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Creutzig: Mittelstand wird "de-Monti-ert"

12.03.2002 17:49 Uhr

ZDK-Präsident Leuchtenberger verhalten optimistisch bei GVO-Änderungsmöglichkeiten

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ZDK und CECRA haben die Jahrespressekonferenz des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes heute in München zur nochmaligen Darstellung ihres Standpunktes in Sachen GVO-Neuordnung genutzt. Der kurzfristig nach München gereiste CECRA-Präsident Dr. Jürgen Creutzig verglich den Kommissionsentwurf mit einem Fahrzeug, das aus Ersatzteilen der alten GVO und vollkommen neuen Ersatzteilen zusammengesetzt werde. "Dieses Fahrzeug wird aber den ersten Elchtest nicht bestehen", kündigte Creutzig in Anspielung auf Wettbewerbskommissar Mario Monti an, der den Entwurf Anfang Februar mit den Worten vorgestellt hatte: "Wir haben eine Probefahrt gemacht und uns dann für ein neues Modell und gegen eine Modellpflege entschieden." Creutzig räumte ein, dass es durchaus Unternehmen geben werde, die die künftigen Freiheiten der neuen GVO nutzen könnten. Davon würden aber nur die kapitalkräftigen Betriebe profitieren, die das zu erwartende Unternehmenssterben überleben würden. Der Mittelstand werde durch den Entwurf "de-Monti-ert", so Creutzig. Zudem prognostizierte der CECRA-Präsident einen Ausbau des Vertriebs über Niederlassungen insbesondere bei den Premiumherstellern. Zusätzlich gedämpfte Kaufbereitschaft ZDK-Präsident Rolf Leuchtenberger beklagte sich in seiner Stellungnahme zur GVO zum einen über die Berichterstattung der Publikumsmedien, welche die Preissenkungs-Versprechungen Montis unkritisch übernommen hätten. Wenn EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti die Erwartung wecke, seine Liberalisierungspläne für den Autohandel würden die Produkte billiger machen, werde dies auf die Kaufbereitschaft der Kunden eine zusätzlich dämpfende Wirkung haben, so Leuchtenberger. Zudem kritisierte er das Verhalten des Wettbewerbskommissars, der ihm in einem Brief erst für Juni eine Gesprächstermin eingeräumt habe. "Dann ist es viel zu spät, das lasse ich mir von Monti nicht bieten", empörte sich der ZDK-Präsident. Diesen Punkt wolle er auch bei einem Treffen mit Bundeskanzler Gerhard Schröder ansprechen, das für den 22. März terminiert sei. Leuchtenberger zeigte sich verhalten optimistisch, zumindest noch eine "unverzichtbare Mittelstandskomponente" in die neue Kfz-GVO einarbeiten zu können.

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