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Biosprit: ADAC sieht keine Alternative zu E10

05.09.2011 09:14 Uhr
Biosprit E10
Trotz der weiter geringen Nachfrage bei den Autofahrern sieht der ADAC keine Alternative zum Biosprit E10.
© Foto: Joerg Sarbach/ dapd

Nach Ansicht des Verkehrsclubs darf die die Einführung von E10 jetzt auf gar keinen Fall gestoppt werden. Die Ölkonzerne seien gefordert, ihre Versäumnisse aufzuarbeiten und das Image von E10 aufzupolieren.

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Trotz der weiter geringen Nachfrage bei den Autofahrern sieht der ADAC keine Alternative zum Biosprit E10. "Auf gar keinen Fall darf die Einführung von E10 jetzt gestoppt werden", sagte ADAC-Präsident Peter Meyer der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag". Der Regierungsbeschluss, an E10 festzuhalten, stehe. "Auch wenn die FDP das anders sehen möchte." Die Ölkonzerne seien gefordert, ihre Versäumnisse aufzuarbeiten und mit einer gezielten Kampagne das Image von E10 aufzupolieren." Eine neue Bezeichnung würde aus meiner Sicht helfen, denn E10 hört sich eher an wie eine Position beim Spiel 'Schiffe versenken'".

Nach Angaben von Meyer sind seit der Einführung von E10 mögliche Strafzahlungen wegen Nichterfüllung der Quote voll auf den Tankstellen-Preis aufgeschlagen worden. "Wer kein E10 tanken konnte oder wollte, musste bis zu neun Cent mehr pro Liter bezahlen. Der aktuelle Aufschlag von drei Cent deckt mögliche Strafzahlungen voll ab. Weitere Erhöhungen sind nicht akzeptabel", sagte Meyer der Zeitung.

Der Absatz liege derzeit mit 30 Prozent an den Tankstellen, die bereits über E10 verfügten, weit unter den Erwartungen. Schuld daran sei die Mineralölindustrie. "Schließlich wurde von dort nichts unternommen, um die Akzeptanz bei den Verbrauchern zu verbessern." Dagegen sei den Konzernen bei der Einführung teurer Edelspritsorten kein Aufwand zu hoch. Rechtlich gebe es keine Handhabe, gegen die Preisgestaltung der Ölkonzerne vorzugehen, räumte Meyer ein.

Bundesregierung hält an E10 fest

Das Bundesumweltministerium hatte kürzlich Forderungen der FDP nach Änderungen der bisherigen Biokraftstoff-Strategie wegen der Absatzprobleme zurückgewiesen. "Die Bundesregierung hält an E10 fest. Es ist ein Beitrag, die Vorgaben der Europäischen Union für Klimaschutz im Verkehrssektor zu erfüllen", betonte die Parlamentarische Staatssekretärin Katherina Reiche (CDU). FDP-Fraktionsvize Patrick Döring hatte zuvor das bisherige Vorgehen in Sachen E10 für gescheitert erklärt und Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) zum Handeln aufgefordert. (dpa)

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KOMMENTARE


Tomdudi

05.09.2011 - 22:00 Uhr

E10 ist nach wie vor kein Marketingproblem und hat auch nur wenige "verunsichert". E10 ist ökonomisch und ökologisch blödsinnig bis gefährlich. Unsicher bin ich nur, ob mir Meyer mit seiner groben Fehleinschätzung eine Möglichkeit zur Sonderkündigung meiner Clubmitgliedschaft gegeben hat...


Ralf Reckentaler

06.09.2011 - 09:33 Uhr

Die Politiker kamen mit ihren Empfehlungen beim Autofahrer nicht an: Jetzt darf der "glaubwürdige" reichste deutsche Verein es versuchen. Ich vermute einmal: Das Anzeigenaufkommen in der hauseigenen Monatspostille wird im Bereich "Werbehäufigkeit" für Regierungsveröffentlichungen und Produkte der Mineralölindustrie konsequent ansteigen! Vielleicht erschließt man sich auch neue Werbekunden aus der Ernährungsindustrie, die bei gestiegenen Rohstoffpreisen und deren Weitergabe mit ihren Nahrungsmitteln mehr Umsatz und Gewinn generieren?


Michael Kühn

12.09.2011 - 18:14 Uhr

Ja,- ist klar: da kommt "ein" Herr Peter Meyer vom ADAC und stellt fest, dass es keine Alternative zu E 10 gibt. (Abgesehen davon, dass ich das Wort "Biosprit" als deplaziert ansehe.) Allein die Aussage, "Keine Alternative" heißt für mich, dieser Mann will oder kann nicht nachdenken! Es gibt immer eine Alternative, - ob sie zielführender ist oder nicht, muss im Einzelfall geprüft werden. (er leidet scheinbar unter dem "Merkelsyndrom"!) Nun noch einmal für Herrn Meyer zum mitschreiben: Die Sach und Rechtslage bei etwaigen Spätschäden, infolge von "E 10-Betankung" ist auch für die Mitglieder seines "Clubs" keinesfalls akzeptabel! ("Spezielle Garantie-Versicherer" hatte ich bereits in Frage gestellt; Prämien/Leistungsverhältnis und die max. zu erwartende Kostenerstattung entsprechend Alter und Laufleistung des Autos) Wie bereits mehrfach auf dieser Plattform zu lesen war, und auch von Juristen bestätigt wurde, liegt die Beweislast im Schadensfall ausschließlich beim Autofahrer gegenüber dem Fahrzeughersteller. (Ich wiederhole mich nur ungern, aber hat die Mineralölindustrie die Autos hergestellt und muss diese für etwaige Konstruktionsmängel haften...? Sie hat die Aufgabe, analog der Vorgaben seitens der Fzg.-Hersteller einen Kraftstoff herzustellen und haftet ggfs. bei Nichteinhaltung der Din-Normen. Bei dieser neuen „Suppe“ haben sie jedoch keine Vorgaben der Hersteller zu erfüllen, sondern politische „Geistesblitzen“). Es ist ja durchaus vorstellbar, dass entsprechend der Erkenntnisse in einigen Jahren, eine bedenkenlose E 10-Betankung, seitens der Autohersteller sichergestellt werden kann. Aber zurzeit sind wir weit davon entfernt!!! Nicht die Mineralölindustrie hat ein "Marketingproblem", wie Herr Meyer es darstellt, sondern der ADAC sollte die Auto-Hersteller vehement auffordern, zu ihren Produkten zu stehen! Eine Beweislastumkehr zu Gunsten der Autofahrer („inkl“. ADAC-Mitglieder) würde die E 10-Akzeptanz nachhaltig steigern. (Wird jedoch nicht einfach werden in der Umsetzung, wenn ich mir die jeweiligen Werbeanzeigen der Autohersteller im monatlichen ADAC-Heft betrachte...) Zum Abschluss noch eine Frage an Herrn Meyer: Er hält anscheinend allen ernstes diese „Strafzahlungen“ für rechtens u. angebracht? Seine „Empfehlung“, gegenüber den Spritherstellern, ein Aufschlag in Höhe von ca. 3 % zu erheben findet er auch in Ordnung? Er sollte sich die Frage stellen, auf welch einer Berechtigungsgrundlage die, von dieser Regierung geforderte „Strafzahlung“ gegenüber den Autofahrern erklärt werden kann, die diese „Suppe“ keinesfalls tanken sollten oder ein erhöhtes Risiko in Kauf nehmen müssten (unabhängig vom Wollen). Sollen hier Menschen indirekt über die Tankstellen bestraft werden, die mit einem alten Auto unterwegs sein müssen, weil sie sich kein Neueres leisten können? Also Menschen, die ohnehin schon „knausern“ müssen, werden erneut stärker zur Kasse gebeten, wie es seitens der Politik seit Jahrzehnten gelebte Realität ist. Klasse Einstellung von dem „Herrn ADAC“, und so förderlich für seine zukünftigenZuwächse an Clubmitgliedern….


Martin Lotz

15.09.2011 - 14:16 Uhr

Ich persönlich habe/hatte grundsätzlich keine Probleme E 10 zu tanken, solange mind. ein Preisabstand bei derzeitigem Ltr.-Preis von ca. 5 ct. besteht. Dies ergibt sich daraus, dass dessen Leistungsvermögen gegegenüber Normal-Super ja ca. 3% schlechter sein soll, von dem zudem evtl. geringfügig höheren verschleiss noch abgesehen. Dann tankt man aber auch besser noch das Original. Definitiv tanken würde ich E 10 mit 7 ct. Preisabstand, bei 5 ct eben nur gelegentlich oder im Wechsel. So einfach ist das für mich.


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