Noch nie waren die Käufer von Neuwagen in Deutschland so alt wie im vergangenen Jahr. Im Schnitt zählten die Neuwagenbesitzer 51,3 Jahre. Im Vergleich: 1995 lag das Durchschnittsalter noch bei 46,1 Jahren. Das ergab eine Untersuchung des CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg/Essen, die am Sonntag veröffentlicht wurde.
Neuwagenkäufer unter 30 Jahren machten nur sieben Prozent aus. Der Neuwagenbesitz verliere bei jungen Leuten in Deutschland an Attraktivität, heißt es in der Studie. Als einen Grund nennt CAR die demografische Entwicklung. Der zweite Grund: In Großstädten werde das Auto als Statussymbol für junge Menschen unbedeutender. Ein paar PS mehr und ein schickes Design reichten nicht aus, um die jungen Käufer für die Autoindustrie zu gewinnen. "Will die Autoindustrie auch in Zukunft in der Mitte der Gesellschaft stehen, muss sie sich neu erfinden", schreibt CAR-Chef Ferdinand Dudenhöffer.
Die Marke mit den jüngsten Neuwagenkäufern ist der Untersuchung zufolge übrigens Seat. Das Durchschnittsalter lag da im Vorjahr bei 44,8 Jahren. Dennoch: Nur 19 Prozent der Seat-Käufer waren unter 30 Jahren. Jeder dritte Neuwagenkäufer war über 60 Jahre alt und zwölf Prozent waren 70 Jahre und älter. Mit 48,7 Jahren stellten die Coupé-Liebhaber die jüngste Käufergruppe. Die Entwicklung hängt aber offenbar auch nicht mit den höheren Preisen für Neuwagen zusammen. Sonst müsste der Dacia das Auto der jungen Generation sein. Aber der Dacia-Neuwagenkäufer war 2011 im Schnitt 50 Jahre alt. (dpa)