Ausgabe 01-02/2007: Ford / Ford Sorg verkörpert den Familienbetrieb ...

Ford / Ford Sorg verkörpert den Familienbetrieb mit strategischer Ausrichtung und regionaler Verwurzelung. Die Stärken: konzernmarken-bestückt, kundenorientierte Unternehmensphilosophie und WeltoffenheitMenschen und AutosVon Prof. Hannes BrachatEdmund und Maria Sorg legten 1928 mit Motorrädern den mutigen Start. Die Marken: Victoria und Tornax. 1934 wurden mit den Marken Hanomag und Gutbrod die Schwerpunkte auf das Automobil verschoben. Beide Marken wurden vom Kernstandort an der Maberzeller Straße in Fulda vertrieben. Dorthin wurde auch 1932 der Firmensitz verlegt. Von diesem Standort aus begann 1951 der Partnerverbund mit Ford. Selbstredend für die damalige Zeit gehörte zu einem "echten" Autohaus eine Tankstelle. Wer hätte gedacht, dass hier eines Tages die Nobelmarke Jaguar aus- und einginge und heute Nano-Veredelung angesagt ist?Mensch im MittelpunktEine Zäsur bildete 1962 der Neubau eines Kunden- und Service-Zentrums in der Kreuzbergstraße, der heutigen Firmenzentrale. Die Cash-Flow-Analyse bildete damals einen sehr originären Verbund mit dem liquiden Kapitalfluss. Erst wurden die Mittel erarbeitet, dann wurden neue Zeichen gesetzt. Eine gesunde Einstellung! 1978 wurde das Ausstellungszentrum auf dem 16.000 qm großen Areal an der Bundesstraße 27 gebaut. Hört man heute die Söhne der Gründer, Helmut und Dr. Klaus Sorg, reden, so lag deren Leitmotiv im geistigen Überbau: "Der Mensch steht im Mittelpunkt". Jedes gesunde Wachstum basiert auf Verwurzelung. Das lässt sich sogar messen. 1952 verkaufte das Unternehmen in Fulda mit 12 Mitarbeitern 52 Neuwagen, 1987 waren es mit 160 Mitarbeitern bereits 1.787 Autos. Heute erwirtschaften 220 Mitarbeiter ein Gesamtumsatzvolumen von 100 Mio. Euro. Dahinter stehen 2.000 Neuwagen und 2.500 Gebrauchtwagen sowie pro Tag im Hauptbetrieb 80 Werkstattdurchgänge. Hersteller-PolitikInzwischen umfasst das Autohaus Sorg sechs Filialen (Bad Salzungen, Bebra, Hünfeld, Meinigen, Schlüchtern) und zwölf angeschlossene Partner. Durch den Erwerb von Jaguar durch Ford kam 1994 die Jaguar-Vertretung hinzu. 2001 folgte die Übernahme der Land-Rover-Vertretung. "Unsere Eltern mussten sich nie mit einer solchen Vielfalt von administrativen Themen beschäftigen. Es gab sehr wohl auch das Thema Zielerreichung, aber so, dass man sich auch mal zurücklehnen konnte. Das ging beim Zonenleiter los, übertrug sich auf den Distriktleiter. Das waren alles Menschen, die die Leistung eines Händlers anders gewürdigt haben", so Helmut Sorg. Man konnte Wachstum planen. Das war noch zu einer Zeit, als die Zonenleiter zehn Jahre und länger im Amt waren und ihre Aufgabe als Beruf begriffen haben. Die Kontinuität bleibt heute auf der Strecke. Man fängt immer wieder von Null an, sobald ein guter Kontakt zu einem Banker, Versicherer oder Industrievertreter aufgebaut ist. Das Gespräch an der Front ist einseitig geworden. Der Außendienst hat eine Zielvorgabe, die unter allen Umständen realisiert werden muss, da der übergeordnete Distrikt seinerseits sein Verkaufsziel erreichen muss. Fakt ist: In einem persönlichen Gespräch, das von gegenseitigem Verständnis geprägt ist, lässt sich weit mehr erreichen, als mit einer Einbahnstraßenpolitik. "Viel Geld fürs Auto"Helmut wie Dr. Klaus Sorg beteuern: "Das Thema Marketing hat uns bis heute gepackt, und zwar weit über das Thema Automobil hinaus." Bei vielen Aktivitäten sticht die geistige Kreativität ins Auge: Da treffen sich die "Bart-Weltmeister" im Hause Sorg. Kinder bauen den Jurassic-Park mit Künstlern der Kinderakademie in Fulda. Ford Sorg kann Konrad Zuse (1910 – 1995 in Hünfeld/Fulda), den Erfinder des Computers (1941), für einen Vortrag gewinnen. Die Stadt Fulda feierte ihr 1.250-jähriges Bestehen. Helmut Sorg wettete mit dem Verleger, dass es der "Fuldaer Zeitung" nicht gelingen werde, ihre Leser zu animieren, 1.250 Grußanzeigen aufzugeben. Eine Grußanzeige kostete immerhin 10 Euro für die FZ-Spendenaktion "Ich brauche Deine Hilfe". Es kamen 1.827 Grußanzeigen zusammen. Helmut Sorg musste nun mit seinem Team im Kämmerzeller Forst 1.827 Eichen und Buchen pflanzen. Der unvergessliche Ford-Vorstandsvorsitzende Daniel Goudevert war gleich mehrmals als Vortragender im Hause. 1988 trat er in Fulda für frauengerechtere Autos sowie für ein Umdenken bei der Neukonzipierung von Fahrzeugen ein. Der ehemalige Präsident von Litauen, Herr Landsbergis, oder auch Reinhold Messner waren weitere Vortragsgäste. Wachstumsstrategie2.000 oder 4.000 Einheiten? Die Gebrüder Sorg entschieden sich für die Expansion auf regionaler Ebene, im Umkreis von 60 km um Fulda. Die Brüder sind jeweils zu 50 Prozent am Unternehmen beteiligt. Helmut managt den Verkauf, Klaus Service und Verwaltung. Helmut Sorg: "Wir kennen die Menschen hier, deshalb können wir in unserer Region zielgruppenorientiertes Marketing gestalten. Die Mentalität der Menschen in ländlichen Regionen ist nun mal anders als die der Menschen in einer Großstadt. Ein guter Händler wird dieser regionalen Vielschichtigkeit Rechnung tragen. Wie unser Autohaus an überragenden Indexzahlen, im Moment 200, beweisen kann." Ohne Frage brachte der Grenzregionsbereich zu "Deutschland-Ost" Bewegung ins Spiel. Die Problematik mit den angeschlossenen Partnern wird gegenwärtig durch die Parallel-Importszenerie belastet. Selbst der autorisierte Ford-Händler findet heute über das europäische Ausland günstigere Bezugskanäle als über den Direktbezug. Ein in der Tat gefährlicher Weg!RückblickeNatürlich kommt ein verwurzelter Ford-Händler ins Schwärmen, wenn man ihn an die "Badewanne", den Ford "Capri", den ersten "Escort" erinnert. Im Management fallen Namen wie Bob Lutz. Er hat für "Ford Europe" entscheidende Weichen gestellt. Daniel Goudevert hatte 1984 die Katalysatorklippen zu umschiffen. Das war ein Tiefpunkt in der Ford-Organisation: Es gab keine Autos mit Katalysator. Bernd Mattes brachte in die riesigen Gewässer Ordnung. Die Wirtschaftsraumkonzepte waren eine strategische Fehlentscheidung, die viel Geld gekostet hat und manchen Händler um seine Existenz brachte. Helmut Sorg: "Wäre ich Ford-Chef, ich würde von heute auf morgen sämtliche Standards eliminieren. Da würde sich vieles zum Positiven verändern. Wir verkaufen kein einziges Auto mehr, indem wir andere Fußbodenplatten in den Schauraum legen." Nachdem man angeblich alle 'schlechten Händler' aussondiert hat, möge man doch den aktiven Händlern freie Spielräume einrichten. Das Verhältnis zwischen Werk und Handel wird nur dann eine neue Dimension von Gemeinsamkeit erreichen, wenn Vertrauen, Ehrlichkeit und gegenseitige Wertschätzung wieder aufgebaut werden. Mit Jürgen Stackmann als Geschäftsführer der Ford Werke könnte ein solcher Paradigmenwechsel gelingen. Helmut und Dr. Klaus Sorg betonten gleichermaßen, dass sie auch über ihre Ehrenämter in der Ford Organisation viel von der Ford Werksorganisation gelernt haben, vor allem zielorientiertes Handeln, Ordnung in den Finanzen und permanente Optimierung der Prozesse. Am Puls der ZeitDie Fachzeitschrift AUTOHAUS ist in der Branche eine nicht wegzudenkende Informationsquelle, die sowohl Impulse für die strategische Ausrichtung der Autohäuser als auch viele Tipps und Anregungen aus der Praxis regelmäßig mit hoher Qualität kommuniziert. Insofern pflegen wir als Verband seit vielen Jahren die Beziehung zum AUTOHAUS und profitieren von zahlreichen Gesprächen mit den Fachleuten der Branche. Das hohe Niveau und das über so viele Jahre erworbene Ansehen verdankt die Zeitschrift ihren immer mit der Zeit gehenden kreativen Mitarbeitern, die es verstehen, den Puls der Zeit zu treffen. Auch die Arbeit eines Fabrikatsverbandes wie des Ford-Partner Verbandes bedarf der Unterstützung durch die Fachpresse – diese Unterstützung haben wir immer wieder erfahren können. Wir wünschen dem AUTOHAUS die erforderliche Spritzigkeit, einen kritischen, ja leidenschaftlichen Journalismus in einer interessanten, aber auch äußerst schwierigen Branche mit den bekanntermaßen höchst unterschiedlichen Kräfteverhältnissen der Marktteilnehmer.In diesem Sinne gratuliert der Ford-Partner Verband e.V. sehr herzlich zum runden Jubiläum. Marke im AufbruchFord – eine Weltmarke mit großer Tradition, seit 1925 in Deutschland und seit 1931 in Köln – wünscht dem Fachmagazin AUTOHAUS anlässlich seines 50-jährigen Jubiläums alles Gute. Viele große Produkte und Erfolge von Ford hat die Zeitschrift im Laufe der langen Jahre journalistisch begleitet. Erinnert sei hier an die großen Produkte von Ford – an den "Weltkugel"-Taunus, den Ford Capri und den Ford Escort, um nur einige zu nennen. Natürlich gehören Ford Fiesta mit der Marken-Rennserie Ford Fiesta Cup und der Ford Focus dazu. Nicht unerwähnt bleiben dürfen die großen Erfolge von Ford im Motorsport. Michael Schumacher, Weltmeister in der Königsklasse des Motorsports, der Formel 1, errang seinen ersten Titel auf Benetton-Ford. Ford Sierra Cosworth fuhren Siege in Serie bei der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft (DTM) ein, und jüngst knüpfen unsere Piloten bei der Rallye-Weltmeisterschaft im Ford Focus WRC an die bedeutenden Erfolge der Vergangenheit an. In gleicher Weise hat das AUTOHAUS in zahlreichen Berichten die erfolgreichen Initiativen, Projekte und Investitionen unserer Partner im deutschen Markt gewürdigt. Ford ist eine traditionsreiche Marke, aber auch eine Marke im Aufbruch, die mit neuen Ideen erwartungsvoll und optimistisch in die Zukunft schaut. "Feel the difference" ist für das Unternehmen viel mehr als nur ein Schlagwort. Unsere Kunden erleben den Unterschied in unseren Produkten, wie beispielsweise der neuen Generation des Ford Galaxy und des sportlichen Ford S-Max. Zeitgemäße Technik und ein ansprechendes Design zu einem fairen Preis, dies steht – um es auf den Punkt zu bringen – hinter dem Begriff "Feel the difference". Dass Ford damit den richtigen Weg eingeschlagen hat, beweisen uns nicht nur die aktuellen Verkaufszahlen und das hohe Interesse der Kunden von Premium-Marken an unseren Produkten, sondern auch die wertvolle europaweite Auszeichnung "Auto des Jahres 2007" für den Ford S-Max. Das ist für unser Unternehmen die zweite bedeutende Auszeichnung im Jahr 2006, denn der neue Ford Transit wurde als "Transporter des Jahres" ausgezeichnet. Ein schöner Doppelerfolg also für Ford, den in jüngster Zeit kein anderer Automobilhersteller für sich verbuchen konnte. Ford pflegt mit seinen Vertriebspartnern – den selbstständigen Händlern und den Vertragswerkstätten – in langjähriger Tradition eine enge Partnerschaft, die von gegenseitigem Vertrauen geprägt ist. Gemeinsam mit diesen mittelständischen Partnern haben wir uns stets erfolgreich den Anforderungen des Wettbewerbs gestellt. Dies wird auch in der Zukunft das gemeinsame Ziel sein. Wir schätzen dabei die Kraft und den Ideenreichtum der Mittelständler als die gute Basis unserer Vertriebsorganisation.Für die nahe Zukunft von Ford in Deutschland gehen wir von einer stabilen Gesamtnachfrage aus und sehen für das Unternehmen gute Wachstumschancen. Die gute Grundlage dafür bietet unser hochaktuelles Produktangebot, mit dem nachweislichen Erfolg unserer jüngsten Modelle durch die beiden Auszeichnungen "Van of the Year" (Ford Transit) und "Car of the Year" (Ford S-Max). Ebenso zählen die kommenden Fahrzeuge dazu, insbesondere die neue Generation des Ford Mondeo und das gelungene Ford Focus Coupé Cabriolet sowie die Einsatzbereitschaft, Kreativität und Kundenorientierung unserer Partner.

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