Daihatsu-Händler zwischen Hoffnung und Kritik

"Deutliche Kommunikationsprobleme" zwischen der Daihatsu Deutschland GmbH und der Händlerschaft vermerkte der Verband der deutschen Daihatsu-Händler (VdDH) im Anschluss an seine Jahreshauptversammlung am vergangenen Samstag in Willingen. Hauptstreitpunkte waren der neue Händlervertrag und die Modellpolitik. Zwei Drittel aller Händler hätten den - allerdings noch nicht endgültig verabschiedeten - Entwurf des Importeurs nicht unterzeichnet, so der VdDH. Die Ankündigung von Yoichi Mishima, Präsident von Daihatsu-Deutschland, sich auch künftig deutlich auf den Kleinwagenbereich zu konzentrieren, sorgte ebenfalls für zum Teil erheblichen Unmut. Nichtsdestotrotz erkennt der Verband beim Importeur Anzeichen, künftig stärker auf die Händler einzugehen, etwa bei der gemeinsamen Einführung eines Kundenkontaktprogramms. Im laufenden Jahr will Daihatsu in Deutschland 12.000 Einheiten an den Kunden bringen. Im vergangenen Jahr kamen nur 9.493 Neuwagen auf die Straße, gegenüber 12.714 in 2000. Der Marktanteil sank von 0,38 auf 0,28 Prozent. "We do nothing but compact" Beim Händlervertrag bezweifelt der VdDH die Vereinbarkeit mit dem kürzlich vorgelegten GVO-Entwurf der EU-Kommission. Ferner rechnet er mit einer "Existenzgefährdung der überwiegenden Anzahl der Händlerbetriebe", falls er zur Anwendung käme. Mishima gab zu Bedenken, dass Daihatsu mit allen bisherigen Partnern auch weiterhin zusammenarbeiten wolle. Das Angebot zum Abschluss eines neuen Händlervertrages mit gleichzeitiger Kündigung, die kürzlich erfolgt ist, sei "beispiellos". "We do nothing but compact" - so lautet dem VdDH zufolge schlagwortartig die alte und neue Modellpolitik Daihatsus in Deutschland. Mishima habe deutlich gemacht, dass in erster Linie Kleinwagen des A- und B-Segments angeboten werden sollen, jedoch in größerer Vielfalt als bisher. Um eine verstärkte Einfuhr größerer Modelle wolle sich der Präsident gleichwohl bemühen. Fazit des Händlerverbandes: Vor dem Hintergrund einer Margenreduzierung und rückläufiger Zulassungszahlen enttäuschende Aussichten.