Ausgabe 10/2009: „Boom im Kopf“

„Boom im Kopf“Börsenkommentar E Von der Umweltprämie haben nicht nur Kleinwagen profitiert, sie hat auch auf Mittelklasse- und Premium-Gebrauchtwagen ausgestrahlt. Von Peer güntherDie Umweltprämie – ein Thema, das derzeit noch immer in aller Munde ist, auch bei BCA Autoauktionen. Sicherlich war sie ein entscheidender Grund dafür, dass der Automobilmarkt in Deutschland vor einem Absturz wie etwa in den USA verschont geblieben ist – wenn nicht sogar der Hauptgrund. Doch wie genau hat sich der 2.500-Euro-Anreiz des Konjunkturpakets II auf den Gebrauchtwagenmarkt ausgewirkt? Waren es wirklich nur die Kleinwagen, die davon profitiert haben? Oder hat die Prämie zum Beispiel auch dem Segment der oberen Mittelklasse und/oder dem Premium-Segment neues Leben eingehaucht? Die Antwort darauf ist vielschichtig: zum Zeitpunkt der Einführung der Umweltprämie zu Beginn des Jahres 2009 waren die Plätze der GW-Händler gut gefüllt, die Erwartungen an die Umweltprämie hoch. Dennoch überwog häufig die Skepsis gegenüber diesem neuen Instrument zur Bekämpfung der Wirtschaftsflaute. Dann jedoch startete ein unvergleichlicher Run auf die Prämie: Die Autohäuser waren insbesondere an Wochenenden voll mit kaufwilligen Kunden, die in den Genuss der Prämie kommen wollten. Szenen à la „Was? Sie haben keinen Opel Corsa 1.2 16 V in Metrometallic mit 80 PS mehr? Ok, dann nehme ich eben den roten da hinten rechts auf dem Platz!“ waren keine Seltenheit.Steigende Käuferzahlen, steigende PreiseAuch bei BCA machte sich dieser Boom durch steigende Käuferzahlen und auch durch steigende Preise für prämienberechtigte Gebrauchte – verstärkt im A- und B-Segment – bemerkbar. Dabei kamen diese Preise zu einem großen Teil nicht durch Zutun der Einlieferer, sondern durch die gestiegene Bereitschaft der Händler zustande, einen höheren Preis für derzeit vermehrt nachgefragte Ware zu zahlen. Und da dies gegen die Händlerkollegen in der Auktionshalle geschah, die die gleiche Intention hatten, kletterten die Preise. Zwar war der Anteil an nachgefragten Kleinwagen durch das sehr günstige Verhältnis von 2.500-Euro-Prämie zu (niedrigem) Anschaffungspreis höher als in anderen Segmenten, doch zogen diese – auch weil es nicht mehr einen so großen Anteil an Kleinwagen auf dem Markt gab – allmählich nach. Mit Einführung des Online-Reservierungsverfahrens zum 30. März 2009 und der anschließenden Aufstockung des Prämienvolumens durch die Bundesregierung hält der Trend zum Kauf von umweltprämienberechtigten Fahrzeugen nach wie vor an, wenn auch mit nachlassender Dynamik. Allerdings zeigen die Verkaufszahlen bei BCA auch (siehe Grafik), dass nicht nur prämienberechtigte Fahrzeuge (Jahreswagen) bei BCA vermehrt nachgefragt wurden, sondern dass auch das Segment der Fahrzeuge, die über ein Jahr alt sind, anzog. Wie erklärt sich das? Ein Grund dafür könnte durchaus sein, dass Gebrauchtwagen-Händler den derzeit bestehenden „Boom im Kopf“ der Kunden nutzen wollen, um auch Fahrzeuge zu vermarkten, die nicht prämienberechtigt sind. Hiervon profitieren auch das Segment der Mittelklasse und Teile des Premium-Segments bei bis zu 3 Jahre alten Fahrzeugen. Allerdings wird die Herausforderung für den Gebrauchtwagen-Handel nicht lange auf sich warten lassen – wenn nämlich die Zeiten der Umweltprämie der Vergangenheit angehören. zLesen SIe hier...... den aktuellen Kommentar von Peer Günther zum Börsenparkett des GW-Marktes. Peer Günther ist Direktor Marketing & Business Development bei BCA Deutschland.Auswirkung Der Umweltprämie auF BCAConversion-Rate vor und nach Einführung der Umweltprämie: Nicht nur prämienberechtigte Fahrzeuge haben profitiert.

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„Boom im Kopf“

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