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HB ohne Filter vom 8. März 2013

AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat

präsentiert von

Datum:
08.03.2013

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Heute: "Autofrühling" zu Genf, Ein Hoch den regionalen Automessen!, "New Mobility" - Chancen für den Aftersales.

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4. März – Montag<br><br>"Autofrühling" zu Genf


Die noch winterliche Landschaft in Genf glich diese  Woche der mentalen Verfassung der europäischen Automobilbranche. 100 Welt- und 30 Europapremieren und 5.000 Quadratmeter zusätzlicher Ausstellfläche sollen den über 700.000 Besucher vor Ort und den medieninteressierten Autofahrern in der Welt den graubehängten Schleier vom Gemüte reißen. Die ersten beiden Zulassungsmonate im Jahr verliefen für den deutschen wie den europäischen Markt mit sichtbarer Zurückhaltung. So mancher war und ist dennoch guter Dinge, dass der hohe Ersatzbedarf aus dem Abwrackprämienjahr 2009 noch Früchte tragen wird.

Ob Politiker oder Wirtschaftskapitäne, sie huldigen nach wie vor der menschlichen Theorie der Unersättlichkeit. In Genf glitzern die Autos, die PS-Zahlen steigen, nahezu alle Modellvarianten werden von fast jedem Hersteller geboten. Auffällige Richtung: hier sparsamere Autos, dort der Protz der Leistungsstärke, der in gewissen Auslandsmärkten gefragt ist. Die Flottenziele in Sachen CO2-Bilanzen bleiben bestehen. Diese durchaus emotionsstarken Manufakturboliden werden auf den Straßen Seltenheitswert haben. Für große Besuchertrauben sorgte beispielsweise die Sonderausgabe des Lamborghini Veneno. Drei Millionen Euro kostet dieses 750 PS starke Unikat.

Autosalon Genf 2013
© Foto: Prof. Hannes Brachat

VWs italienische Kreativ-Dependence, Giorgetto Giugiaro, wartete mit einer knapp fünf Meter langen Gran-Turismo-Studie auf. Amore mio!

Ein spezieller Messe-Guide zeigt einem von Stand zu Stand die alternativen Antriebe. Bei BMW (i-Modelle), Renault, Nissan, Mitsubishi gab es markante Elektro-Offerten zu sehen. Hybridvarianten sind quer über fast alle Marken auszumachen. Das Thema Erd- bzw. Auto-Gas wurde u.a. über einen eigenen Stand präsentiert. Früher setzte Genf dafür noch in einer separaten Halle "grüne Duftnoten". Das ist vorbei.

Bei Volkswagen wurde die Premiere des 1-Liter-Autos kultiviert. Der Preis steht noch nicht fest. VW-Aufsichtsrätin Ursula Piëch hat schon zugeschlagen und 100.000 Euro dafür hingeblättert. Kostet das schnittige Zukunftsvehikel dann weniger, ist ihr die entsprechende Rückvergütung zugesagt. Auch über die geplante Produktionsmenge wird noch nebulös informiert. Erst ist von 50, dann von 250 Exemplaren die Rede. Ein Massenphänomen wird der XL 1 nicht werden. Als Kultphänomen wäre diese Innovation aber besser bei Bugatti angesiedelt. Ein echter 1-Liter-VW, ein Volks-Wagen also, hätte eigentlich die Größenordnung des Up!, preislich leicht unter 10.000 Euro. Mal sehen, bis wann die Herren die eigentlich  bezahlbare Großserie auflegen. Vermutlich nicht bei Karmann in Osnabrück.

Autosalon Genf 2013
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Volkswagen XL 1

MB wollte 2014 den Serieneinstieg der B-Klasse mit Brennstoffzelle auf den Markt bringen, F-Cell genannt. Mit Ford und Renault-Nissan will Daimler nun in dieser Frage kooperieren und dann ab 2017 in größerer Stückzahl ein marktfähiges Niveau avisieren. Prompt setzt sich in Genf Hyundai in Sachen Wasserstoff auf Platz 1: In Genf wird zum ersten Mal der wasserstoffbetriebene ix35 FCEV vorgestellt. Bis 2015 sollen davon 1.000 in Serie gehen. Ab 2015 plant Hyundai weitere 10.000 Fahrzeuge. Sprich, die Koreaner sind in Sachen Wasserstofffahrzeuge da!

Autosalon Genf 2013
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Hyundai stellte erstmals ein wasserstoffbetriebenes Fahrzeug ix35 FCEV vor.

Man setzt grundsätzlich in der Branche bei dieser Mengenvielfalt produktionstechnisch auf die Welt der Gleichteile. Modell-Familien entstehen.  Beispiele: Golf- Variant, GTI, TDI Bluemotion, GTD, den Elektro-Golf. Die A- Klasse wird auf CLA erweitert. Opel setzt mit dem Adam Jam, Slam und Glam auf 1.000 Ausstattungsvarianten, sprich Individualisierung. Daraus resultiert ein wahnsinniger Kundennutzen. Es ist aber individualisierte Emotion pur!

Autosalon Genf 2013
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Opels individueller Adam – in 1.000 Varianten

Dann folgen die Fiat 500er-Varianten, von Trekking bis eMotion. Dann die ganze Welt vom Kompakt- bis zu den Mild-SUVs. Ihnen gehören auch in Zukunft gute Wachstumschancen.

Eine überragende Neuheit ist in diesem Angebotsmeer von Fahrzeugen in Genf allerdings nicht auszumachen. Beispielsweise ein Pkw, bei dem ein engagierter Radfahrern einfach die Heckklappe öffnet und bequem sein Fahrrad hinschieben kann. Oder ein Fahrzeug, bei der eine alleinstehende Mutter bequem den Kinderwagen im Kofferraum und ihr Kind optimal auf der  Rückbank im Auto "versorgen" kann. Jedes Taxi das man besteigt, ist quasi eine Zumutung, funktionell für das Eigentliche nicht gemacht. Auch die Innenraumgestaltung könnte man sich noch origineller vorstellen. Bis hin zur Lösung des speziellen Handtaschenproblems. Fahrassistenzsysteme bzw. die automobile Vernetzung des Autos mit der Außenwelt führten auf der Messe meist ein Schattendasein. Vom Autopiloten, dem selbstfahrenden Auto ganz zu schweigen. Google hat dies für 2018 angekündigt. Fazit: Mehr Hirnschmalz in die Nutzenfaktoren für den Autofahrer zu investieren, wäre wichtiger und sinnvoller als immer noch mehr PS.

Ein anderer Gedankengang. Die Theorie der Unersättlichkeit im Wachstum wird heute über einige Fakten in Frage gestellt. Man deckele den Wachstumsmarkt China. Wie sähe die Landschaft für die deutschen Hersteller aus? Warum sollen Leute, die schon zwei Fahrzeuge vor dem Hause stehen haben, für ein drittes malochen? Das ist die natürliche Wachstumsgrenze! Für den Autohausbetreiber stellt sich die Frage, ob ein Autohaus profitabel bleibt, wenn es nicht mehr wächst bzw. wachsen kann? Oder wie muss sich Marktwirtschaft organisieren, wenn ein Markt gesättigt ist? Wirtschaftswachstum erhöht menschliches Wohlergehen. Aber doch nicht unendlich. Menschliches Wohlergehen lässt sich eben nicht immer kaufen. Wir haben unseren Lesern in der letzten Ausgabe von AUTOHAUS (5/2013) den neuesten DAT-Report beigelegt. Auch diese Studie macht natürliche Grenzen sichtbar. Laut DAT-Report beträgt das durchschnittliche Haushaltseinkommen 2.930 Euro. Der durchschnittliche Neuwagenpreis liegt bei 26.780 Euro. Außerdem wird pro Jahr weniger gefahren (14.300 km). Die Privathalter weisen für ihre Auto ein Alter von 7,9 Jahren aus. Die Autos sind qualitativ besser geworden. Die rückläufigen Garantiearbeiten in der Werkstattauslastung spürbar. Außerdem steht das Auto im Wettbewerb zu anderen Vorlieben, von der neuen Küche, über neues Mobilar und vor allem für Reisen. Der Autofahrer sieht heute die Summe seiner Mobilitätskosten. Und auch diese sind begrenzt.  

Rinspeed zeigte mit dem City-Bus Micromax einen Kleinbus mit Stehplätzen, E-Antrieb. Für den Einsatz in Städten gedacht. Über Apps kommen Fahrgemeinschaften zustande. Die Routen werden dynamisch über ein Navisystem angepasst.

Autosalon Genf 2013
© Foto: Prof. Hannes Brachat

City-Bus-Micromax

EDAG zeigte seine Vorstellungswelt, wie ein nutzungsgerechtes Carsharing-Mobil auszusehen sollte.

Autosalon Genf 2013
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Carsharing-Modell EDAG

Am Abend des Pressetages lud in über 20-jähriger Tradition Verleger Helmuth H. Lederer einen großen Branchenkreis in die "Auberge des Chasseurs" in Echenevex ein. Dort standen die Erlebnisse aus den einzelnen Pressekonferenzen im Mittelpunkt der Gespräche. Dazu gehörte natürlich der Brief des neuen Opel-Chefs Karl-Thomas Neumann an die Händlerschaft. Die Botschaft vernahm man gerne. Doch jetzt sind Taten gefragt. Dann ging es um die Führungsrolle von Daimler-Chef Dieter Zetsche, nachdem er in Genf meinte, er sehe keinen Grund, seinen Führungsstil zu überdenken. Ernsthafter wurde es bei der Beurteilung der europäischen Automobilindustrie. So meinte Philippe Varin, Chef von Peugeot-Citroen: "Im vergangenen Jahr haben wir jeden Monat rund 200 Millionen Euro verbrannt." Genf gab ein durchaus farbiges Bild. Beim einen und anderen Hersteller – BMW beispielsweise – wurde deutlich, dass die Blicke bereits auf die IAA gerichtet sind.

Autosalon Genf 2013
© Foto: Prof. Hannes Brachat
Autosalon Genf 2013
© Foto: Prof. Hannes Brachat

 

Mehr Bilder zum Autosalon Genf gibt es unter: http://www.autohaus.de/bildergalerien/genfer-salon-2013-highlights-1228068.html

 

7. März – Donnerstag<br><br>Ein Hoch den regionalen Automessen!


Wer die verschiedenen automobilen Regionalmessen in Deutschland analysiert, kommt zum Ergebnis, dass deren funktionale Bedeutung meist informeller Art ist. Weshalb werden diese Messen nicht zielgerichtet um die Verkaufsfunktion erweitert? Das ist auch unter Kostensicht ein Muss. Das setzt allerdings voraus, dass die Hersteller und Importeure ihre Sicht der Dinge ändern und auch geeignete Marketingmittel zur Verfügung stellen. Materiell und personell! Eine der ersten Automessen in Deutschland ist die in Freiburg. Wir haben darüber am 4. März auf www.autohaus.de ausführlich berichtet. Freiburg wird aus gutem Grunde die "Kleine IAA" genannt. Die Standkonzepte und Präsentationsqualität haben enorm zugelegt.

Wer hält es für möglich, dass ein Händler auf seinem Stand von Freitagmittag ab 12 Uhr bis Sonntagabend 18 Uhr sage und schreibe 135 Neufahrzeuge auf einer Regionalmesse vermarkten kann? Das ist Realität und zugleich deutscher Regionalmesse-Rekord. Ford Ernst & König in Freiburg schafft das. Auf 1.500 Qudratemetern Ausstellfläche. Unter den 135 Einheiten waren 14 markante Nutzfahrzeuge, 27 Ford Modell "Kuga", mit reichlicher Ausstattung. 50 Prozent der Neuwagenkäufer waren Neukunden. Insgesamt wurden 219 Testfahrten durchgeführt. Dahinter steckt ein System, das über Jahre entwickelt wurde. Am Donnerstag vor Messebeginn wird das Messeteam im Detail geschult. Inhalte: Wie werden die Besucher auf dem Stand angesprochen? Welche Produktaussagen stecken hinter dem jeweiligen Modell? Ab wann werden die Verkäufer aktiv eingesetzt? Wer macht die Probefahrt und bringt die Kunden zurück an den Stand? Wie werden die Gebrauchtwagen bewertet?

Auf dem Ford-Stand werden Terminals für die Verkäufer installiert – siehe Abb. So hat jeder IT-Zugriff auf die Zentrale. Außerdem gefällt, dass der Stand mit viel Sympathieauftritt, von der "Tor-Wand", über den "Weinstand" mit Weinkönigin aus Bahlingen, Abteilung Silberberg, den Azubi-Stand bis hin zum Stand "Herzenssache". Da wird nichts dem Zufall überlassen. Und es stecken zweieinhalb Tage enormer Fleiß vom gesamten Team dahinter. Die Messevorbereitung selbst läuft bereits drei Monate vorher an. Gratulation!

Regionalmesse Freiburg 2013

Messestand Ford Ernst & König, Freiburg

Mehr zum Thema unter: http://www.autohaus.de/28-messe-automobil-besucherrekord-in-freiburg-1227596.html

 

8. März – Freitag<br><br>"New Mobility" - Chancen für den Aftersales


Ob Elektrofahrzeuge, ob Carsharing-Konzepte oder andere alternative Antriebskonzepte, sie alle werden zu neuen Formen individualisierter Mobilität führen. Welche Auswirkungen, welche Chancenpotenziale sind dadurch im Bereich Aftersales zu erwarten? Die Star Cooperation Gruppe lädt zu dieser Thematik am 25. April 2013 von 15 Uhr bis 18 Uhr in ihre Zentrale nach Böblingen ein. General Manager Nuray Kous: "Wir wollen auf unserem Expertenforum 'New Mobility' mit den Experten Prof. Dr. Stefan Reindl, stellv. Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft, mit Murat Günak, einem Top-Designer der europäischen Automobilszenerie und dem bekannten Analysten, Dr. Helmut Becker diskutieren, Wege und Weichenstellungen 'for New Mobility' aufzeigen." Interessierte können sich für das kostenfreie Expertenforum auf der Webseite www.Star-Cooperation oder per E- Mail unter starevents@Star-Cooperation.COM anmelden.

 

Spruch der Woche:

"Der Elfer ist ein Auto der Vernunft und der Verführung. Ein Fest für alle Sinne. Wer schließlich noch das Glück findet, ihn zu fahren, der wird nie mehr so sein wie früher."

Mit einem speziellen automobilen Frühlingsgruß aus Genf

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

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KOMMENTARE

Richter

08.03.2013 - 11:21 Uhr

Es gibt sie also noch,die Zauberer die an einem Wochende 135 Autos verkaufen.Diese Geschichte habe ich auch schon mal erlebt ( Verkauft 70 Autos ,Verlust 250 000.-DM )Was machen den die anderen alles falsch.


René Artois

08.03.2013 - 11:26 Uhr

Gegenüber dem Dreiliter-A2 selig ist der VW XL1 aber schon ein arger Rückschritt: Der XL1 braucht im reinen Dieselbetrieb 2,5 Liter Kraftstoff, um zwei Personen 100 km weit zu befördern. Im A2 3L reisen vier Leute mit real erreichbaren 3 Litern Diesel 100 km weit ...


K. Wempe

08.03.2013 - 13:55 Uhr

Ja Herr Artois, das sind die &#34;Fortschritte&#34; à la Volkswagen. Und das zum Schnäppchenpreis von min. 50 Tsd. €. Seien wir ehrlich, VW braucht dieses Auto wahrscheinlich so nötig wie Mercedes den Smart. Nämlich zur Reduzierung des Flottenverbrauchs.


Antonio Tabuchis

11.03.2013 - 12:05 Uhr

135 Verkäufe und 217 Probefahrten! Ein Hoch auf die Probefahrt!


Daniel W.

11.03.2013 - 13:55 Uhr

@ Hr. Tabuchis: Ist doch ein super Schnitt, jeder zweite hat nach einer Probefaht ein Auto gekauft. Wenn ich daran denke was wir bei uns an Probefahrten tätigen bevor ein Auto verkauft wird!! Ich jedenfalls zolle der ganzen Mannschaft des Ford Händlers, mein Respekt!!


LinaKfz

13.03.2013 - 14:19 Uhr

Verstehe die Aufregung über die Probefahrt-Aktion nicht.Selbst wenn nur die hälfte der Verkäufe &#34;stimmen würde&#34; - Wieviel Autohaus haben SIE an DIESEM Wochenende verkauft? - Und was haben SIE dafür getan?


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