Kleinwagen, lange Zeit als Inbegriff erschwinglicher Mobilität geschätzt, sind in den vergangenen Jahren besonders stark von der allgemeinen Teuerung betroffen. Wie eine Analyse der Plattform LeasingMarkt.de zeigt, haben sich die addierten Anschaffungskosten über ein Autofahrerleben von durchschnittlich 54 Jahren von rund 73.600 Euro im Jahr 2012 auf aktuell 143.100 Euro um 94 Prozent erhöht und damit nahezu verdoppelt.
Höhere Belastung für einkommensschwächere Gruppen
Im Vergleich dazu fielen die Preissteigerungen bei anderen Fahrzeugklassen geringer aus: Für Mittelklasse-Modelle beträgt das Plus 77 Prozent, in der Oberklasse lediglich 61 Prozent. Damit trifft die Preisentwicklung ausgerechnet jene Käufergruppen besonders hart, die auf günstige Fahrzeuge angewiesen sind, wie etwa Berufspendler, Fahranfänger oder Haushalte mit begrenztem Budget.
Normen und Ausstattung verteuern günstige Modelle
Ein Grund für den überproportionalen Anstieg bei Kleinwagen sind branchenweite Entwicklungen wie strengere Abgasnormen, erweiterte Sicherheitsvorgaben und immer umfangreichere Serienausstattungen. Während diese Faktoren alle Fahrzeugklassen betreffen, schlagen sie bei günstigen Autos prozentual besonders stark zu Buche.
Auch bei den Versicherungskosten zeigt sich eine ähnliche Tendenz: Im Kleinwagen-Segment stiegen sie seit 2012 um 38 Prozent und damit deutlich stärker als bei Mittel- oder Oberklassefahrzeugen, wo die Versicherungsprämien im gleichen Zeitraum nur um jeweils 13 Prozent zulegten.
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