Der Start an der Börse verlief für den einst insolventen US-Autozulieferer Delphi holprig. Am Donnerstag, dem ersten Handelstag, fiel der Kurs am Vormittag um rund zwei Prozent unter den Ausgabepreis von 22 Dollar. Und dabei hatte Delphi für seine Aktien schon weniger Geld verlangt als ursprünglich gehofft. Firmenchef Rodney O'Neal ließ sich die Laune aber nicht verderben: "Heute ist ein bedeutender Tag für Delphi."
Das Unternehmen gehörte bis 1999 zum Autoriesen General Motors (GM). Missmanagement und die Probleme des immer noch wichtigen Kunden GM führten 2005 in die Insolvenz. 2009 startete Delphi unter der Ägide von Finanzinvestoren neu. Nun haben die Besitzer - mit dem bekannten US-Hedgefonds Paulson & Co. an der Spitze - einen Teil ihrer Anteile auf den Markt geworfen. Der Bruttoerlös lag bei rund 530 Millionen Dollar (393 Mio Euro).
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg wollten die Eigentümer ursprünglich rund eine Milliarde Dollar erlösen. Delphi hatte die Papiere letztlich für 22 bis 24 Dollar das Stück angeboten. Die Insolvenz von Delphi war die damals größte in der Autobranche überhaupt. 2009 kippten dann die Autokonzerne GM und Chrysler um und wurden vom Staat gerettet. Delphi verdient aus eigenen Stücken wieder Geld. In den ersten neun Monaten konnte der Zulieferer seinen Umsatz um 19 Prozent auf 12,1 Milliarden Dollar und den Gewinn um 54 Prozent auf 855 Millionen Dollar steigern. (dpa)