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Antriebstechnik: Diesel hat eine Zukunft

14.10.2015 10:47 Uhr
Volkmar Denner Bosch
Bosch-Chef Volkmar Denner warnt vor unrealistischen Vorgaben für neue, geplante Abgastests.
© Foto: Bosch

Der VW-Diesel-Skandal hat die Autobranche erschüttert, auch Zulieferer wie der Technologiekonzern Bosch sind besorgt über mögliche Folgen. Rückendeckung kommt von einem Grünen-Politiker.

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Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat gemeinsam mit dem Technikkonzern Bosch die wichtige Rolle von Dieselantrieben trotz der VW-Manipulationen betont. "Die Gefahr ist, dass der Dieselmotor (...) in Misskredit gebracht wird", sagte Kretschmann am Mittwoch bei der Eröffnung eines Bosch-Forschungszentrums in Renningen bei Stuttgart. "Das müssen wir wirklich verhindern, wir brauchen ihn für unsere Übergangszeit bis zur Elektromobilität, um die CO2-Ziele zu erreichen." Auch Bosch-Chef Volkmar Denner sprach sich für den Diesel aus. Der Verbrennungsmotor sei als Übergangslösung "noch lange Zeit" unverzichtbar, sagte der Manager.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) war ebenfalls Gastrednerin bei der Eröffnungsfeier für die 310 Millionen Euro teure Anlage gekommen – zu den Folgen des Diesel-Skandals äußerte sie sich aber nicht. Merkel lobte die Investitionen in den Forschungscampus: "Das Unternehmen hat den Anspruch, Ideen umzusetzen, die andere noch nicht einmal hatten." Der Bosch-Campus mit seinen 1.700 Tüftlern soll unter anderem die weitere Erforschung der Elektromobilität sowie anderer Verkehrsaspekte ankurbeln – etwa Autopilot-Funktionen in Autos.

Konzernchef Denner warnte mit Blick auf den VW-Diesel-Skandal vor zu strengen neuen Vorgaben. "Wenn man die (Abgas-)Grenzwerte jetzt unrealistisch absenkt, so dass sie mit klassischen Verbrennungsmotoren nicht mehr erreichbar sind, dann tut man dem Verbraucher, aber auch der Industrie nichts Gutes", sagte Denner. Man müsse die Balance halten zwischen Ankurbelung von Innovationen und wirtschaftlicher Machbarkeit, sagte der Manager. Dies sei dem Gesetzgeber in der Vergangenheit gelungen, so müsse man weitermachen.

Verunsicherung abbauen

Bosch verkauft unter anderem Zuliefer-Komponenten für Dieselfahrzeuge. Der Konzern hatte auch Bauteile für die Autos geliefert, in denen VW bei Abgastests geschummelt hat. Medienberichten zufolge hatte Bosch seinen Kunden Volkswagen schon 2007 gewarnt, dass der kommerzielle Einsatz der Software illegal wäre. Hiernach gefragt, lehnte Denner eine Stellungnahme ab.

Auf die Frage, ob Bosch mit Einbußen infolge des Diesel-Skandals rechne, sagte er: "Bisher sehen wir bezüglich unseres Dieselmarktes keine Veränderung." Es werde aber darauf ankommen, vielen Verbrauchern ihre momentane Verunsicherung zu nehmen, sagte Denner. (dpa)

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KOMMENTARE


Torsten Urbschat

15.10.2015 - 08:27 Uhr

Spätestens seit EURO V gehört der Diesel im PKW auf Grund seines hohen Gefährdungspotential auf den Müll. Wir reden hier nicht nur über hohe Stickoxid Werte, denn wir lassen dabei vollkommen außer Betracht, dass die größte Gefahr für die Gesundheit der Menschen, durch die nunmehr bei dem Diesel emittierten "Feinstpartikel" ( Kohlenwasserstoffe) kommen.Diese Feinstpartikel in der Nanogröße, gehen beim einatmen ungefiltert über die Lungen in den Blutkreislauf und lagern sich in der 1. Herzkammer ab(Diverse Studien) ! Wer braucht das, gerade wo es die neue Motorengeneration mit der HCCI-Technik ( Homogene Kompressionszündung) zumindest bei Opel, als auch bei Mercedes ( Diesotto) gibt! Vorteil dieser Motoren 0% Rußpartikel, geringste Stickoxide, der Wirkungsgrad liegt mindestens auf dem Niveau eines Dieselmotors. Ich kann mir nicht vorstellen, das VW keine Konstruktion mit einem derartigen Prinzip entwickelt hat. Gut vorstellen kann sich hier jedoch sicher jeder,das getreu nach dem Motto, " die Produktionsanlagen sind ja bezahlt,bauen wir den alten Kram kostengünstig weiter solange sich niemand daran stört" ! Das sollte sich ja nun wohl hoffentlich, für die Gesundheit aller , kräftig ändern und endlich können wieder neue Innovationen zum Durchbruch kommen. Das wäre eine große Chance für unsere Autoindustrie, hier nun diese neue Technik endlich ein zu setzen. In diesem Sinne Ihr T.U.


Peter Diedrich

15.10.2015 - 10:59 Uhr

ohne


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