Ausgabe 12/2009: Erfinder der GW-Bewertung

Erfinder der GW-BewertungEurotaxSchwacke E Vor über 50 Jahren hatte ein Frankfurter Gebrauchtwagenhändler eine Idee, wie das GW-Geschäft für alle Seiten transparenter gestaltet werden konnte. Die Schwacke-Liste trägt noch heute seinen Namen.Bei der wachsenden Zahl von neuen Automobilen, die teils in immer kürzeren Produktlebenszyklen in den Markt gedrückt werden, ist die Transparenz im Gebrauchtwagenmarkt zunehmend schwieriger geworden. Schon vor mehr als 50 Jahren erkannte der Frankfurter Gebrauchtwagenhändler Hanns W. Schwacke als Erster die Notwendigkeit, hier Transparenz und Sicherheit für alle Marktteilnehmer zu schaffen. Er veröffentlichte eine Liste der damals relevanten Modelle und deren durchschnittlicher Marktwerte. Dies war die Geburtsstunde der ersten Schwacke-Liste. Diese Liste enthielt bereits damals Informationen über wichtige Ausstattungen und deren Wert, so sorgten damals beispielsweise Weißwandreifen für einen Aufschlag von 80 D-Mark. Es wurden auch schon Ein- und Verkaufswerte veröffentlicht, damit der Händler einschätzen konnte, was bei der Hereinnahme eines Borgwards zu verdienen war.Drei Jahre später – 1960 – wurde aus der anfangs nur eine DIN-A3-Seite umfassenden Liste bereits ein richtiges Heft im DIN-A6-Format, denn auch damals schon war der Anstieg der angebotenen Modelle enorm, wenn auch auf insgesamt aus heutiger Sicht niedrigem Niveau. Außerdem erschien der erste Zweirad-Marktbericht und ein Jahr zuvor feierte der Lkw-Marktbericht seine Premiere. Bislang auf den deutschen Markt beschränkt, wurden die Aktivitäten unter der Führung von Helmut H. Lederer über die deutschen Landesgrenzen hinaus ausgeweitet. Mittlerweile ist das Unternehmen in 30 Ländern vertreten.Daten für KalkulationenZielstrebig und systematisch wurde in den 1970er Jahren das Dienstleistungsangebot von EurotaxSchwacke für die Kfz-Branche ausgebaut. 1976 war die Geburtsstunde der Daten zur Kalkulation von Schäden oder der Instandhaltung von Pkw und Transportern. Ergänzend kam später die Lackierkalkulation hinzu. 1985 erschien erstmals die SuperSchwacke. Dieses Produkt stellte die Basis für die 1987 erstmals vorgestellte EDV-gestützte Gebrauchtwagen-Wertermittlung dar, die heute den Namen SchwackeNet trägt und mittlerweile zirka eine halbe Million Werte für rund 85.000 Fahrzeuge enthält. Man kommt auch nicht mehr mit sechs Ausstattungsdetails wie 1957 aus – aktuell sind es über 10 Millionen.Aber wie kommt Schwacke zu diesen Werten? Monatlich sammelt der Marktbeobachter rund 700.000 Verkaufs- und Angebotspreise und wertet diese aus. Diese für ganz Deutschland repräsentative Marktbeobachtung basiert ausschließlich auf gewerblichen Transaktionen bzw. Angeboten. Die Werte stammen von Händlern, Herstellern/Importeuren und unabhängigen Internetmarktplätzen wie beispielsweise AutoScout24. Restwert-TalWie wichtig aktuelle Restwerte sind, macht die momentane Marktsituation deutlich. Die Restwerte in den letzten zwölf Monaten sind im Schnitt um zehn Prozent gesunken, in einigen Fahrzeugklassen sogar um mehr als 14 Prozent. Diese Entwicklung ist einmalig in der deutschen Geschichte und resultiert nicht allein aus der Wirtschaftskrise. „Die Ursache hierfür“, so EurotaxSchwacke Geschäftsführer Michael Bergmann, „liegt vielmehr in der chronischen Überkapazität der Industrie, die zu einem immer höheren Rabattniveau und fragwürdigen Geschäftspraktiken führte. Die Wirtschaftskrise hat diese Entwicklung nur beschleunigt. Die Umweltprämie konnte der Abwärtsspirale der Restwertentwicklung wenigstens bei Jahreswagen etwas entgegenwirken. Aber der Impuls der Umweltprämie ist fast ausgeschöpft und mit einem weiteren Restwertverfall in den nächsten Monaten ist zu rechnen. Die Restwerte werden nach Einschätzung von Schwacke in den nächsten fünf Jahren bei weitem nicht mehr das Niveau von 2008 erreichen (siehe Grafik oben). Deswegen stellten bereits einige Leasing-Firmen ihr Geschäft ein und es stehen einige Händler, die im Leasinggeschäft sehr aktiv sind, vor einem möglichen Aus.“ Die Maintaler blicken dennoch optimistisch in die Zukunft. Deutschland ist weiterhin der führende Automobilmarkt der Welt – in Sachen Technologie, Qualität und Innovation – und das Kfz-Gewerbe bleibt einer der wichtigsten Bestandteile dieses Marktes. Das Kfz-Gewerbe besteht aus kleinen und großen Betrieben – vom Familien-unternehmen bis hin zu den Niederlassungen der Autohersteller – und darin liegt seine Stärke. Künftige ProdukteSchwacke versteht seine Rolle in diesem Markt nach wie vor als neutrale Instanz, die Transparenz und Sicherheit schafft und damit die Kunden in die Lage versetzt, intelligente und richtige Entscheidungen zu treffen. Mit der berühmten SchwackeListe bzw. ihrem Online-Pendant, dem SchwackeNet, ist das Kfz-Gewerbe für die Zukunft gut gerüstet – gerade weil das Online–System tagesaktuelle Informationen bereitstellt. Darüber hinaus investiert Schwacke seine Innovationskraft in die Weiterentwicklung. So werden in den nächsten Monaten viele neue Features eingeführt, u. a.:„SchwackeNet to go“, per Handy kann man von unterwegs, am Auto vor Ort und ohne Papier eine Schwacke-Bewertung durchführen und später, wenn Zeit ist, im Büro weiter bearbeiten.Die VIN-Abfrage, die es ermöglicht, Autos schneller und genauer zu identifizieren, als dies bisher am Markt möglich ist.Die Erweiterung des bekannten WebMonitors, der es ermöglicht, Bewertungen mit tagesaktuellen Angeboten aus Online-Börsen zu vergleichen – und dies nicht nur grob im Bundesdurchschnitt, sondern genau in der Region des Händlers. Eine Prognose, damit der Kunde auch eine neutrale zweite Meinung zu Restwerten der Zukunft hat – wer das Restwert-Risiko trägt, kann sich dadurch eine zweite Meinung zu der Restwertentwicklung bilden.Der MarketAnalyser, der hilft, Standzeiten auf Basis von KBA-Daten und Mapping-Technologie regional einzuschätzen, damit nicht schon bei der Hereinnahme Verluste vorprogrammiert sind.„Wir sind dabei, unsere Vordenker-Rolle, die wir in den letzten 52 Jahren aufgebaut haben, in unsere Produkte und in das Kfz-Gewerbe zu investieren, damit unsere Kunden informierte und richtige Entscheidungen treffen können. Wir freuen uns auf die Herausforderungen der Zukunft und den Weg, den wir gemeinsam mit dem Kfz-Gewerbe gehen werden“, so Michael Bergmann. zLesen SIe hier...... wie sich aus der Publikation einer kurzen Datensammlung ein international agierendes Unternehmen entwickelte.Kurzfassung1957 veröffentlicht der Frankfurter Gebrauchtwagenhändler Hanns W. Schwacke zum ersten Mal eine Liste der wichtigsten Modelle und deren durchschnittlicher Marktwerte. Wenig später kommen ein Zweirad- und ein Lkw-Marktbericht hinzu. In den 1970er Jahren liefert das Unternehmen Daten zur Kalkulation von Schäden oder der Instandhaltung von Pkw und Transportern. Ab 1985 kann der Wert eines Gebrauchten mittels EDV errechnet werden – Vorläufer des heutigen SchwackeNet. Derzeit werden neue Produkte entwickelt, etwa eine Schwacke-Bewertung für das Handy oder ein Analysewerkzeug für die Hereinnahme, mit dem sich Standzeiten einschätzen lassen.

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