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HB ohne Filter vom 13. Februar 2015

Prof. Hannes Brachat
Prof. Hannes Brachat
© Foto: AUTOHAUS

Gibt es wirklich den Liebesentzug der jungen Menschen für das Automobil? In Ballungszentren verändert sich das Verhalten der Jungen aufgrund vorhandener Verkehrsmittel und Carsharing. Das Ganze ist auch eine Frage des Geldes.

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Datum:
13.02.2015

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Heute: Auto und Jugend, Branchengaudi des Jahres – Automobilisten reden Klartext, ATU-Facetten mit Breitenwirkung, Pflegearbeiten am Auto.

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Auto und Jugend

Gibt es wirklich den Liebesentzug der jungen Menschen für das Automobil? Wer die Shell-Szenarien dazu anschaut, stellt bis 2040 für Deutschland eine überschaubare Wandlung fest. Bei den 18- bis 34-Jährigen wird bei den Männern ein leichter Rückgang ausgemacht, bei den jungen Frau dagegen ein Wachstum. Ja, in Ballungszentren wird sich das Verhalten der Jungen aufgrund vorhandener öffentlicher Verkehrsmittel und Carsharing verändern. Umgekehrt wird aus Auto der Zukunft das "mobile iPhone", die selbstfahrende Disco, die selbstfahrende Liebeslaube. Wenn davon keine Faszination ausgeht? 

Das Ganze wird mehr eine Frage des Geldes sein. Und die "Millennials" haben nun mal weniger Geld. Sind die neuen Autos für Jugendliche in Deutschland nicht viel zu teuer? Die DAT gibt den durchschnittlichen Neuwagenpreis für 2014 mit 28.338 Euro an. Schaut man das Feld der 18-Jährigen an, so ist die Zahl der Führerscheinneulinge auf selbigem Niveau wie vor fünf Jahren. Beim Führerscheinerwerb ist man mit 3.000 Euro dabei, die Versicherungsprämie ist für Einsteiger überdimensioniert hoch. Und dann wundert man sich über die Kaufzurückhaltung!

Das Internet schafft für die "Internetgeneration" von früh an mehr Transparenz. Da wandelt sich aktuell die Markeneinstellung. Coca-Cola war mal die wertvollste Marke der Welt und liegt heute auf Platz 8. Die Jungen sehen, dass da mehr Zucker als Wasser im Getränk ist. Ein ungesundes Getränk wird aber als Heuchelei empfunden. Das sinkende Markenbewusstsein lässt sich gleichermaßen bei McDonald's, Budweiser oder auch bei Marlboro feststellen. Beste Freunde stehen für etwas Gutes und tun nicht nur so. Und das ist gut so.

© Foto: Shell

Shell-Szenarien

Branchengaudi des Jahres – Automobilisten reden Klartext!

In einer Woche ist es wieder soweit. Zum 7. Mal findet im niederbayerischen Weißbierstadl Kuchlbauer zu Abensberg der "Automobilpolitische Aschermittwoch" statt. Es ist der einzige Ort, an dem zum Leidwesen einiger Weniger öffentlich derb geleckt wird. Es geht um's Eingemachte. Es wird der "Branchenspiegel" herausgezogen und ein "Meer" an Schweinereien zum Spiegeln aufgetischt. Es werden in humoristischer Offenheit neue Gleichgewichte herbeigeführt. Es darf jeder schonungslos offen sagen, was er wirklich denkt. Höflichkeit ja, aber: "Wie nennt man höfliche Autofahrer? Geisterfahrer - sie sind immer so entgegenkommend!"

Das Themen-Spektrum reicht von Hoeneß über Ecclestone, chinesische BMW-Händlerzahlungen, ZDK und Garantievergütungsprozess, MB-Niederlassungsverkauf-Ost an Chinesen, Fiats lange Laufzeiten von Händlerverträgen, die Laufzeit der Arbeitsverträge deutscher Vertriebschefs, Herstellerschummeleien beim Spritverbrauch, Maut, die wahre Haltung der Hersteller/Importeure zum Thema Rendite bis zum Goldfinger nach Limburg und dessen Dienstwagen.

Die Grünen haben 1998 noch fün DM für den Liter Sprit gefordert. Inzwischen hat das Ländle den ersten grünen Ministerpräsidenten und Stuttgart den ersten grünen OB. Seither behaupten sie, die Grünen seien schon immer Autofahrerpartei gewesen. Jetzt kriegt der Kretschmann – 66, welch erotisches Alter – nächste Woche als neuen Dienstwagen einen S500. Das, was Konzernchefs halt so fahren. Freilich, Plug-in-Hybrid, damit der Kretschmann allmorgendlich den Stuttgarter Stau im Talkessel elektrisch durchqueren kann. Natürlich mit einem Beschleunigungsvermögen, dass es ihm schwerfällt, den Trollinger und die Maultaschen im Maul zu behalten. Da hilft dann nur noch der Massagesitz hinten, die Parfümanlage vorne und das braune Wurzelholz in der Mitte als Vorübung auf den ewigen Anblick dereinst im "Cafe Waagrecht".

Miss Tuning 2014 wird den Buben zeigen, dass sie noch nicht blind sind. Musikkabarett sorgt für das heitere Gemüt, der bayerische Defiliermarsch zum Einzug für Gänsehaut. Mein Büttenbeitrag steht unter der Leitlinie:  "Einwurf – Abseits – Rote Karte!" Das eigens gebraute Automobilia-Bräu 2015, im Maßkrug serviert, das Bier der Gerechten, das Bier der Aufrechten, das Bier der ehrenwerten Kaufleute und Handwerker, das Bier der integren Bayern – auch wenn alle Stämme willkommen sind, selbst die exotischen Schwaben aus Heilbronn, die immer mit dem Bus anreisen –, das Bier aller, die stets das Gute wollen, wird für ein gigantisches Gaudium sorgen. 650 Anmeldungen liegen bereits vor. Start ist ab 16 Uhr. Wer noch dabei sein möchte, schaue unter www.automobiler-aschermittwoch.de rein und melde sich am besten an. Der Eintritt ist frei. "Gscheide" Lederhosen und offenherzige Dirndl reißen natürlich das Ganze optisch "brüderlich" raus.

Automobiler Aschermittwoch 2013
© Foto: Daniela Kohnen/AUTOHAUS
© Foto: Daniela Kohnen/AUTOHAUS

ATU-Facetten mit Breitenwirkung

Die ATU-Kampagne im Januar gegen die Vertragswerkstätten hat auch auf Innungsebene einige Obermeister auf den Plan gerufen. Einer aus dem Süden meinte: "Das Angebot, 30 Prozent günstiger als die Vertragswerkstatt zu sein, ist weder meisterlich, noch kollegial und hat mit fairem Wettbewerb nichts zu tun. Wenn ein Wettbewerber wie ATU unsere Kunden dazu auffordert diese Dienstleistung bei einem Kollegen zu erschleichen um selbst daraus Kapital zu schlagen, verlässt er den Boden kollegialer, meisterlicher Zusammenarbeit." Richtig so!

Da kommt ganz aktuell eine Pressemitteilung von ATU auf den Tisch: "ATU auf Platz 1 bei 'Beratung und Diagnose'". Festgestellt von der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien. Bei "Autobild" wurde zeitgleich für ATU im Januar 2015 am Beispiel einer Hamburger ATU-Station festgestellt:  Service mangelhaft. Eine Reparatur an der Hinterachse hält nur ATU für nötig – für 199,63 Euro. Eine Reparatur, die nicht nötig ist, denn die Hinterachse ist spielfrei und wurde vom TÜV für einwandfrei empfunden. Soviel zur Diagnosequalität.

Der Ehre und Wahrhaftigkeit wegen sei ein drittes Beispiel geschildert. Ein Autofahrer fährt nachts hinten links auf einen parkenden Daihatsu Cuore auf und macht sich aus dem Staub. Der Geschädigte sucht einen freien Karosserie- und Lackbetrieb auf. Diese bezifferte die Instandsetzungskosten auf 3.000 Euro. Der Daihatsu – siehe Original-Rechnung ATU –, Baujahr 2007, 121.824 km auf dem Buckel kommt aktuell auf einen GW-Wert 1.500 Euro! Was tun?

Der Fahrzeughalter machte sich zu ATU auf, wurde freundlich empfangen. Der Annehmer an der Kasse fuhr das Fahrzeug auf eine Bühne, analysierte und meinte: "Wir ziehen den Stoßfänger so raus, dass der nicht mehr am Rad streift und sie damit sicher weiterfahren können. Wenn sie eineinhalb Stunden warten können, erledigen wir das sofort. Kostenpunkt: 120 EUR." Gekostet hat es 116,39 Euro! Bei besagtem Restwert und dem Studentenstatus des Fahrzeughalters war ein zufriedener ATU-Neu-Kunde geboren! Das Thema zeitwertgerechte Instandsetzung wird offensichtlich nicht überall solide praktiziert.

© Foto: Prof. Hannes Brachat

aus der Originalrechnung ATU

Pflegearbeiten am Auto

Auf den Perspektivforen der AUTOHAUS akademie war ein Schwerpunktpaket der Werkstattauslastung gewidmet. Jedes Autohaus kann heute auf top-aufbereitete Gebrauchtwagen verweisen. Und weshalb wird aus dieser Pflegeleistung nicht mehr gemacht? So schön die Fahrzeugreinigung außen nach dem Service ist, jeder zweite Wagen hat inneren Reinigungsbedarf. In einem Autohaus trafen wir einen "Hygiene-Stand" am Eingang zur Werkstatt an. Dort wird individuell bei jedem Werkstattdurchgang am Ende das In-fit erstellt. Eine Service-Leistung, die der Kunde wirklich sieht. Der Auftrag für den gründlichen Osterputz ist damit garantiert.

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Pflegestation im Autohaus

Spruch der Woche

"Nichts in der Welt wirkt so ansteckend wie Lachen und gute Laune." (Charles Dickens)

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

www.brachat.de

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KOMMENTARE


Michael Kühn

16.02.2015 - 11:48 Uhr

. . . "Das Ganze wird mehr eine Frage des Geldes sein. Und die "Millennials" haben nun mal weniger Geld. Sind die neuen Autos für Jugendliche in Deutschland nicht viel zu teuer? Die DAT gibt den durchschnittlichen Neuwagenpreis für 2014 mit 28.338 Euro an. Schaut man das Feld der 18-Jährigen an, so ist die Zahl der Führerscheinneulinge auf selbigem Niveau wie vor fünf Jahren. Beim Führerscheinerwerb ist man mit 3.000 Euro dabei, die Versicherungsprämie ist für Einsteiger überdimensioniert hoch. Und dann wundert man sich über die Kaufzurückhaltung!" - Genau diese Erkenntnis scheint noch weit weg bei einigen Autohäusern zu sein. Wachstum von einigen Autohäusern bedeutet: Pleiten/Notverkäufe von Anderen . . . und ich denke auch, dass die effektiv + bezahlbare Mobilität sicher nicht an den selbstfahrenden + vernetzten Autos hängen wird !!! - Einmal, ganz "dumm" dahergeplappert: "Wenn unsere Hersteller weiterhin von grenzenlosem Wachstum ausgehen, wird der "KO" unausweichlich kommen, wenn diese keine eigenen Gedanken zu diesem Thema entwickeln können ... sehr schade um ...; MK


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