Ausgabe 03/2010: Auf hohem Niveau

Auf hohem NiveauFahrzeug-Börse E Händler und Hersteller sollen verstärkt bei mobile.de werben. Von Ralph M. meunzelEin Gespräch mit Malte Krüger, Leiter Deutschland-Geschäft mobile.de, und Stefan Gaul, Geschäftsführer der eBay Advertising Group, über die Zusammenarbeit mit Händlern und Herstellern, Präsentationsfehler sowie die Perspektiven für das Jahr 2010.AH: Das Gebrauchtwagengeschäft hat im vergangenen Jahr nur leicht zugelegt. Wie hat sich mobile.de in 2009 entwickelt?M. Krüger: Wir hatten ein gutes Jahr und sind leicht gewachsen. Wir haben unsere Position als größter Internet-Fahrzeugmarkt mit über 1,4 Millionen Fahrzeugen gestärkt. Im Händlergeschäft haben wir einige Kunden durch Insolvenz verloren. Mit 35.000 Händlern allein in Deutschland sind wir allerdings weiterhin sehr gut unterwegs.Neuwagen in der BörseAH: Wie hat sich die Zahl der Angebote im Neuwagenbereich entwickelt? M. Krüger: Aufgrund der Umweltprämie ist der Bestand im Laufe des Jahres gesunken. Dennoch sind wir auf das ganze Jahr gerechnet auf hohem Niveau geblieben und seit Juli 2009 sind die Neuwagenangebote gestiegen und machen heute rund 15 Prozent unseres Angebotes aus. S. Gaul: Viele unserer Händler bieten inzwischen Tageszulassungen an. Die Zulassung auf den Händler erfolgt allerdings erst, wenn der Kunde das Fahrzeug kauft. Dieses Geschäft wird künftig sicher zunehmen. AH: Werden künftig also verstärkt Neuwagen in den Börsen angeboten?M. Krüger: Die Nachfrage ist nach wie vor hoch. Wir schauen uns diesen Bereich dieses Jahr genauer an, um auch hier Händlern ein möglichst gutes Angebot zu machen und qualifizierte Nachfrage zu liefern.S. Gaul: Die Hersteller fokussieren sich allerdings zunehmend mit Neuwagenwerbung auf unseren Seiten. Hier geht es um die Generierung von Leads.Online-WerbungAH: Welche Rolle spielt die Online-Werbung? S. Gaul: Dieses Thema spielt zunehmend eine Rolle. Der Hersteller bezahlt seinen Händlern Werbekostenzuschüsse im Printbereich, um regional werben zu können. Dies ist auch bei uns möglich. Wir haben inzwischen 80 Regionen in Deutschland definiert, die einzeln beworben werden. Da wir die Kunden in der Börse haben, stellt sich künftig die Frage, warum der Händler nicht bei uns mit Unterstützung seines Herstellers werben sollte. Online-Werbung bei uns ist effektiv und messbar. Ziele 2010AH: Wie sehen Ihre Ziele für 2010 aus?M. Krüger: Wir wollen weiter wachsen und unsere Marktdurchdringung im Händlerbereich stabilisieren. Deshalb setzen wir zum Beispiel weiter auf internationales Wachstum, um die Auslandsnachfrage für deutsche Händler zu stärken. Und wir wollen die privaten und die Händlerinserate steigern. Dazu werden wir auch in diesem Jahr in die Weiterentwicklung unseres Produkts investieren. Um die Bekanntheit und damit die Reichweite von mobile.de in Deutschland zu steigern, fokussieren wir uns im Marketing auf Fernseh-, Online- und ausgewählte Printwerbung. Das Internet wird verstärkt im Fokus der Hersteller und Händler stehen. Hier werden künftig sicher auch Marketing-Budgets zu unseren Gunsten umgeschichtet.HändlerunterstützungAH: In welcher Form unterstützen Sie den Handel?M. Krüger: Ein wichtiger Erfolgsfaktor für Händler ist die Nachfrage, die ein Fahrzeugmarkt für sie generiert, weil nur dann auch verkauft wird. Mit 51 Millionen Besuchen im Monat bieten wir eine große Reichweite. Wir haben in 2009 außerdem die „Initiative: Mitreden“ gestartet. Hier konnten unsere Kunden über neue Tools abstimmen. Wir haben nach ihrem Votum beispielsweise die Möglichkeit der Formatierung der Anzeigen eingeführt, um die Inserate besser zu gestalten und auffindbar zu machen. Mit der Neugestaltung des Händlerbereichs im vergangenen Jahr stellen wir den Händlern Services zur Verfügung, die den kompletten Verkaufsprozess von der Inseratserstellung bis zur Auslieferung des Fahrzeugs noch besser unterstützen. Außerdem können unsere Händler inzwischen auch Finanzierungsangebote für jedes Angebot passend offerieren. HausaufgabenAH: Wo besteht weiterhin Verbesserungsbedarf im Handel?M. Krüger: Der klassische Fehler ist immer noch das Thema Bilder. Hier geht es um Menge und Qualität. Fünf Bilder erzeugen 400 Prozent mehr Nachfrage als kein Bild.S. Gaul: Es liegt oft daran, dass einfach keine Zeit ist, die Bilder zu machen. Hier leisten bestimmte Anbieter – oft preiswert – eine gute Arbeit. Die Bilder werden dann auch hervorragend aufbereitet.AH: Bleibt mobile.de für den privaten Anbieter kostenlos?M. Krüger: Wir richten uns konsequent an den Bedürfnissen der Nutzer aus und wissen, dass nach wie vor viele private Verkäufer nicht bereit sind, im Internet für eine Anzeige zu bezahlen. Deshalb bieten wir den Grundnutzen weiterhin in Form eines kostenlosen Basisinserats an.AH: Unsere Leser beklagen sich regelmäßig über Scharlatane im Netz. Was tun Sie dagegen?M. Krüger: Wir haben viele Leute bereitgestellt, um unseriöse Angebote schnellstmöglich zu finden, und entwickeln laufend unsere automatisierte Filtertechnologie zur Löschung von betrügerischen Inseraten weiter. Das werden wir 2010 verstärken. Ganz vermeiden lässt sich dies allerdings nicht.AH: Muss man bei der Angebotsauswahl als Anbieter immer oben stehen?S. Gaul: Es geht zunächst immer um eine optimale Präsentation in Form einer umfassenden Beschreibung und guter Fotos. Es ist aber auch nicht sinnvoll, von Anfang an die Preisführerschaft zu übernehmen.eBayAH: Nun gehören Sie zur eBay-Gruppe. Wie sieht die Zusammenarbeit mit dem Auktionshaus aus?M. Krüger: Die mobile.international GmbH, zu der mobile.de gehört, ist ein Tochterunternehmen von eBay, tritt aber völlig unabhängig auf. Der Online-Marktplatz eBay und wir haben zwar unterschiedliche Geschäftsmodelle, nutzen aber natürlich die Synergien zwischen beiden Plattformen. So sind wir miteinander verlinkt und tauschen Traffic aus. Mobile.euAH: Wie weit ist der Ausbau der Plattform in Europa?S. Gaul: Wir sind mit mobile.ro und mobile.eu in Polen gut aufgestellt und mit 536.000 Besuchern im Monat die Nummer 3 am polnischen Markt. Und werden also europaweit genutzt. mobile.de wird heute in neun Sprachen angeboten und wir haben viele Nutzer aus dem Ausland. Heute gehen schon 26 Prozent der Fahrzeuge, die Händler über mobile.de verkaufen, an ausländische Käufer. Mit automobile.it und automobile.fr sind wir inzwischen auch mit eigenen Plattformen in Italien und Frankreich am Start. Gutes WerbeumfeldAH: Wie stark ist die Kooperation mit den Herstellern und Importeuren?S. Gaul: mobile.de stellt grundsätzlich ein gutes Werbeumfeld für Automobil-Hersteller dar, denn hier erreichen sie ihre Zielgruppe nahezu ohne Streuverluste. Darüber hinaus haben wir mit Herstellern und deren Autobanken zahlreiche strategische Partnerschaften im Bereich Online-Vermarktung. So arbeiten wir verstärkt mit den GW-Programmen der Handelsorganisationen zusammen. Bei mobile.de können Autokäufer bereits in der Suchmaske direkt nach Fahrzeugen mit diesen Gebrauchtwagen-Qualitätssiegeln suchen.AH: Meine Herren, herzlichen Dank für das Gespräch! Lesen SIe hier...... wie sich mobile.de die Zusammenarbeit mit Händlern und Automobilherstellern künftig vorstellt und die Expansion in Europa.

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