-- Anzeige --

Prüfdienstleistungen: TÜV Nord forciert Digitalisierung

22.04.2016 14:23 Uhr
Guido Rettig
Guido Rettig: "Unser Hauptfokus liegt im Jahr 2016 darauf, noch stärker zu wachsen, uns als digitaler TÜV aufzustellen."
© Foto: TÜV Nord

Die Prüfgesellschaft will 2016 noch stärker wachsen und sich als digitaler TÜV aufstellen. Mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr ist man insgesamt zufrieden.

-- Anzeige --

Die TÜV Nord Group arbeitet intensiv an der Digitalisierung ihrer Dienstleistungen. "Damit stellen wir uns gezielt auf für die künftigen Anforderungen an weltweit tätige technische Dienstleistungsunternehmen", sagte der Vorsitzende Guido Rettig am Freitag bei der Bilanzpressekonferenz in Hannover. "Unsere unterschiedlichen Geschäftsmodelle werden so nachhaltig auf Wachstum ausgerichtet."

Der Manager betonte, dass die Politik in Zeiten fortschreitender Digitalisierung für die Sicherheitserfordernisse dieser neuen "technologischen Revolution" schnell die gesetzlichen Grundlagen schaffen müsse. Andernfalls sei das seit 150 Jahren bewährte Prinzip der unabhängigen Prüfung in Gefahr, weil nicht mehr alle Aspekte der Sicherheit von Produkten geprüft werden könnten.

"Unser Hauptfokus liegt im Jahr 2016 darauf, noch stärker zu wachsen, uns als digitaler TÜV aufzustellen und daran mitzuarbeiten, dass Unternehmen ihre Datensouveränität behalten", sagte Rettig. Neue technologische Entwicklungen wie Industrie 4.0 und autonomes Fahren führten zu neuen Aufgaben: "In den vergangenen Jahrzehnten haben wir die Menschen vor den Gefahren der Technik geschützt, zum Beispiel durch Aufzugsprüfungen. Dies werden unsere Ingenieure auch weiterhin tun. Sie müssen aber zusätzlich immer häufiger die Technik vor Menschen bewahren." So müssten die digitalen Assistenzsysteme beim autonomen Fahren nicht nur reibungslos funktionieren, sondern auch vor Angriffen von Hackern geschützt werden.

Rettig appellierte an die Politik, im digitalen Zeitalter die gesetzlichen Rahmenbedingungen für wirkungsvolle unabhängige Prüfungen zu schaffen: "Wir sehen schon jetzt, dass unabhängige Prüfungen nur sinnvoll sind, wenn die Prüfer zum Beispiel Einblicke in die Steuerungssoftware von Motoren und Anlagen nehmen. Nur so kann der TÜV seine Aufgaben in Zukunft verantwortungsvoll wahrnehmen."

Als Erfolgsgeschichte bezeichnete Rettig die Einführung des HU-Adapters im Sommer 2015. Die Branche habe damit eine überzeugende Lösung für die Digitalisierung der technischen Fahrzeugüberwachung gefunden. Bis Ende März 2016 habe das Unternehmen den HU-Adapter bereits bei mehr als 500.000 Hauptuntersuchungen eingesetzt.

"Erfreuliche" Bilanzzahlen

Mit dem Geschäftsjahr 2015 zeigte sich Rettig insgesamt zufrieden: "Unser Konzern entwickelt sich weiter sehr erfreulich." So stieg der Umsatz auf 1,1 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis betrug 62,3 Millionen Euro. Die EBIT-Rendite legte von 5,4 auf 5,6 Prozent zu. "Diesen Weg wollen wir 2016 fortsetzen. Wir haben ein Programm gestartet, um weltweit interne Kosten zu reduzieren und Einkäufe zu optimieren. Die erzielten Renditen setzen wir zum Beispiel für digitale Prüfgeräte und Innovationsprojekte ein", sagte Finanzvorstand Jürgen Himmelsbach. Insgesamt investierte die Gruppe im vergangenen Jahr 42,1 Millionen Euro (2014: 31,1 Millionen Euro). 2016 soll das gesamte Investitionsvolumen die 50-Millionen-Euro-Marke übersteigen.

Der Industriebereich erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von 520,8 Millionen Euro und wuchs um 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Geschäftsbereich Mobilität legte deutlich um 4,7 Prozent auf 319,3 Millionen Euro zu. Als besonders erfolgreich erwiesen sich die Geschäftssegmente Autohäuser und Werkstätten sowie das Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität (IFM), das Sicherheit und Umweltverträglichkeit der Fahrzeugtechnik überprüft.

Der Anteil der Dienstleistungen, die außerhalb Deutschlands erbracht werden, betrug konzernweit 26,1 Prozent. Durch die günstige Geschäftsentwicklung in Europa und Asien sei der internationale Umsatz überdurchschnittlich um 10,8 Prozent gestiegen, hieß es. (se)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SigismundRuestig

22.04.2016 - 21:24 Uhr

"Tatü Tata Tatü TataFreude am Fahren, wenn kein Fahrer da.Tatü Tata Tatü TataVorsprung durch Technik, wenn kein WLAN da. ..."Freud und Leid des fahrerlosen Fahrens auf den Punkt gebracht:http://youtu.be/fU0QDDxDcy8Viel Spaß beim Anhören!


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.