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Diesel-Skandal: Volkswagen-Händler sind geschockt

24.09.2015 17:00 Uhr
Seit Tagen jagt eine Nachricht zum Diesel-Skandal bei Volkswagen die nächste. Die Volkswagen-Händler stehen unter Schock.

Seit Tagen jagt eine Nachricht zum Abgas-Skandal bei Volkswagen die nächste. Die Vertragspartner sind aufgeschreckt. Erste Kunden stornieren bereits Aufträge.

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Die Volkswagen-Händler sind geschockt. Der Skandal um die gefälschten Abgaswerte für die Dieselfahrzeuge der Marke in den USA hat sie kalt erwischt. Es gab vorher keine Anzeichen und jetzt kommen beinahe stündlich neue Einzelheiten ans Licht. Zudem müssen die wichtigsten Manager den Hersteller verlassen.

Keiner der von AUTOHAUS befragten deutschen und europäischen Händler will sich derzeit zitieren lassen, denn was jetzt gesagt wird, kann angesichts der rasanten Entwicklung schon in wenigen Stunden überholt sein. 

Aber in der Händlerorganisation geht die Angst um. Die ersten Kunden stornieren bereits ihre Aufträge. Und: Viele sorgen sich um die Zukunft, denn Vorstandschef Martin Winterkorn, Audi-Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg und Porsche-Vorstandsmitglied Wolfgang Hatz repräsentierten das technische Know-How des Konzerns.

Nachfrage bricht ein

Einen ersten Anhaltspunkt für die möglichen Auswirkungen auf den VW-Absatz und den deutschen Automarkt liefert Meinauto.de. Eine aktuelle Auswertung des Neuwagenvermittlers zeigt, wie innerhalb kürzester Zeit die Nachfrage nach Dieselmotoren aus dem Hause Volkswagen über das Internet eingebrochen ist. So lag das Nachfrageverhältnis zwischen Benzin- und Dieselmotoren im bisherigen Jahresverlauf markenübergreifend bei 57 Prozent für Benziner und knapp 43 Prozent für den Diesel. Für die Marke VW lag der Dieselanteil modellübergreifend im laufenden Jahr bei fast 40 Prozent. Dieser Wert sank innerhalb kürzester Zeit auf rund 28 Prozent.

"Für uns kommt dieser drastische Einbruch überraschend. Die Kaufinteressenten signalisieren uns gegenüber sehr deutlich ihre Verunsicherung", erklärte Alexander Bugge, Geschäftsführer von Meinauto.de. Auffällig sei, dass die markenübergreifende Nachfrage nach Dieselmotoren nicht leide. Der Anteil bleibe mit etwa 40 Prozent stabil. Bugge: "Es ist sichtbar, dass die derzeitige negative Berichterstattung großen Einfluss auf die Kaufinteressenten hat." (dp/se)

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KOMMENTARE


Gutachter

24.09.2015 - 18:08 Uhr

VW hats erwischt. Wer glaubt aber, dass sie die Einzigen waren, die zur Erfüllung der knallharten und tw. kaum erfüllbaren gesetzlichen Vorgaben getrickst haben? Nun wird das Ganze aufgebauscht ohne Ende. Eine Katastrophe für das internationale Ansehen der deutschen Fahrzeugindustrie und für das Image von "made in Germany". Ich hoffe nur, dass wenigstens die Regierungen Augenmaß bewahren!


Josef Weyrich

24.09.2015 - 19:10 Uhr

Nicht die Berichterstattung ist "negativ", Herr Bugge, sondern die unverantwortliche Unternehmensführung eines Herstellers.Gemessen an dem unerhörten Verhalten von VW ist der Nachfragerückgang erstaunlich gering. Interessant wird sein, ob sich die Nachfrage von Modellen des VW-Konzerns signifikant verschiebt zu Herstellen, die (hoffentlich) ohne Betrug die Vorschriften einhalten können.


Paul Maar

25.09.2015 - 08:11 Uhr

Wir sind auch ein Händler. Am schlimmsten ist jedoch keinerlei Konsequenz und die Schockstarre im Vertrieb zu verspüren. Muss man nicht gerade jetzt selbstbewusst aus der Rückenlage heraus nach vorn? In die Offensive? Die Produkte sind da! Ja, wir vertrauen in unsere Produkte! Ja, wir geben 5 Jahre Garantie! Ja, der Service ist im Preis inklusive! Das 5-Jahres-rundum-sorglos-Paket muss jetzt her!!! Mal wieder merkt man wie lang die Entscheidungswege im Konzern sind und das nun niemand etwas "falsch" machen möchte!!! Das ist das allerschlimmste in diesem Konzern und das seit Jahren: niemand möchte etwas falsch machen und "Ober" sticht "Unter". Schon jetzt taktieren der Vertrieb und das Management in der zweiten Reihe und sind bemüht "nur keinen Fehler zu machen". Aber "nichts tun" und auf einen neuen Chef zu warten, der einem dann sagt, dass das so richtig ist, wird kostbare Zeit in Anspruch nehmen. Schaltet ganzseitige Anzeigen mit vertrauensbildenden Maßnahmen - die darüberhinaus auch noch zum Kauf anregen! Gebt 5 Jahre Garantie! Gebt das Inspektionspaket dazu! Kommt aus euren Löchern heraus!!! Wo seid ihr denn alle!!!! Angriff versammt nochmal!!!!!!


D. Heinemeyer

25.09.2015 - 08:52 Uhr

Es ist erstaunlich, dass jeder und anscheinend wirklich jeder jeglichen kühlen Kopf vermissen lässt! Niemand hinterfragt das Geschehen, nein es sind die unwissenden Demagogen die einmal mehr krakeelend und besserwissend sich äußern. Allen voran unsere Medien mit von Agenturen gekauften Berichten, was man natürlich als Eigenrecherche verkauft! Es ekelt einen schon an, wie drittklassige Journalisten, allen voran die der ARD und des ZDF, hoch qualifizierte und produktive Arbeitspätze mit ihrem unqualifizierten Gequatsche vernichten!!! Sorry aber hier hört nun sämtlicher Spaß auf! Es ist grauenhaft einer Moderatorin des ARD Frühstücksfernsehen zuhören zu müssen, die nicht einmal Stickoxyde von Kohlendioxyd unterscheiden kann. Der anhängende Video-Spot aus Handelsdblatt-Online, von unserem Börsenguru Dirk Müller, sollte ein Pflichtvideo für den gesamten Autohandel deutscher Hersteller in deren Show-Rooms der Autohäuser sein!!!! Wahre Aufklärung ist jetzt angesagt und sollte eine grundsätzlich Pflicht sein!!!! http://www.handelsblatt.com/12362660.html


Frank Gasch

25.09.2015 - 09:34 Uhr

Für mich ergibt sich ein ganz anderer Gesichtspunkt: die Medien in Deutschland schlachten einen Sachverhalt aus von dem, so behaupte ich, 98% der Journalisten technisch gar keine Ahnung haben, sie suchen eh nur Schlagzeilen, das beweisen sie ja gerade täglich in anderem Zusammenhang. Verantwortung für unsere Gesellschaft, unsere Ingeniere und Arbeiter, geniale Erfinder.. davon keine Spur es wird nur trompetet was das Zeug hält, gilt nicht das man erst mal alles sachlich aufarbeiten sollte?, was ist mit dem Umweltsünden der USA? haben die überhaupt ein moralisches Recht sich da aufzuregen? Denken und Sachlichkeit, wo sind wir nur hingekommen....


Thommy

25.09.2015 - 09:46 Uhr

Da bin ich mal gespannt mit welcher Beründung so ein Widerruf begründet werden soll...


Josua

25.09.2015 - 10:19 Uhr

Die Auswertung ist irreführend. Sie sagt nur aus, dass die Nachfrage nach Diesel-Motoren verhältnismäßig sinkt und nach Benzinern verhältnismäßig steigt (!).Ob die Gesamtnachfrage nach Volkswagen sinkt, wird hier doch gar nicht betrachtet. Möglicherweise, wechseln die Diesel-Interessenten jetzt zum Benziner, bleiben aber bei Volkswagen.Außerdem stehen MeinAuto-Nachfragen am Anfang der Kaufentscheidung (vor Besuch im AH) und geben daher kein zuverlässiges Ergebnis bezüglich des tatsächlichen Kaufs.


Christian Saß

25.09.2015 - 11:44 Uhr

Mal ehrlich… wer von uns Verkäufern erzählt seinem Interessenten, dass die Angaben stimmen?! Wer das macht ist dumm. Warum setzt man sich nicht einfach in das Fahrzeug, fährt durch die Gegend und nimmt den Wert der angezeigt wird. Hier bleibt man ehrlich dem Interessenten gegenüber und fertig. Sich jetzt hinzustellen und ein Tempo aus der Tasche zu ziehen ist lächerlich.


Thommy

25.09.2015 - 12:55 Uhr

Meinauto.de ist ein Händler ?? Wäre mir neu .....Aber schön wenn in diesem Fachorgan solch fundierten Meldungen erscheinen ..Wo kämen wir denn sonst hin ??


Jörg Herrmann

28.09.2015 - 12:23 Uhr

Natürlich wird es zu Verschiebungen der Marktanteile zwischen den Herstellern kommen. Volkswagen ist als Massenhersteller angekommen! Luxus-Bugattis waren gestern. Für die beiden Marken Porsche und Lamborghini wird es Kaufinteressenten aus dem Nahen und Fernen Osten geben. Tata hat schließlich mit dem Erwerb von Jaguar gute Erfahrungen gemacht.


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