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Automarkt: Weiter im WLTP-Würgegriff

10.12.2018 08:48 Uhr
Automarkt: Weiter im WLTP-Würgegriff
Fehlenden WLTP-Zertifizierung und Lieferprobleme: Auch im November 2018 waren die Pkw-Neuzulassungen auf Talfahrt.
© Foto: Uwe Annas/Fotolia

Auch drei Monate nach der Umstellung auf den neuen Abgastest bleiben die Pkw-Neuzulassungen weit hinter dem Vorjahr zurück. Experten machen aber Hoffnung auf ein besseres Ergebnis zum Jahresende.

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Die Einführung des neuen Verbrauchs- und Abgastestverfahrens WLTP im September setzt dem deutschen Automarkt auch drei Monate später noch stark zu. Das gilt vor allem für das Segment Flotte, wie Auswertungen der AUTOHAUS Neuzulassungsdatenbank und von Dataforce für November zeigen. Das Privatkundengeschäft schnitt besser ab als erwartet – trotz des prozentual größten Rückgangs unter allen Teilmärkten.

Die Zahl der Flottenzulassungen schrumpfte im November um 9,1 Prozent auf 71.827 Einheiten im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Experten von Dataforce verwiesen in ihrer Monatsanalyse auf eine weiterhin starke Spreizung zwischen den Marken in diesem Geschäft: "Es wird deutlich, dass das Minus auf das Konto von wenigen Herstellern geht, die entweder noch im Rückstand bei der WLTP-Homologation waren (Audi, Mercedes) oder aber bei denen im Vergleich zu 2017 einzelne Großaufträge fehlen (Renault, Peugeot)." Andere Hersteller hätten sich dagegen schon wieder stabilisiert oder satte Zuwächse verbucht, hieß es.

Bei den sonstigen gewerblichen Neuzulassungen auf die Sondereinflüsse Fahrzeugbau (minus 8,6 Prozent), -handel (minus 10,6 Prozent) und Autovermieter (plus 11,6 Prozent) lag das Defizit bei 4,3 Prozent. Insgesamt waren es in diesen Segmenten 107.916 Fahrzeuge im November. "Das Niveau der Zulassungen liegt damit schon wieder recht nahe an dem vor der WLTP-Einführung. Verständlicherweise bedienen die Hersteller aber erst die anderen Kanäle bevor sie weitere taktische Zulassungen vornehmen, zumal durch die Welle im Juli und August auch noch einige Fahrzeuge auf den Höfen stehen dürften", erklärte Dataforce-Analyst Benjamin Kibies.

Mit minus 16,1 Prozent gab der Privatmarkt (92.931 Fahrzeuge) im vergangenen Monat am stärksten nach. Das Geschäft ist aber nach Einschätzung von Kibies inzwischen kaum noch von den WLTP-Problemen betroffen. Ein Widerspruch, den der Marktbeobachter so auflöst: Die vom November 2017 herangezogenen Vergleichswerte waren durch die Diesel-Eintauschprämien der Hersteller stark erhöht. Ohne diesen Sondereffekt kann das Niveau nicht mithalten. "Vergleicht man die aktuellen Zahlen dagegen – saisonbereinigt – mit den Monaten vor Einführung der Prämien, so ergibt sich ein sehr ähnliches Niveau."

Diesel macht Boden gut

Durch die breitere Verfügbarkeit von Euro 6d temp-Modelle erhöhte sich im November der Anteil der Dieselfahrzeuge wieder leicht. Bis auf den Fahrzeughandel hätten alle Kanäle wieder stärker auf Selbstzünder gesetzt, so Dataforce. Auch das schwindende Gewicht des Privatmarkts, der generell mehr Benziner zulässt, verhelfe dem Dieselsegment übergreifend zu einem höheren Anteil.

In Summe war der deutsche Pkw-Markt im November um knapp zehn Prozent auf 272.674 Fahrzeuge rückläufig, bei einer identischen Anzahl von Arbeitstagen. (rp)

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