöglichkeiten von bis zu 40 m² bereitgestellt. Das heißt, aufwendige Aufbauten im Freigelände Südwest fallen weg und jene Aussteller können sich wetterunabhängig in exponierter Lage zusammen mit den Key Playern der Industrie auf dem Areal präsentieren. Außerdem haben wir in Zusammenarbeit mit Herstellern und dem BTG, also dem Bundesverband Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche Deutschland, ein Konzept für ein begleitendes Seminarprogramm mit Beratungscenter und Treffpunkt für Waschanlagenbetreiber erarbeitet. Betreiber können sich über die aktuellen Entwicklungen rund um die Fahrzeugpflege informieren und ihr Anliegen im Expertenkreis diskutieren.AH: Verraten Sie uns, wie das wichtiger werdende Thema Elektromobilität im kommenden Jahr dargestellt werden wird?M. Johannes: Besucher werden dem Thema wieder überall auf dem Gelände begegnen. Bereits 2012 haben über 150 Aussteller aus den Bereichen Erstausrüstung, Umrüstung, Fahrzeug- und Ladezubehör, Entsorgung und Recycling ihre innovativen Lösungen vorgestellt. Ich weiß, das Thema nimmt jetzt nach der IAA und den Neuvorstellungen an E-Fahrzeugen für den gesamten Aftermarket weiter Fahrt auf. Im Aus- und Weiterbildungsangebot für Werkstätten haben wir das Thema wieder fest verankert.Zusätzliche AusstellungsflächeAH: Im vergangenen Jahr fanden die Werkstattausrüster in Halle 8 mehr Ausstellungsfläche vor. Wie schafft man es, den teils umfangreichen Präsentationsansprüchen bei einem begrenzten Angebot gerecht zu werden?M. Johannes: Es braucht schon ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl, wie Sie sich vorstellen können, denn jeder Aussteller will gleich behandelt werden. Als die Halle 11 in 2008 erstmals für den Bereich Repair & Maintenance belegt wurde, konnten Aussteller wie MAHA und Nussbaum ihre langjährig angefragten Standvergrößerungen in der Halle 8 realisieren. Mit der im letzten Jahr durchgeführten Umstrukturierung ist es uns wiederum gelungen, namhafte Aussteller wie Bosch für die Halle 9.0 zu gewinnen und das Thema Werkstattausrüstung in der Halle 9 auf ein neues Niveau zu heben. Damit verbunden ist ein schöner thematischer Übergang zu Halle 11. 2012 haben wir die Halle 9.2 als weitere Ausstellungsfläche für den Produktbereich Repair & Maintenance geöffnet. 2014 wird diese Hallenebene unter dem Motto "Autohaus der Zukunft" stehen. Zu diesem Thema wird es hier im Rahmen der Automechanika Academy eine Vortragsreihe für den Werkstattbereich geben, in der die Themen Direktannahme, Service, Aus- und Weiterbildung sowie Kundenbindung behandelt werden. Zudem werden das Kfz Service-Symposium und die gemeinnützige Initiative yourmove in der Halle 9.2 zu finden sein. In diesem Umfeld wird es für neue Aussteller zusätzliche Flächen geben.AH: Warum sollte man die nächste Automechanika auf keinen Fall verpassen?M. Johannes: Weil wir viel Neues im Gepäck haben. Wer es bislang noch nicht gemerkt hat, der wird es im September 2014 merken: Das Messeangebot der Automechanika Frankfurt geht weit über die Themen Fahrzeugtechnologie und Zubehör hinaus - die Frage nach neuen Mobilitätskonzepten der Zukunft wird immer lauter. Deshalb lautet das neue Motto für die Halle 10 "Mobilität der Zukunft". Fahrzeughersteller, Zulieferer, Anbieter von Infrastrukturlösungen, Ausbildungseinrichtungen und Multiplikatoren aus Bund und Ländern werden Flagge zeigen.AH: Herr Johannes, herzlichen Dank für das Gespräch.

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