Das Ausmaß der Insolvenzfälle der Autopark GTH GmbH in Gotha und der F.U.G. Autocentrum GmbH in Osnabrück ist größer als bislang angenommen. Die Staatsanwaltschaft Erfurt hat Ermittlungen gegen mehrere Personen aufgenommen, die die Geschäfte der Betriebe leiteten. Wie AUTOHAUS Online aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr, wurde bereits umfangreiches Beweismaterial gesichert. Erste Vernehmungen sind abgeschlossen. Der vermutete, wenn auch bislang nicht bewiesene zentrale Straftatbestand: gewerbsmäßige Bandenhehlerei. Unterdessen haben die Insolvenzverwalter der beiden Standorte in der vergangenen Woche auf Gläubigerversammlungen ihre vorläufigen Berichte vorgelegt. Die Gesamtforderungen in Osnabrück und Gotha belaufen sich auf rund 5,7 Millionen Euro – allein in Osnabrück liegen sie bei vier Millionen Euro. Hauptgläubiger sind die BMW Financial Services, die Sparkasse Osnabrück sowie die Finanzämter in Gotha und Osnabrück. Die Verwalter gehen davon aus, dass die Zahlungsunfähigkeit beider Betriebe zu spät gemeldet wurde. Falls das zutrifft, läge jeweils eine Straftat vor. In Osnabrück lässt die zuständige Staatsanwaltschaft jetzt den genauen Zeitpunkt der Überschuldung ermitteln. Für die Gläubiger scheint indes wenig zu holen. Bis auf die Immobilie in Gotha, deren geschätzter Wert bei fast 900.000 Euro liegt, gibt es so gut wie keine verwertbare Masse. Allerdings, und hier schließt sich der Kreis mit den polizeilichen Ermittlungen, ist das Schicksal von mehr als 200 jungen Gebrauchtwagen und Leasingrückläufern unklar. Woher die Fahrzeuge stammen, wohin sie verkauft wurden und was dabei nicht mit rechten Dingen zuging, interessiert Polizei und Gläubiger derzeit brennend. Die Insolvenzfälle in Osnabrück und Gotha dürften in naher Zukunft jedenfalls nicht zu den Akten gelegt werden. (pg)
Ermittlungen: F.U.G. Autocentrum und Autopark GTH weiter im Zwielicht
Das Ausmaß der Insolvenzfälle der Autopark GTH GmbH in Gotha und der F.U.G. Autocentrum GmbH in Osnabrück ist größer als bislang angenommen. Die Staatsanwaltschaft Erfurt hat Ermittlungen gegen mehrere Personen aufgenommen. Die Forderungen der Gläubiger liegen bei rund 5,7 Millionen Euro.