20. AUTOHAUS/DEKRA Gebrauchtwagen-Kongress: Gebrauchtwagen-Helden

Aktuelle Marktzahlen sind zwar nicht alles, aber ohne Prognosen ist alles nichts. Die Preise für Gebrauchtwagen ziehen an, die Verbraucher sind in Kauflaune. Der Flut von Aufträgen steht eine Ebbe bei den Beständen gegenüber. Der Chipmangel im Neuwagengeschäft bereitet Probleme. Das wird sich kurzfristig auch weiterhin auf das GW-Geschäft auswirken. Der 20. AUTOHAUS/ DEKRA Gebrauchtwagen-Kongress beschäftigt sich traditionell mit dem zu erwartenden Automarkt. Die Vorzeichen sind positiv. Nach Einschätzung von Benjamin Kibies von Dataforce wird der deutsche Automarkt die Verkaufsdelle allerdings nur langsam überwinden. Für 2021 werden nur 2,7 Millionen Pkw-Neuzulassungen erwartet. Für 2022 sollen laut Kibies rund 3,1 Millionen Pkw neu auf die Straße kommen - kein Vergleich zum Vorkrisen-Niveau, aber immerhin ein spürbares Wachstum. Bei den Besitzumschreibungen geht der Marktforscher von rund sieben Millionen aus - ein Plus von 200.000 gegenüber 2021, aber über 180.000 Exemplare weniger als der Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre.Praxisrelevanz wichtigBesonderen Wert legten die Organisatoren auf die Praxisrelevanz der Veranstaltung. Mit Daniel Liliensiek (Autohaus Liliensiek) und Dirk Steeger (Auto König) stellten zwei erfahrene Händler ihre Konzepte vor. So ging es etwa um die Bedeutung, Einbindung und Wertschätzung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie um die erfolgreiche Platzierung der Submarke "Captain Car", um preisgünstige Fahrzeuge als Fabrikatshändler zu verkaufen.Die Talkrunde mit Zaklina Koch (Autohaus Koch), Christian Voßkamp (Autohaus Bleker) und Sven Arnegger (Schneider-Gruppe) beschäftigte sich mit den brisanten Themen im Gebrauchtwagengeschäft. Die Botschaft war klar: Der Handel muss das Beste aus der Misere machen - und das heißt beispielsweise neue Zukaufsquellen erschließen und das Detailgeschäft forcieren. Die Digitalisierung treibt die Branche und fordert eine stärkere Professionalisierung. Beispiele gab es von Andreas Serra und Richard Schneider (beide Promotor), die eine GW-Bewertung als Pocketlösung präsentierten. "Zahlungsprozesse vereinfachen" war der Appell von Johannes Wolff von bezahl.de. Über die Notwendigkeit, die zwar bekannten, aber nicht immer reibungslos ablaufenden Prozesse bereits ab der Hereinnahme ständig im Auge zu behalten, informierte Bert Grammel von der Eckert Group. Erster exklusiver Blick hinter die Kulissen: Wie sich Stellantis künftig seine Gebrauchtwagen-Marke "Spoticar" vorstellt, war das Thema von Harald Koch, der diesen Bereich in Deutschland künftig für fast alle Marken des neuen Konzerns verantwortet.Bereits am Vorabend des Kongresstags ging es im Expertentalk unter Leitung der Moderatoren Stephan Lützenkirchen und Ralph M. Meunzel mit Marc Odinius (Dataforce), Jens Nietzschmann (DAT) und Thorsten Barg (Autovista Group/Schwacke) um Markterwartungen, E-Mobilität und GW-Geschäft sowie neue Wettbewerber. DAT-Geschäftsführer Nietzschmann berichtete von einer kuriosen Marktsituation, während die Werte der Verbrenner auf Rekordniveau steigen, sinken die Taxierungen der BEV kontinuierlich. Dennoch lautete eine wichtige Botschaft der drei Experten: "Der Handel sollte sich im Gebrauchtwagengeschäft unbedingt auf E-Mobile konzentrieren."Der Gebrauchtwagen-Kongress 2021 fand erstmals als Hybrid-Event statt. Das heißt, das bewährte Präsenz-Konzept wurde um die Möglichkeit der Online-Teilnahme erweitert. Unterstützt wurde die Veranstaltung der AUTOHAUS Akademie von unseren Partnern Akf Bank, Auto1.com, CarGarantie, CarObserver, Dekra und Yareto.

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