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DAT: Diesel-Restwerte erstmals unter Vorjahr

27.09.2017 13:56 Uhr
DAT: Diesel-Restwerte erstmals unter Vorjahr
DAT: Mehr Diesel-Gebrauchtwagen gehen in andere Vertriebskanäle wie z.B. Auktionen oder ins Ausland.
© Foto: Sven Krautwald/Fotolia

Schlechte Nachrichten für den Autohandel: Die Verunsicherung und Kaufverzögerung der Verbraucher infolge der Dieselkrise macht sich nicht nur bei den Verkäufen, sondern auch bei den GW-Preisen und Standtagen bemerkbar.

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Die deutschen Autohändler ächzen weiter unter den Folgen der Dieselkrise. Wie die DAT am Mittwoch auf Basis ihres aktuellen "Diesel-Barometers" vermeldete, setzen die Kaufzurückhaltung der Verbraucher und die Umweltprämien der Hersteller die Restwerte der Selbstzünder-Pkw weiter unter Druck. Beim Wertverlauf der dreijährigen Gebrauchtwagen sei der Diesel im August mit 54,2 Prozent des ehemaligen Listenneupreises erstmals unter den Vorjahreswert (54,5 Prozent) gerutscht.

Gleichzeitig überschritten laut DAT die Standtage von gebrauchten Dieselautos mit 101 Tagen erstmals die 100 Tage-Marke. Das sei eine Zunahme von sieben Tagen gegenüber dem Vormonat. Zum Vergleich: Benziner blieben im August durchschnittlich nur 80 Tage auf den Höfen der Händler.

Im Rahmen der aktuellen Befragung gaben die Betriebe weiter an, dass ein einzelner Diesel-Gebrauchtwagen pro Tag mit Kosten von 26 Euro zu Buche schlage. Das bedeutet: Allein durch die Standkosten pro verkauftem Diesel-Fahrzeug verliert der Handel im Vergleich zu einem Benziner durchschnittlich 546 Euro.

Die Leidtragenden der Dieselkrise seien nach wie vor im Automobilhandel zu verorten, erklärte DAT-Geschäftsführer Jens Nietzschmann. "Wir haben aktuell die Situation, dass sich mehrere Faktoren zu Ungunsten der Diesel-Gebrauchtwagen entwickeln."

Prämien sorgen für mehr Benziner-Verkäufe

Die Analyse zeigt auch: Die von der Autoindustrie initiierten Eintauschprämien für alte Diesel führen beim Handel dazu, dass mehr Benziner verkauft werden. 51 Prozent der Autohäuser bestätigten dies gegenüber der DAT. 15 Prozent der Befragten hätten mehr Euro-6-Diesel verkauft, 13 Prozent mehr Pkw mit alternativen Antrieben verkauft haben. Bei knapp jedem dritten Händler habe die Prämie aktuell keinerlei Auswirkungen, hieß es. (rp)

Weitere Ergebnisse im Überblick:

=> Der Automarkt wuchs im August lediglich bei den Benzin-Gebrauchtwagen. Einen Rückgang im Vergleich zum Vormonat Juli gab es nicht nur bei gebrauchten Dieselautors, sondern auch bei Diesel- und Benzin-Neuwagen.

=> 45 Prozent der Händler geben ihre Diesel-Gebrauchten vermehrt in Auktionen, verkaufen an andere Händler oder auch direkt ins Ausland. Dies ist eine Steigerung von zehn Prozentpunkten gegenüber dem Juli.

=> Die Bestelldauer von Benzinfahrzeugen beim Hersteller nimmt zu. Das sagten im August 49 Prozent der Autohäuser. Im Juli waren es 43 Prozent

=> Stark gestiegen ist überdies der Beratungsaufwand. Mittlerweile 92 Prozent der Händler investieren mehr Zeit in den Kundendialog. 40 Prozent berichteten, dass das Interesse der Kunden und die Nachfragen nach alternativen Antriebsarten gestiegen seien.

=> Zwölf Prozent (zehn Prozent) der Kfz-Betriebe haben wegen der Dieselkrise bereits einen Einstellungsstopp bzw. Entlassungen vorgenommen.

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