Ausgabe 12/2010: Auch E-Autos müssen zur HU

Auch E-Autos müssen zur HUWas kommt auf den TÜV zu, wenn demnächst E-Autos zur Hauptuntersuchung kommen? Welche Prüfschritte erfordern Elektro- und Hybrid-Antriebe im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren? Fragen, auf die TÜV SÜD intensiv nach Antworten sucht.Berlin-Hoppegarten, TÜV SÜD Auto Partner, Mai 2010: Vier MINI E aus der Berliner Testflotte des bayerischen Autobauers fahren erstmals zur periodischen Hauptuntersuchung (HU) vor. „Dies ist eine hervorragende Möglichkeit, wichtige Erfahrungswerte bei der Prüfpraxis von Elektro-Autos zu sammeln und diese in die Fahrzeugprüfung einfließen zu lassen“, betont Wolfgang Eichler, Mitglied der Geschäftsleitung, TÜV SÜD Auto Service GmbH, beim Ortstermin in Hoppegarten.Hochvolt-Technologie im FokusDas größte Augenmerk, so Eichler weiter, gelte dabei der so genannten Hochvolt-Technologie. So arbeiten etwa die Li-Ionen-Akkus des MINI E mit einer 360-Volt-Spannung. Rund um dieses Thema finden die Sachverständigen von TÜV SÜD beispielgebende Lösungen in den vier elektrisch angetriebenen Briten aus Bayern: einen zentralen Hauptschalter im Kofferraum, mit dem sich das System stromlos schalten lässt, die automatische Abschaltung des Hochvolt-Systems beim Öffnen der Motorhaube oder auch die Fahrtblockierung bei Anschluss eines Ladekabels. Eine wichtige Orientierungshilfe für den Umgang mit der Hochvolt-Technologie bietet die europäische Prüfnorm für elektrische Sicherheit, die bei der Homologation von Elektro-Fahrzeugen relevant ist. Dort ist etwa die Absicherung und Kennzeichnung aller stromführenden Teile geregelt. „Die Vorgaben aus der ECE-R 100 können für die Entwicklung von Prüfschritten für die Hauptuntersuchung bei Elektro- Fahrzeugen aber nur eine Orientierungshilfe sein“, so Wolfgang Eichler.Erfahrungen in HamburgDie TÜV SÜD Tochter TÜV Hanse hat bereits im Dezember 2009 mit der Begutachtung der ersten von insgesamt 700 Elektro-Autos eines der bisher größten E-Flottenprojekte in Deutschland intensiv begleitet. Nach der Abnahme im Service-Center Ausschläger Weg 100 wurde der Karabag 500e von der Stadt Hamburg jetzt für den Straßenverkehr zugelassen. Initiator der Offensive ist der Fiat-Nutzfahrzeuge-Händler Sirri Karabag. Er lässt die Fahrzeuge auf Basis des Fiat 500 in Italien für den deutschen Markt umrüsten. TÜV Hanse nimmt die Fahrzeuge technisch ab. Sicherheit der Batterien, Aufbau der Versorgungsinfrastruktur, Entwicklung internationaler Prüfnormen – die Aufgaben rund um die Entwicklung der Elektro-Mobilität sind vielfältig. Experten und Prüfgesellschaften betreten mit der Zulassung von Elektro-Fahrzeugen in großem Umfang Neuland.Spezielle SicherheitsfragenDie eingebauten Sicherheits- und Kontrollsysteme der künftigen E-Mobile werden die TÜV SÜD-Sachverständigen besonders unter die Lupe nehmen müssen. Das bedeutet einerseits die obligatorische Sichtprüfung von Kabelsträngen, Steckverbindungen oder Isolierungen. Aber auch die Funktionstüchtigkeit der Eigendiagnose des E-Fahrzeugs, beispielsweise zu Kurzschlüssen oder Widerstandsänderungen, ist ein wichtiges Prüfthema. Einer der zentralen Aspekte für die Sicherheit der Elektro-Fahrzeuge und die HU ist der Schutz der Fahrzeuginsassen und anderer Verkehrsteilnehmer vor elektrischen Gefahren, wie sie durch schadhafte Isolation entstehen können – ein Prüfpflichtpunkt der künftigen HU, sind sich die Experten von TÜV SÜD heute schon sicher. Ein vorbildliches Feature für dieses Problemfeld finden sie wiederum im MINI E: Ein so genannter Isolationswiderstandswächter kontrolliert permanent die Isolierung der Hochvolt-Technik. Sollte hier etwas nicht stimmen, ändert sich der Widerstand und der Fahrer erhält eine Meldung. „Wir empfehlen generell eine in Position und Ausführung standardisierte Not-Aus-Funktion des Energiespeichers“, betont Wolfgang Eichler.Prüfkatalog entwickelnDie Entwicklung eines Prüfkatalogs für die HU der Zukunft ist nur eines der Themenfelder, die der TÜV SÜD im Vorfeld der zu erwartenden Hybrid, und E-Mobil-Welle frühzeitig in Angriff nimmt. Auch für die Bewertung der Energieerzeugung, der Infrastruktur, bei Ladestationen oder der Entsorgung erarbeitet der Konzern derzeit Lösungen, damit das Thema E-Mobilität rund um das Automobil eine Erfolgsgeschichte wird. Profitieren kann TÜV SÜD dabei von seinem großer Erfahrungsschatz, etwa aus der Homologation von Fahrzeugen mit elektrifizierten Antrieben.Mitarbeiter vorbereitenNicht nur von den Automobilherstellern, Zulieferern oder Prüforganisationen wird es abhängen, ob der fließende Übergang vom Verbrennungsmotor zum Elektro-Fahrzeug eine reibungslose Erfolgsgeschichte wird oder nicht: Die Mitarbeiter in den Autowerkstätten, die täglich für die Funktionstüchtigkeit und Sicherheit der Elektro-Fahrzeuge arbeiten werden, sind ein außerordentlich wichtiger Teil in der Versorgungskette. Von ihrer Qualifikation wird es wesentlich abhängen, wie zufrieden künftige E-Mobil-Kunden sein werden. Und TÜV SÜD zählt schon heute bundesweit zu den führenden Anbietern für Schulungen von Werkstattmitarbeitern im Umgang mit Hochvolt-Fahrzeugen. Branchenlösungen vom ProfiDie TÜV SÜD Auto Service GmbH mit ihren Tochtergesellschaften TÜV SÜD Auto Partner und TÜV Hanse sind Unternehmen der TÜV SÜD Gruppe. Das Dienstleistungsspektrum umfasst Haupt- und Abgasuntersuchung sowie die Fahrerlaubnisprüfung. Zu den weiteren Dienstleistungen zählen unter anderem Schaden- und Wertgutachten, Gebrauchtwagen-Zertifikate, Fahrzeug und Flottenmanagement. An rund 300 Service-Centern betreut TÜV SÜD täglich etwa 10.000 private und gewerbliche Kunden. Auch beim Thema E-Mobilität empfiehlt sich TÜV SÜD als Spezialist. Sei es als Partner von Gemeinden, Städten und Behörden bei der Umrüstung ihrer Flotten, als traditioneller Partner bei der Zulassung von Fahrzeugen oder bei der konkreten Beantwortung von Sicherheitsfragen rund um Elektro-Autos. Als langjähriger Industriepartner verfügt TÜV SÜD auf allen diesen Gebieten über exzellentes Know-how und einen großen Erfahrungsschatz – etwa aus der Homologation von Fahrzeugen mit elektrifizierten Antriebssystemen. In Stuttgart ist der Dienstleistungskonzern aktiv am Förderprojekt „Modellregion Elektromobilität“ beteiligt, und zudem gehört die TÜV SÜD Akademie bundesweit zu den führenden Anbietern bei der Schulung von Werkstattmitarbeitern im Umgang mit Hochvolt-Fahrzeugen.

Ausgabe 12/2010: Auch E-Autos müssen zur HU

Auch E-Autos müssen zur HU

Was kommt auf den TÜV zu, wenn demnächst E-Autos zur Hauptuntersuchung kommen? Welche Prüfschritte erfordern Elektro- und Hybrid-Antriebe im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren? Fragen, auf die TÜV SÜD intensiv nach Antworten sucht.

MEISTGELESEN

Gigantische Reichweite: BMW lüftet technische Daten des iX3

Feser-Graf: Jetzt übernimmt die nächste Generation

Club of Excellence: Stellantis ehrt seine besten europäischen Händler

STELLENANGEBOTE

Projektmanager Automotive Consulting (m/w/d) – Schwerpunkt Gebrauchtwagen

Technischer Betriebsleiter - Volkswagen Konzernhandel

Assistenz der Geschäftsführung mit Schwerpunkt Marketing

Gebrauchtwagenverkäufer/in (m/w/d)

Kommunikations-Elektroniker /Hochvolttechniker (m/w/d) in Pfullendorf

NEWSLETTER