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HB ohne Filter vom 27. April 2012

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Datum:
27.04.2012

10 Kommentare

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Heute mit den Themen: Giga-Konzern Volkswagen,Kappungsgrenzen bei Managergehälter gefordert, HU im Meisterbetrieb kommt, Die Bio-Spritlüge, Aktuelle Reifenwerbung.

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23. April – Montag

Der Giga-Konzern Volkswagen

Die Losung steht: 2018. Bis zu diesem Datum soll der VW-Konzern weltweit in der Absatzspitze ganz oben in der Weltrangliste stehen. Dank China. Volkswagen ist seit 1984 auf dem chinesischen Markt präsent. Die chinesische Abhängigkeit stellt allerdings zugleich das größte Risiko. 2011 hat VW allein in China 2,25 Millionen Fahrzeuge vermarktet. Das Chinageschäft macht gut ein Viertel des gesamten Konzernumsatzes aus. Überhaupt werden 80 Prozent des Gesamtumsatzes inzwischen außerhalb Deutschlands erwirtschaftet. 2011 wurden im Konzern sage und schreibe 160 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet, 8,16 Millionen Einheiten produziert und ein operativer Gewinn von 11,3 Milliarden Euro eingefahren. Eine Gesamtleistung von 502.000 Beschäftigten. Noch deckt die Markenvielfalt ein großes Kundenspektrum ab. Die Baukastenstrategie sorgt für ein brauchbares Kostenkorsett. Seit 2009 produziert der Konzern in seinen weltweit 94 Werken Jahr für Jahr jeweils eine Million Fahrzeuge mehr. 2012 kommen allein 49 neue Modelle des Konzerns auf den Markt. Das muss man erst einmal schaffen. Jedes schnelle Wachstum steckt voller Risiken. Die besondere Herausforderung liegt außerdem im Segment der Einstiegsmodelle. Das "Billigstauto" ist bislang nicht die Welt von Volkswagen. Mit 16 Milliarden an Nettoinvestitionen, sieben Milliarden mehr als 2010 ist der Konzern in Sachen Zukunftsgestaltung sehr gut unterwegs. Sprich, die Innovationskraft stimmt.    


24. April - Dienstag

Kappungsgrenzen bei Managergehälter gefordert!

Was die Höhe von Managementgehältern anbelangt, kommen immer neue Fakten ans Licht. Das Gehalt von VW-Konzern-Chef Martin Winterkorn in Höhe von 18,3 Millionen Euro für 2011 löste die eigentliche Debatte aus. VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch meinte, dass davon schließlich knapp die Hälfte (42 Prozent) der Staat erhalte. Winterkorns Vorgänger, Bernd Pischetsrieder erhielt 2006 noch 3,1 Millionen Euro. Die Bezüge von Piëch machen 2011 850.200 Euro aus. MB-Konzern-Chef Dieter Zetsche erhält 8,7 Millionen Euro an Gehaltszahlungen. Zetsche, Schrempps Nachfolger, bezog schon 2006 sage und schreibe 7,2 Millionen Euro. Er wurde damals ins Amt geholt, weil er Chrysler so erfolgreich sanierte. Chrysler musste 2009 Pleite anmelden. Und Daimler schrieb 2009 noch 2,1 Milliarden Euro Verlust!

Diese Woche publizierte der "Spiegel", dass der Daimler-Konzern für die Pensionen seines Vorstandschefs zum Gehalt obenauf bislang 29,6 Millionen Euro zurückgestellt habe. Bei VW-Konzern-Chef Martin Winterkorn sind es bislang nur (!) 19,7 Millionen Euro. Daimler-Vorstände erhalten gewöhnlich zwischen 40 und 70 Prozent des "letzten Jahrgangs" als Betriebsrente. Dann bekommt der Vorstandsvorsitzende zusätzlich noch einen Dienstwagen mit Chauffeur plus Gärtner für die private Grünanlage. Natürlich gehört ein eigenes Büro dazu. Zetsches Vorgänger Schrempp, der in seinem Wirken von 1996 bis 2006 geschätzte 100 Milliarden Euro vernichtet hat, residiert heute noch im 13. Stockwerk der MB-Niederlassung in München. Mit Sekretärin. 

Im Klartext, wer in dieser Managergiganten-Gagenwelt notwendige Zeichen setzen möchte, sollte dringlich eine Obergrenze einziehen. Wer derartige Gehälter bezieht, kann für seine Altersversorgung selbst private Vorsorge treffen. Die dritte Variante wäre: freiwilliger Verzicht! Mir hat ein Daimler-Verkäufer seinen Februar-Gehaltszettel gezeigt: 900 Euro netto! Stellt man das Jahresgehalt des MB-Deutschlandchefs dagegen, nämlich 1,3 Millionen Euro, dann ist das der blanke Hohn! Die da oben sind verdammt weit weg von den Alltagsrealitäten. Ich kann nur mit Ludwig Erhard antworten: Maß halten!

25. April - Mittwoch

HU im Meisterbetrieb kommt!

Der HU-Hut liegt im Ring. Die Fehde zwischen den Kfz-Betrieben und den Überwachungsgesellschaften kann beginnen! Heute erklärte der ehemalige Kfz-Weltmeister und Obermeister der Kfz-Innung Oberpfalz und Kreis Kelheim, Rudolf Angerer, vor der Presse mit weltmeisterlichem Detailwissen, wie er sich das Gesamtkonzept Hauptuntersuchung im Autohaus in Zukunft vorstellt. Angerer: "Nachdem wir im Vorfeld zur HU, AU, AUK (Motorräder) und SP (Sicherheitsprüfung Nutzfahrzeuge) in unseren Fachbetrieben sämtliche technischen und qualitativen Voraussetzungen erfüllen, ist nicht mehr nachzuvollziehen, dass wir als Fachbetriebe zum Schluss die Plakette nicht selbst aufkleben können." Angerer zählte auf, welch technisches Equipment das einzelne Autohaus für die HU vorhält, quasi als "Steigbügelhalter" für die Überwachungsorganisationen. Damit muss ein Ende sein, so wie das ursprüngliche TÜV-Monopol in Sachen HU einst aufgehoben wurde. Angerer zeigte auf, wie die notwendige Qualifikation in den Betrieben für die "HU im Meisterbetrieb" zu garantieren ist: "Es gehen jährlich 25 Millionen Fahrzeuge zur HU. Wenn hier die Zwischenebene der Überwachungsorganisationen aufgelöst wird, steht dahinter eine Kosteneinsparungsmöglichkeit für den Autofahrer von 400 Millionen Euro."

2015 kommt auf EU-Ebene eine einheitliche HU-Regelung. Nachdem in Österreich, Italien (Südtirol), Holland, Belgien und England die deutsche Wunschlösung des Kfz-Gewerbes bereits seit Jahren praktiziert wird, ist man nicht nur in Bayern guter Dinge. Rein juristisch ließe sich der neue Weg schon vor 2015 praktisch durchsetzen. Der ZDK und der Bayerische Landesverband wehrten sich bereits im Januar 2012 über diverse Werbeaktionen und politische Forderungen.

Nach der neuen HU-Ordnung, die zum 1. Juli 2012 in Kraft treten wird, entfällt künftig die Rückdatierung der HU. Angerer: "Ich kann nicht verstehen, weshalb man ein eingeführtes und bewährtes System ändert. Der wahre Grund ist doch der, dass die Überwachungsorganisationen für säumige Fahrer eine um zwanzig Prozent teurere Ergänzungsuntersuchung durchsetzen können." Reine Pfründenmehrung! Gratulation dem mutigen Weltmeister, Rudolf Angerer. Der ZDK möge ihn als Experten ins Verkehrsministerium nach Berlin schicken, um für eine saubere Fakten- und Sachsammlung zu sorgen. Nun ja, wer die Lobby des ZDK mit der der Prüforganisationen vergleicht weiß, wer da politisch die Oberhand hat. Erst recht bei der EU-HU-Lösung 2015! Dennoch, es lohnt sich, für eine sauber-sachliche Lösung einzutreten. Schließlich kommt nicht nur der Bundesverkehrsminister, sondern auch dessen Staatssekretär aus Bayern. Das lässt hoffen.

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KOMMENTARE


Horst Sauter

27.04.2012 - 09:10 Uhr

Was soll die Aufgeregtheit über Prof.Winterkorns 2011 Gehalt - wenn über 8 Millionen Autos verkauft wurden und 18,3 Millionen Gehalt lt.Vertrag ausgezahlt wurde so beträgt dies pro Auto 2 Euro und 15 Cent - das muss ein solches Ergebnis doch wert sein , allerdings muss dieses Einkommen voll im Lande versteuert werden.


Günther Schrowang

27.04.2012 - 17:44 Uhr

Das Gehalt der Topmanager der Autokonzerne steht in keinem Verhältnis zu den Gehältern "normaler" Arbeiter. Ich halte so eine Obergrenze schon lange für überfällig. Nicht nur in der Automobilindustrie.


Gerd Hellmann

27.04.2012 - 18:36 Uhr

2 Euro und 15 Cent pro verkauftem Fahrzeug für Herrn Winterkorn? Angemessen? Angemessen! Da wird mit dem "Ackersprit" wesentlich mehr Unfug "verkauft" - immer schön unter dem grünen Deckmäntelchen des "Umwelt- und Klimaschutzes". Dabei weiß jedes Kind, dass ein Automobil ein Fortbewegungsmittel ist und kein Schutzmittel für die Rettung der Welt...


Michael Kühn

02.05.2012 - 15:41 Uhr

zum Winterkorns Gehalt "bleibt mit die Spucke weg"! (das betrifft auch die Pensionsansprüche von den anderen "Superbossen") Ich schließe mich der Meinung von Herrn Güther Schrowang an und möchte hier den "wissenden" Befürwortern nur auf den weg geben: a. Horst Sauter: Investitionen aus Privatkapital schmälern die Steuerlast, -auf deutsch, glauben Sie wirklich, dass dieses Geld in voller Höhe beim Fikus versteuert wird? b. Gerd Hellmann; wenn viele Menschen das Falsche tun, wird es denn dadurch richtiger? - und wenn es "bösere" Beispiele" von "Mißbrauch" gibt, rechtfertigt es denn dann auch die weniger herben "Mißbräuche"? Wo werden diese vielen Mio`s ausgegeben? Sie werden m. E der Volkswirtschaft entzogen! Ich habe hier den Eindruck, bei einigen Kommentatoren, das sie gar nicht wissen von welcher echten Größenordnung sie reden....


Dieter M. Hölzel

02.05.2012 - 17:47 Uhr

Da hat ein Unternehmen einen Vertrag mit Winterkorn geschlossen, der ihm 2.15 E. pro verk. Auto bezahlt, soweit sogut. Jetzt aber geht in der Öffentlichkeit das Problem los, eine Neiddiskussion. Lieber wäre mir persönlich, wenn all´ jene Ver- sager in Nadelstreifen, auch nur nach Leistung bezahlt werden, bei 2.15 Euro ist das doch ganz nett und Herr Winterkorn hat es verdient, außerdem sind Ver- träge einzuhalten, egal was div. Kommentare mit auf den Weg geben wollen. Gute Leute sind teuer, aber gute Leute sind halt auch erfolgreich, so einfach ist das. Zielgruppe müßten eigentlich die sein, die Arbeitsplätze zerstören und selber ab- kassieren und auch noch sogenannte " Abfindungen " für beschissene Leistung bekommen, wenn mir geneigte Leserschaft diese Bezeichnung gestatten wollen.


Peter Erbrecht

02.05.2012 - 20:45 Uhr

Bravo Herr Professor Brachat, ein tolles Beispiel, das mit dem Gehalt des Mercedes Verkäufers! Aber keine Sorge, es wird weiterhin noch Verkäufer bei Mercedes geben. Da ist nach unten noch alles offen.


Automobilverkäufer

04.05.2012 - 16:10 Uhr

@ Peter Erbrecht Nach "unten" ist auch bei Mercedes nicht mehr alles offen... - mit Jahresanfang wurde eine Mindestprovision für Neuwagen eingeführt (meines Wissens 250-300 Euro) und die Garantieprovision - also der zinslose Kredit auf ca. 2.800 Euro aufgestockt. Algebra: 4. Klasse: 2.800 Euro geteilt durch 300 Euro ergibt 9,33 Fahrzeuge mit Mindestprovision im Monat! Machbar? urteilen sie selbst! Übrigens erreichen mich immer mehr Stimmen die bei den Gebrauchtwagen-Verkäufern von Mercedes starke Fluktuation deutschlandweit erkennen lassen. Angeblich bekommen die GW-Verkäufer auf +90Tage Langsteher nur noch 40-50 Euro Provision, brutto. Ich muss es noch verifizieren, aber es scheint zu stimmen!


Mercedes-Gebrauchtwagenverkäufer

07.05.2012 - 18:16 Uhr

Im Pkw-Gebrauchtwagenverkauf der Mercedes-Benz NL München haben bzw.werden in der Zeit von Dezember 2011 bis Mai 2012 von zwanzig Verkäufern in der Arnulfstrasse acht das Unternehmen verlassen. Der Fairnesshalber zwei aus Altersgründen, davon einer vorzeitig. Im Monat April 2012 hat ein Gebrauchtwagenverkäufer für 16 verkaufte und gelieferte Fahrzeuge ein Provisionsaufkommen von € 1096 erzielt und das bei einem Umsatz von über € 500 000. Die komplette Ware, die über die Drehscheibe, von dem vom Verkauf abgekoppelten Einkauf, bestellt wird, und längere Standzeiten hat, wird nur noch mit € 40 verprovisioniert und das bei Fahrzeugen im Preissegment bis zu € 100.000 Die beiden besten Verkäufer sind bzw. gehén zur BMW Niederlassung, die sich über zwei bestens ausgebildete, zertifizierte und motivierte Verkäufer zum Nulltarif freuen kann. Aber was beinahe noch schlimmer ist, der verbliebene Rest hat überwiegend bereits mit dem Unternehmen abgeschlossen und innerlich gekündigt. Verantwortet werden muß dies von einer unsozialen Geschäftspolitik und einer Geschäftsleitung der Niederlassung, die innerhalb von zwei Jahren eine funktionierenden Verkäufermannschaft in einen Trümmerhaufen verwandelt hat.


Manfred Dietz

15.05.2012 - 22:53 Uhr

Mercedes-Gebrauchtwagenverkäufer. Weshalb geht ihr denn nicht mal an die breite Öffentlichkeit ? Das wäre doch mal ein interessantes Thema für die Klattschpresse oder für das Fernsehen. Die Missstände bei Schlecker und Konsorten wurden ja auch erst so bekannt. So sieht es hinter der Fassade wirklich aus.


Automobilverkäufer

18.05.2012 - 20:49 Uhr

@Manfred Dietz Vielen Dank für den Tip mit der Öffentlichkeit! Allerdings sei hier erwähnt: WIR Verkäufer haben keine Lobby, wir gehören zu über 90% keinerlei (!) Gewerkschaften an, und sind historisch bedingt "gebrandmarkt" da wir zwischen in den Jahren 70-90 sicherlich teilweise das 3-4 fache eines "normalen" Betriebsratsangestellten verdient haben. Derzeit erfolgt zwar ein Umdenken - was ich auch immer wieder in meinem Blog (unter: www.automobilverkaeufer-blog.de) erfahre - allerdings müssten sich hierzu erstmal immer mehr Verkäufer erheben um wirklich was bewegen zu können. Schlecker & Konsorten hatten in der Öffentlichkeit eine Lobby weil es um soziale Mißstände ging - wir beklagen uns ja nicht über Abhöranlagen oder Kameras in den Aufenthaltsräumen, sondern "nur" über zu wenig Gehalt... Das Umdenken wird die Konzerne schon noch erreichen wenn die Kunden sich beschweren dass sie keinen Premiumservice beim Kauf eines - wie oben beschriebenen - Mercedes-Benz Gebrauchtwagen für 50.000 Euro erhalten haben - wie auch? Für € 40 Provision...? Ich würde den Gebrauchtwagen lieber NICHT verkaufen als das komplette Programm (Bedarfsanalyse, Finanzierung, Probefahrt, Auslieferung, Nachkaufbetreuung) für € 40 abspulen zu müssen... Reagieren und Gegensteuern wird dann - wenn es mal erkannt wurde - schwierig bis unmöglich, denn die Leistungsträger unter den Verkäufern (wie oben bereits von Mercedes-Gebrauchtwagenverkäufer beschrieben) sind dann weg - und wenn´s ganz schlimm kommt vielleicht sogar bei der Konkurrenz...


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