Energieaudit: Aufwendig, aber rentabel

Nicht-KMU-Unternehmen waren erstmals 2015 verpflichtet, ein Energieaudit nach DIN EN 16247-1 durchzuführen. Aufgrund vieler Übernahmen in der Branchen können manche Betriebe mittlerweile in diese Kategorie gefallen sein. Nicht-KMU-Unternehmen sind: - Alle Unternehmen unabhängig vom Umsatz, die mehr als 250 Personen beschäftigen. - Bei Firmen mit weniger als 250 Beschäftigten sind die Kriterien: mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz und mehr als 43 Millionen Euro Jahresbilanzsumme. Sollte die Bilanzsumme unter dieser Grenze liegen, sind Sie kein "Nicht-KMU" Folgende Beteiligungen sind miteinzurechnen: 1. Unter 25 Prozent finden diese keine Berücksichtigung 2. Partnerunternehmen mit einer Beteiligung von 25 bis 50 Prozent: Hier sind Mitarbeiter, Umsatz und Bilanzsumme anteilig zu den Zahlen des Basisunternehmens zu addieren. 3. Verbundene Unternehmen mit mehr als 50 Prozent Beteiligung: Hier sind Mitarbeiter, Umsatz und Bilanzsumme zu 100 Prozent zu den Zahlen des Basisunternehmens zu addieren. Audit durchführen bei Änderung Ein erstes Energieaudit ist durchzuführen, wenn sich der Status "KMU" zu "Nicht KMU" in zwei aufeinanderfolgenden Jahren geändert hat. Bei Autohausgruppen kann das "Multi-Site-Verfahren" angewendet werden, da es sich um vergleichbare, repräsentative Standorte handelt. Dabei müssen nicht alle Betriebe auditiert werden, sondern die Wurzel aus der Anzahl der Betriebe aufgerundet auf die nächste ganze Zahl. Es gibt regelmäßige Kontrollen, bei denen - in einem Losverfahren - ausgewählte Firmen aufgefordert werden, nachzuweisen, dass ein Energieaudit durchgeführt wurde. Bisher waren das meist Unternehmen, deren Niederlassungen gleiche Bezeichnungen haben. Mittlerweile finden auch Kontrollen bei nicht namensgleichen Firmengruppen statt. Bei Verstoß gegen die Auditpflicht oder Verschleierung der "Nicht-KMU"-Eigenschaft werden bis zu 50.000 Euro Bußgelder verhängt. Spätestens vier Jahre nach dem ersten Audit ist ein Wiederholungsaudit im selben Umfang durchzuführen. Beispiele: - bei einer Firmengruppe mit acht Häusern ist bei drei Standorten das Erstaudit auszuführen, beim Wiederholungsaudit sollen andere Standorte untersucht werden. - bei drei Häusern sind zwei Audits durchzuführen, beim Wiederholungsaudit das noch nicht untersuchte Haus sowie ein bereits untersuchtes, bei dem Maßnahmen anstehen. Aufwand und Vorteile Natürlich bedeutet das Energieaudit einen organisatorischen und finanziellen Aufwand. Das wahre Ziel sollte sein, die Energiekosten des Unternehmens massiv zu senken. Wenig Sinn machen aufgeblähte Berichte mit vielen Seiten Statistik und allgemeinen Zahlen. Mindestens ein Drittel der Berichtsseiten sollten Verbesserungsvorschläge mit Kosten- und Wirtschaftlichkeitsberechnungen beinhalten, einschließlich der Machbarkeit von Blockheizkraftwerken und Photovoltaikanlagen. Wichtig ist auch die Abstimmung der Maßnahmen auf die vielfältigen Zuschussprogramme von Bafa und KfW, die auch für Nicht-KMU-Unternehmen gelten: - Im Bafa-Programm "Heizungsoptimierung" wird der Tausch von Heizungsumwälzpumpen und anderer Heizungsoptimierungen mit 30 Prozent gefördert. - Die KfW unterstützt die ganzheitliche Sanierung von Betrieben mit bis zu 17,5 Prozent Tilgungszuschuss. Dabei können die Ergebnisse aus dem Energieaudit verwendet und zusammen mit einem Energieausweis der Zuschuss beantragt werden. Zum Beispiel kann die Dachsanierung mit der Erneuerung der Beleuchtung und einem BHKW kombiniert werden. Falls nur Einzelmaßnahmen durchgeführt werden, können dafür fünf Prozent Zuschuss beantragt werden. - Im Programm Energieeffizienz und Prozesswärme kann etwa die Sanierung von Lackieranlagen mit 30 Prozent bezuschusst werden. Mehr zum Thema "Planen, Bauen, Einrichten" lesen Sie im AUTOHAUS Spezial Bauen, das dieser Ausgabe beiliegt! Kurzfassung Das Energieaudit ist ein wichtiger Check des Autohauses in baulicher und energetischer Hinsicht. Auch wenn nicht sofort Maßnahmen durchgeführt werden sollen, hat die Firmenleitung zumindest eine Handlungsanleitung, was im Notfall - etwa einem Austausch der Heizung - zu tun ist. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Optimierung des Hauses auf die Anforderungen der Elektromobilität.

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