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HB ohne Filter vom 28. November 2008

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Datum:
28.11.2008

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Heute mit den Themen: AUTOHAUS-Dekra-GW-Kongress, Porsches Zockertum, Deflationäre Benzinpreisentwicklung und Registrierung Versicherungsvermittlung.



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25. November – Dienstag



AUTOHAUS-Dekra-GW-Kongress. Zum 7. AUTOHAUS-Dekra-GW-Kongress in Hannover traf sich ein breites Spektrum an GW-Experten, AH-Geschäftsführer, Inhaber, AH-GW-Verkaufsleiter, Hersteller- und Importeursvertreter, Berater, Börsenbetreiber, Auktionatoren, Versicherer u.a. Ein Phänomen, dass über die vergangenen sechs Jahre sich nicht nur der Neuwagen-, sondern auch der GW-Sektor rückläufig entwickelt hat. Für 2009 kehren wir voraussichtlich wieder unter die Grenze von sechs Millionen Besitzumschreibungen zurück. Dabei spielt sich mehr als die Hälfte der Besitzumschreibungen im Fahrzeugsegment älter als acht Jahre alt ab. Der "normale" GW-Käufer sucht – so die Statistik – einen GW im Preissegment um 8.000 Euro. Das ist gar nicht die Heimat des Fachhandels. Noch nicht? Bislang spielten sich gerade mal 15 Prozent der Besitzumschreibungen im Jungwagenbereich, also bis zu drei Jahren ab. Hier einige Aussagen der Veranstaltung in Kurzform:



1. Russland steht heute im Automobilabsatz global an Nummer sechs und europaweit an Nummer drei. Die Zulieferer stufen Russland weltweit als attraktivsten Standort für die Automobilindustrie ein.



2. Nach heutigem Kenntnisstand gehen wir für 2009 von 5,9 Millionen Besitzumschreibungen aus. Dem entspricht ein Rückgang zu 2008 von 3,3 Prozent.



3. Die Strategie mit der GW-Marke "Volkswagen First Class" liegt im Erwirtschaften zusätzlicher Erträge sowie im zusätzlichen GW-Verkaufsvolumen.



4. 50 Prozent der Besitzumschreibungen sind älter als acht Jahre alt. Der Markenhandel ist zur Re-Integration älterer Gebrauchtwagen aufgefordert.



5. Ein reines Gebrauchtwagen-Autohaus ist zeitgemäß. Die Kundenbindung gelingt dabei auch ohne eigene Werkstattleistungen.



6. Wenden sie die neuen GW-AGB, die seit Mai 2008 gelten, konsequent an.



7. Weitere GW-Potenziale sind realistisch: Die Fahrzeugbewertungen pro GW sind zwischen 350 und 500 Euro zu heben, die Standkosten pro Fahrzeug und Tag um 15 bis 20 Euro zu senken, ebenso die Garantie- und Reklamationskosten.



8. Mit AS24 Regio-Werbung hat Autoscout24 die Möglichkeit geschaffen, potentielle Autokäufer ohne Streuverluste anzusprechen und über die Klick-Rate ein echtes Marketing-Controllinginstrument vorzulegen.



9. Es gibt für die Zeit in der Krise steuerrechtlich keine Bewertungssonderregelung.



26. November – Mittwoch



Porsches Zockertum. Wendelin Wiedeking schreibt nicht nur über seine Gehaltsdimension Geschichte, sondern über den Nachweis, dass der Gewinn eines Unternehmens größer als dessen Umsatz sein kann. Ein Phänomen! Nichts ist unmöglich. Hier 8,57 Milliarden Euro Gewinn, dort 7,46 Milliarden Euro Umsatz. Und das mit 98.652 verkauften Sportwagen in 2008. Aus dem Gewinn entstammt aber nur eine Milliarde dem "gewöhnlichen" Autogeschäft. Offensichtlich agiert hier ein Hedgefonds mit einer üppigen Sportwagenschmiede. Das Zockertum scheint Priorität zu haben.



Die Herren in Zuffenhausen werden sich aber künftig wieder am eigentlichen Geschäft messen lassen müssen. Als Erstes muss auch Porsche jetzt die Produktion drosseln. In Amerika ist der Absatz um 40 Prozent eingebrochen, in Europa um 20 Prozent. Ob der Panamera dann 2009 gerade zur richtigen Zeit in seinem Segment den Markt betritt und für Porsche-Sonne am Himmel sorgen wird, gereicht zur großen Herausforderung. Herr Wiedeking spielt ja gerne Schach. Nach eigener Aussage dauern manche Züge eben etwas länger.



27. November – Donnerstag



Deflationäre Benzinpreisentwicklung. Wer atmet bei der gegenwärtigen Benzinpreisentwicklung nicht auf? Bei solchen Preisabstürzen wie beim Öl, im Sommer kostete das Fass noch 147 Dollar, jetzt steht der Kurs unterhalb von 50 Dollar, müsste man sich eigentlich freuen. Eine deflationäre Entwicklung. Wir sollten uns aber bewusst machen, dass eine Deflation gefährlicher als eine Inflation ist. Die volkswirtschaftliche Anpassung an steigende Preise gelingt leichter als umgekehrt. Würde zum Beispiel die Arbeitsproduktivität um zwei Prozent steigen und das Preisniveau um fünf Prozent sinken, dann müssten auch die Löhne um mindestens drei Prozent sinken. Nur so ließe sich die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen halten.



Derartige Tarifverhandlungen hat die Branche noch nie geführt. Die Deflation redet dem Konsumenten ein, sein Geld zu horten, weil es ja täglich mehr wert wird. Oder wer Schulden hat, muss feststellen, dass auch diese von Tag zu Tag mehr "wert" sind. All diese Aspekte sind für das Ganze wenig erfreulich. Auch die Instrumente zur Deflationsbekämpfung sind keine Halleluja-Gerätschaften. Daher ist ein wirkungsvolles Konjunkturprogramm zur Stunde sinnvoll. Am besten ein Weltkonjunkturprogramm! Kann das von Deutschland ausgehen? Eine konzertante Mammutaufgabe! Für Obama und die Kommunistische Partei in China.



28. November – Freitag



Registrierung Versicherungsvermittlung. Der Verkauf von Kfz-Versicherungen mit der Bearbeitung möglicher Folgeschäden hat für das Autohaus auch in Zukunft Rückgratfunktion. Sprich, das Versicherungsgeschäft muss jetzt erst recht gepuscht werden. Voraussetzung dazu ist die Registrierung bis 31. Dezember 2008 bei der vor Ort zuständigen IHK. Liegt diese Registrierung nicht ordnungsgemäß vor, muss der jeweilige Versicherer die Agentennummer sperren lassen. Das gilt selbst dann, wenn der Antrag schon läuft, der 31. Dezember aber verflossen ist. "Alte Hasen" haben die Registrierung längst erledigt. Warum? Wer eben bis zum 31. Dezember nicht registriert ist, verliert auch das Recht auf die "Alte-Hasen-Regelung". Künftig muss der Versicherungsverkäufer eine Sachkundeprüfung vorweisen. Dahinter stehen 15 Schulungstage. Wer bereits vor dem 31. August 2000 Versicherungen vermittelt hat, wird als "Alter Hase" davon befreit. Zukunft zu gestalten bedeutet auch, vorbereitet zu sein. Hier haben wir ein klassisches Beispiel.



Spruch der Woche:


"Mach dir ein paar schöne Stunden, geh zu deinen Kunden." (Sabine Strunk)



Mit meinen besten Lichtergrüßen zum Advent



Ihr



Prof. Hannes Brachat


Herausgeber AUTOHAUS

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KOMMENTARE

Klaus de Nardo

13.12.2008 - 22:28 Uhr

Sehr geehrter Herr Brachat, wer ist eigentlich in Deutschland in der Lage,den Totengräber des Kfz-Gewerbes Dudenhöfer, endlich zum Schweigen zu bringen. Seine Auforderungen mit dem Fahrzeugkauf zu warten bis die Händler ganz am Boden liegen, sind eine Unveschämheit. Jagt diesen Mann zu Teufel, soll er doch in der Hölle sein Unwesen treiben. Klaus de Nardo


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