Ausgabe 23-24/2009: Plakette ade

Plakette adeabgasuntersuchung E Ab 1. Januar 2010 wird am vorderen Kennzeichen keine AU-Plakette mehr geklebt. Die AU selbst bleibt aber erhalten und für die Kfz-Betriebe ändert sich relativ wenig. von Thomas SeidenstückerPünktlich mit der Silvesterrakete wird am 1. Januar 2010 die 2. Stufe der 41. Änderungsverordnung der StVZO gezündet (Konzept 2006/2010). Damit verbunden sind einige Änderungen für Werkstätten und Autohäuser, die allerdings schon seit 2006 im Wesentlichen bekannt sind. Denn: Die 1. Stufe der 41. Änderungsverordnung trat bereits am 1. April 2006 in Kraft. Wichtige Elemente darin, die bis heute sukzessiv wirksam wurden: die AU-Durchführung nach Leitfaden 4, die AUK (Motorrad AU) und die Einführung der Systemdatenprüfung. Darüber hinaus wurde für Fahrzeuge mit On-Board-Diagnose-System (OBD) die Abgasuntersuchung (AU) ein Teil der Hauptuntersuchung (HU). Damit entfiel zum Beispiel die Sichtprüfung der abgasrelevanten Bauteile an OBD-Fahrzeugen, da diese auch innerhalb der HU geprüft werden. Außerdem stellt die Werkstatt seit 2006 bei bestandener Abgasuntersuchung von OBD-Fahrzeugen keine Prüfbescheinigung mehr, sondern einen Prüfnachweis aus. Dieser ist dem HU-Prüfer vorzulegen. Die seit knapp 25 Jahren bekannte AU-Plakette wurde allerdings weiterhin am vorderen Kennzeichen geklebt.Kosmetische LösungenAb 1. Januar 2010 gilt für alle Fahrzeuge – mit und ohne OBD-System: Die AU-Plakette auf dem vorderen Kennzeichen entfällt und eine bestandene AU wird gemeinsam mit der HU-Plakette auf dem hinteren Kennzeichen dokumentiert. (Rechtliche Grundlage dafür ist der Entfall des § 47a StVZO ab 1. 1. 2010 und die Regelung der AU ab diesem Zeitpunkt über den § 29 StVZO). Autos, die nach dem Jahreswechsel 2009/2010 zugelassen werden, bekommen dann nur noch eine Plakette am hinteren Kennzeichen. Bei bereits zugelassenen Fahrzeugen wird der AU-Aufkleber bei der nächsten Hauptuntersuchung entfernt und das an dieser Stelle (meist) verkratzte Kennzeichen mit einer reflektierenden, weißen Plakette verschönert. Sollte eine Feststoffplakette vorhanden sein, gibt es auch dafür eine kosmetische Reparaturlösung. Die weißen Blanko-Plaketten gibt es über die Innungen oder bei den Überwachungsorganisationen. Die letzten AU-Plaketten bekannter Form wird man demnach bis längstens Ende 2012 sehen. Spätestens dann müssen alle bis 12/2009 neu zugelassenen Fahrzeuge erstmals zur HU und bekommen ebenfalls nur noch eine Plakette.Neues ProzedereWichtig für gut 95 Prozent der Kfz-Betriebe: Mit Eliminieren der AU-Plakette verschwindet nicht automatisch das Kundenbindungsinstrument und der Umsatzbringer Abgasuntersuchung aus der Kfz-Werkstatt! Ob Ottomotor mit oder ohne Katalysator, ob Dieselmotor oder Motor mit OBD – alle müssen weiterhin nachweisen, dass die Abgaswerte innerhalb der festgelegten Norm liegen. Trotzdem müssen sich die Betriebe an Modifikationen gewöhnen. Dazu gehört ein neues, sechseckiges AU-Nachweissiegel, das mit einer speziellen Zange (die gibt es bei den Innungen) auf den AU-Nachweis geprägt wird. Mit der Zange wird gleichzeitig ein Teil der Prüfnummer der anerkannten AU-Werkstatt auf dem Nachweis verewigt. Übergangsweise dürfen (nur im Jahre 2010) auch Nachweissiegel ohne eingedruckte Jahreszahl Verwendung finden.Die AU darf maximal vier Wochen vor einer fälligen HU durchgeführt sein. Die Gültigkeitsdauer von HU und AU ist in Zukunft identisch. Ebenfalls wichtig: Ab 1. 1. 2010 sind nur noch AU-Geräte zugelassen, die nach Leitfaden 3 oder 4 arbeiten, wobei sich Leitfaden-3-Geräte per Softwareupdate meist einfach (und je nach Gerät für maximal 400 Euro) auf Leitfaden 4 aufrüsten lassen. AU-Geräte, die nach Leitfaden 1 oder 2 arbeiten, darf man nur noch bis 31. 12. 09 verwenden, denn diese Geräte können nicht den erforderlichen AU-Nachweis erstellen. Da die AU auch in den kommenden Jahren nicht entfällt, lohnt sich für die Betriebe ggf. auch ein Invest in ein neues AU-Gerät. Vorausgesetzt man führt eine nennenswerte Zahl von AU durch und kann das Gerät darüber amortisieren. Nicht zu vernachlässigen: Moderne AU-Geräte lassen sich auch gut für die Fahrzeugdiagnose verwenden. z

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