Repräsentanten des Deutschen Kfz-Gewerbes (ZDK) haben in Brüssel mit EU-Parlamentariern Möglichkeiten für eine Ausweitung der Handelsvertreterrichtlinie auf Vertragshändler erörtert. "Das Gespräch ist ausgesprochen positiv verlaufen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass es uns gelungen ist, unser Anliegen bei den Vertretern des Europäischen Parlaments zu platzieren", sagte Antje Woltermann, ZDK-Geschäftsführerin Betriebs-/Volkswirtschaft und Fabrikate, am Freitag in Bonn. Für die nächsten Monate plane der Verband weitere Schritte auf europäischer Ebene.
Der ZDK hatte im vergangenen Jahr angekündigt, sich in Europa verstärkt für eine Modifikation der seit 1986 geltenden EU-Handelsvertreter-Richtlinie RL 86/653 einzusetzen. Ziel ist es, diese auch für Vertragshändlersysteme anwendbar zu machen. Mit der Ausweitung sollen die Nachteile abgemildert werden, die ab 1. Juni 2013 durch die neue Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) erwartet werden. Dazu gehören etwa der Wegfall der zweijährigen Kündigungsfrist und die Möglichkeit zum Verkauf des Händlervertrags an einen Markenkollegen ohne Zustimmung des Autoherstellers.
Das EU-Parlament gilt der Kfz-Branche als wohlgesonnen. In einer Resolution vom April 2010 hatten die Abgeordneten bereits für eine Ausdehnung der Richtlinie plädiert und zugesichert, einen entsprechenden Vorstoß zu unterstützen (wir berichteten). (rp)